Etappe: Kauri Coast Holiday Park – Auckland
Der Morgen begrüßte uns so, wie uns der Abend verabschiedet hatte: mit Regen. Im Scherz sagte ich zu Claudia: ‘Neuseeland macht es uns leicht, dass wir wieder heimfahren.’
Nach dem Frühstück entschieden wir spontan, doch noch die gut 30 Kilometer zu Tane Mahuta zurückzufahren und uns den viertgrößten Baum der Welt anzusehen. Zeit genug hatten wir und wir waren früh genug dran, um den erwarteten Besucherhorden ein bisschen zuvorzukommen.
Wie in allen Kauriwäldern mussten wir auch hier unsere Schuhe reinigen und desinfizieren, um die Verbreitung der Kauri Dieback Disease zu verhindern. Dies ist eine Krankheit, welche die Kauribäume befällt und absterben lässt. Der Erreger der Krankheit wurde erst im Jahr 2009 entdeckt und bekam 2015 den Namen Kauri Dieback Disease, nachdem zuvor nur die wissenschaftliche Bezeichnung Phytophthora taxon Agathis verwendet wurde.
Tane Mahuta liegt einen kurzen Spaziergang auf einem Holzplankenweg, um den Boden nicht zu berühren und evtl. Sporen zu verbreiten, von vielleicht 300 Metern von der Straße entfernt. Die Plattform von der der Baum angesehen werden kann, hat den gleichen Durchmesser wie der Stamm. Claudia hat es ausgemessen und kam auf sieben Meter! Es ist schon ein gewaltiger Riese, der da seit gut 2.000 Jahren steht.
Als wir uns wieder auf den Weg machten, erlebten wir wieder mal die Dummheit mancher Menschen. Die Straße, an welcher der Besucherzugang zu Tane Mahuta liegt, ist der State Highway 12. Und obwohl er durch den Kauri-Regenwald führt, herrscht hier Tempolimit 100 km/h. Das hielt aber eine etwas vergeistigte Dame nicht davon ab, mit ihrem Auto einfach gegenüber dem Eingang anzuhalten und den Motor auszumachen – auf der Fahrspur!
Über Dargaville ging es weiter bis Paparoa. Und genau dort, wo wir auf unserer ersten Reise am ersten Tag unsere erste Pause gemacht haben, machten wir auf dieser Reise unsere letzte Pause mit dem Camper. Auch irgendwie ein Abschluss.
Die Straßenführung und der Verkehr in Auckland sind ein Kapitel für sich und so hat es ein paar Nerven gekostet, bis wir schließlich an unserem geplanten Ziel, dem Avondale Motor Park angekommen waren. Als wir nach einer Übernachtung auf einem Platz mit Stromanschluss fragten, meinte der Mitarbeiter nur, ob wir denn den Zettel im Fenster nicht gelesen hätten. Nein, hatten wir nicht, sorry. Keine powered sites heute, stand da. Ziemlich unfreundlich das ganze.
Na gut, die Entscheidung fiel schnell: wir fahren an einen anderen Platz. So landeten wir dann am Remuera Motor Lodge & Inner City Camping Ground (Anm. 2023: heute heißt der Platz Touchwood Motor Inn & Inner City Campingground). Angeblich auch ohne powered site, aber als wir an unserem Stellplatz waren, fanden wir eine Steckdose und die Camper nebenan meinten, das funktioniert auch alles. Also: angesteckt und gut ist. Für die nächste Nacht haben wir zuvor noch gleich einen Platz vorgebucht, der sehr gute Bewertungen hat. Mal sehen.
Tour 37: Kauri Coast Holiday Park – Tane Mahuta – Dargaville – Paparoa – Waiwera – Orewa – Auckland, 285,19 km