Aber eigentlich war es doch eher “Liebe auf den zweiten Blick”. Denn den ersten machte jeder von uns alleine in bereits beschriebenes “Geo Heft Neuseeland”, im Wohnzimmer unserer Bekannten. Wir sahen uns an, und ich meinte dann, fahren wir nach Neuseeland, und ohne zögern kam ein knappes, deutliches “Ja” von Achim zurück. Ein paar Wochen später war das Reisekonto angelegt, im Job die lange Reisezeit geklärt und das Reisedatum mehr oder weniger fest gelegt.
Und seitdem glimmt die Vorfreude in uns. Ich durfte mal in der Vorweihnachtszeit einer Rede zuhören, die sich über unsere verlernte Vorfreude beschäftigte. Der Redner stellte mit Bedauern fest, dass wir es verlernt haben, uns vor großen Ereignissen in steigernder Erwartung zu freuen. Der Weg ist nicht mehr das Ziel. Wir erreichen unsere Ziele zum Teil ohne lange Umwege, ohne Anstrengung oder langen Vorlauf. Es bleibt uns keine Zeit, uns darauf zu freuen.
Die Zeit haben wir bei diesem Vorhaben ausreichend genommen und ich finde es großartig! Auch wenn es für einige unserer Mitmenschen bestimmt mehr oder weniger nervig ist und sein wird, haltet durch, es geht vorbei versprochen. Sobald Ihr unseren “17/25 -hour-after-journey-photo-event” überstanden habt, könnt Ihr Euch auch wieder gefahrlos mit uns treffen. ;)
Also wir haben genug Zeit für Vorfreude (siehe countdown), und weil ich der nostalgische Teil bei uns bin, hängt zusätzlich an unserer Küchentür ein Kalender, an dem die Tage abgestrichen werden. Mit schwarzem Filzstift! Und alle wichtigen organisatorischen Termine sind rot markiert! Und der Abflugtag leuchtet bunt umkringelt! :)
Ich habe auch vor ein Reisetagebuch zu führen, handschriftlich! Seit ich Ewan McGregor und Charlie Borman mit ihrem Video-Reisetagebuch bei “Long Way round” gesehen habe, bin ich total begeistert von Reisetagebüchern.
Man sieht und riecht und hört, erlebt einfach so vieles, dass man oft alles ein bisschen durcheinander wirbelt, und sogar so einiges gerne mal übersieht oder vergisst. Wäre einfach zu schade. Ich durchlebe beim Durchsehen von Bildern vergangener Reisen alles noch mal, teilweise habe ich sogar den Geruch der Situation wieder in der Nase. Ganz klar werde ich bei der längsten Reise meines Lebens (bis jetzt zumindest), sogar versuchen so schön wie mir nur möglich zu schreiben. ;)
Schon allein bei dem Gedanken dran, würde ich am liebsten Koffer packen.
Somit ist die Zeit des Rückblicks, für mich eigentlich schon fast die Zeit der Reisevorbereitung, Blick – Beschluss – Sparkonto angelegt. Gedacht, gemacht, ganz mein Ding. :)
Hi Claudi,
das war das beste was ich seit langem gelesen habe. Gleichzeitig stimmt es mich sehr nachdenklich! Das mit der Vorfreude (und das wir es verlernen) gibt mir sehr zu denken.
Wird mal wieder Zeit sich langfristig auf was zu freuen. :-)
Servus Großer!
Dankeschön! Ich kann es Dir nur empfehlen und es muss auch nicht unbedingt mit hohen Kosten verbunden sein.
Is cool Mann. ;)