Tag 19: Das ist ja zum Kugeln

Etappe: Curio Bay – Niagara Falls – Balclutha – Dunedin – Moeraki Beach – Oamaru

Wie gestern schon geschrieben, ist der Campingplatz an der Curio Bay zwar super romantisch und idyllisch, aber eben doch recht einfach, was auch die sanitären Anlagen betrifft. Okay, die gibt es, und das war es auch. Die Toiletten gingen noch, aber die Duschen haben wir uns dann doch gespart und auf den nächsten Platz heute Abend verschoben. Dafür war der Platz so abgeschieden, dass wir uns die Vorhänge sparen konnten, und von der Morgensonne geweckt wurden.

Die Nacht selbst war zwar ziemlich stürmisch, so dass der ganze Camper gewackelt hat und es hat immer wieder geregnet, aber im großen und ganzen haben wir gut geschlafen. Der heutige Tag versprach eine Strecke an der Ostküste entlang; dem Routenplaner folgend sollte es zunächst zurück nach Invercargill und von dort weiter nach Balclutha über Dunedin nach Oamaru gehen. Kurz nach dem Start mussten wir aber unbedingt noch einen Fotostopp an den Niagara Falls einlegen.

Bald danach sahen wir das Schild “Southern Scenic Route” nach rechts abzweigen und darunter Balclutha. Kurzentschlossen ignorierte ich das Navi und wir folgten der Beschilderung. Hat sich von der Zeit her nicht wesentlich bemerkbar gemacht, dafür fuhren wir durch die Catlins, eine zerklüftete, dünn besiedelte Hügellandschaft im Südosten Neuseelands, die neben dichtem, gemäßigtem Regenwald mit malerischen Küstenabschnitten besticht.

In Balclutha erreichten wir wieder unsere eigentliche Route den State Highway 1, also den Highway Number One, nur halt etwas weiter westlich als das Original. Dass Neuseeländer neben Toiletten und BHs auch noch andere Sachen an Zäune hängen, haben wir in der Nähe von Waihola zufällig neben der Straße entdeckt: Schuhe. Alle Arten und Ausführungen von Schuhen hängen dort am Zaun.

Unser Stopp in Dunedin diente in erster Linie dem Bahnhof, der als Bauwerk die schottischen Einflüsse der Stadt deutlich zeigt. Dunedin ist nämlich auch die anglisierte Form des schottisch-gälischen Namens Dùn Éideann für Edinburgh, der Schwesterstadt Dunedins.

Nach einem Mittagssnack in Dunedin ging es dann weiter zu den Moeraki Boulders, einer Anzahl ungewöhnlich großer kugelförmiger Steine, die an einem Strandabschnitt zwischen Moeraki und Hampden liegen. Einfach so. Und auch schon ziemlich lang, denn gebildet haben sich diese Kugeln vor vier bis fünfeinhalb Millionen Jahren! Der Anblick dieser Riesenkugeln hatte etwas Faszinierendes. Und obwohl, wie schon so oft, wenn es etwas Interessantes zu sehen gab, hordenweise Asiaten aus Bussen ausgespuckt wurden, ziemlicher Betrieb herrschte, konnten wir uns “unsere” Objekte in Ruhe ansehen und fotografieren.

Zum Abschluss des Besuchs bei den Riesenmurmeln liefen wir noch ein Stück den menschenleeren Strand entlang, in der Hoffnung noch ein paar Pinguine zu Gesicht zu bekommen, aber die haben es angesichts der Touristenhorden wohl vorgezogen, erst später an Land zu gehen.

Nachdem wir genügend Photos geschossen und die besondere Stimmung der großen Steinkugeln genossen hatten ging es dann weiter zu unserem nächsten Etappenziel Oamaru.

Tour 14: Curio Bay – Oamaru, 303 km

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