Tag 4: On the road

Etappe: Auckland – Paparoa – Trounson Kauri Park – Ahipara

Heute haben wir dann nach den Tagen der Akklimatisierung unseren Campervan abgeholt. Nach dem Erklären der verschiedenen Funktionen und Einweisung in die Bedienung von Gasflasche und Chemietoilette fuhren wir als erstes in den nächsten Supermarkt und haben uns mit den nötigsten Lebens- und Verbrauchsmitteln für die kommenden Tage eingedeckt.

Anschließend das ganze Zeug und unsere Klamotten gleich sauber verstaut, wenn die Kiste eh schon mal steht, dann haben wir das auch gleich hinter uns. War auch gut so, obwohl sich die Zeit bis zum endgültigen Start auf mittlerweile 12:30 Uhr hingezogen hat. Dann ging’s aber doch endlich los. Der Linksverkehr hat mir ziemlich wenig Schwierigkeiten gemacht, kannte ich ja auch schon aus Irland. Gut, die Größe des Campers, mit 7m Länge nicht gerade ein Kleinwagen, erfordert halt ein bisschen mehr Aufmerksamkeit, aber ansonsten fährt sich das Teil ganz bequem.

Vom Supermarkt, der nahe dem Flughafen lag, mussten wir wieder zurück durch die ganze Stadt, da die Reise nach Norden in Richtung Bay of Islands gehen sollte. Mit nur ein- zweimal verfahren in Auckland – verkehrsmäßig eine Katastrophenstadt – waren wir dann endlich über die Harbourbridge raus aus dem Gröbsten und rollten gen Norden, wo das Wetter laut dem Taxifahrer, der uns zur Camperbasis gefahren hatte, besser werden sollte. Entgegen der Meinung, des Wetterberichts übrigens.

Nach einer kleinen Snackpause stand auf dem Weg nach Russel am Straßenrand ein Wegweiser zum Kaurimuseum. Gut, dachten wir, das nehmen wir natürlich noch mit. Alte Bäume haben sowas beruhigendes. Und ich hatte mir da schon mal einen Wegpunkt für’s Navi gesetzt. Und jetzt kommt’s: der Wegpunkt war zwar da, was aber irgendwie noch nicht so ganz funktioniert hat, ist meine Orientierung in Neuseeland. Wir fuhren praktisch von der Ostküste an die Westküste.

Aber der Abstecher zum Trounson Kauri Park hat sich mehr als gelohnt. In einem streng vor schädlichen menschlichen Einflüssen getrennten Regenwaldbereich – man muss vor und nach dem Betreten seine Schuhe sauber machen UND desinfizieren, um keine Schädlinge und Keime und vor allem keine Erde mit rein und raus zu nehmen – stehen einige dieser Riesenbäume. Und die sind wirklich riesig, auch wenn es sich hier um die jüngeren Exemplare handelt, die sind nur ca. 1200 Jahre alt.

Da wir dann schon mal an der anderen Küstenseite waren, dachten wir fahren wir die Runde halt anders herum. Tja, die sieben Kilometer zurück zum State Highway Nr. 12 hätten wir besser in Kauf genommen, als einfach geradeaus weiter zu fahren. Nach kurzer Zeit wechselte nämlich der Straßenbelag: aus einer schmalen geteerten Straße wurde eine etwas breitere Schotterstraße (Gravel Road). Und so blieb es dann auch die nächsten 35km, d.h. die Reisegeschwindigkeit sank dramatisch. Aber außer Zeit, und die haben wir zum Glück ja im Urlaub, hat uns dieses Abenteuer nichts gekostet, also so what.

Als Etappenziel hatten wir dann den Ahipara Holiday Park am südlichsten Ende des Ninety Mile Beach festgelegt. Durch unsere Extraroute kamen wir dann etwas später an, als gedacht, d.h. es war schon dunkel, aber die Rezeption des Camps war noch besetzt, also kein Problem.

Und am nächsten Tag wachten wir dafür dann am Ninety-Mile-Beach auf.

Tour 1: Auckland – Ahipara, 382 km

Tag 3: Von unten nach oben

Nach gut 12 Stunden erholsamem Schlaf – der Jetlag hat gut zugeschlagen – gönnen wir uns ein Frühstück in einer nahgelegenen Mall. Wir sitzen gemütlich beim Cappuccino und einem Café Latte mit dazugehörigen Gebäck als plötzlich die Hölle losbricht: Feueralarm!

Wer jetzt aber denkt, dass die Kiwis wie wir Deutschen in geordneter Panik das Gebäude verlassen, der hat sich aber sowas von getäuscht! Zuerst wird noch das Geschirr abgeräumt, die Läden ordentlich zugesperrt und dann begibt man sich langsam zu den Ausgängen. In der Zwischenzeit finden sich auch die Rettungshelfer ein, gekennzeichnet mit gelben Überwürfen auf den groß “WARDEN” steht.

Von der Feuerwehr ist immer noch weit und breit nichts zu sehen. Wir standen schon einige Zeit vor dem Gebäude, da hören wir die Sirenen näher kommen. Gespannt schauten wir, an welcher Ecke denn nun Alarm war. Pustekuchen, der ganze Zug fährt mit Trara an der Mall vorbei und woanders hin. War wohl doch nix. Kurz darauf konnten wir auch wieder rein.

Da das Wetter nicht ganz so top war – immer wieder Regenschauer – haben wir uns die Cloud angesehen. Die Cloud ist nämlich ein schlauchförmiges Gebäude am Pier hinter dem Ferry Building von Auckland und wurde im Jahr 2011 zur Rugby-Weltmeisterschaft in Neuseeland als Ort des Public Viewing errichtet. Oder wie es der Security ausdrückte: “Damit diejenigen, die von weit her gekommen sind, und keine Karte bekommen haben, auch die Spiele sehen konnten.” Und wie wir alle wissen, hat Neuseeland damals tatsächlich den Titel im eigenen Land geholt, nachdem sie zuvor in mehreren Endspielen unterlegen waren.

Das Wetter war immer noch nicht besser, und wir fuhren mit dem Sharkbus in Kelly Tarlton’s Sea Life Aquarium. Der Bus, der mit einem übergroßen Haikopf ausgestattet ist, ist schon eine Kuriosität, aber nicht das einzige witzige Transportmittel in Auckland. Kurz vorher hatte an gleicher Stelle der Duckbus, der aussieht wie ein Boot auf Rädern, auf Mitfahrer gewartet.

Das Aquarium an sich ist ziemlich faszinierend und kein Vergleich mit dem Sea Life in München. Von Scott’s Südpolarhütte geht es durch die Pinguinwelt – wer wusste denn, dass Königspinguine bis zu 1,75m hoch werden können – in die Unterwasserwelt. In einem riesigen Becken wurden verschiedene große Meeresfische und Stachelrochen, die bis zu 2m Spannweite hatten, gefüttert. Da war schon ganz schön was los im Wasser.

Mein Highlight im Aquarium war aber der Haitunnel: auf einem Förderband, das so ähnlich aussieht, wie ein Gepäckband am Flughafen, fuhren wir stehend in einem Tunnel aus Plexiglas der durch ein riesengroßes Becken mit verschiedenen Haien führte. Es war schon ziemlich beeindruckend, wenn so ca. einen halben Meter über deinem Kopf ein zwei Meter langer Hai drübergleitet und man von unten die einzelnen Zähne sehen kann.

Nach zwei Stunden waren wir dann fertig und fuhren mit dem Sharkbus wieder zurück in die City. Der Regen hatte aufgehört und der Skytower hatte seine Spitze aus dem Wolken befreit. Und genau der war unser nächstes Ziel. Es gibt nämlich am Skytower den Skywalk, das ist ein Rundgang in 192m Höhe außen am Turm auf einem ca. 1m breiten Steg – ohne Handlauf oder Geländer. Und genau da wollte ich hin. Trotz Höhenangst und weichen Knien.

Gut, der Ehrlichkeit halber muss ich sagen, dass man bei dem Rundgang mit einem Gurtsystem an zwei Seilen befestigt ist. Aber dafür mussten wir uns auch an den Rand des Stegs stellen und nach unten schauen! Scheiße, ist das hoch! Und richtig spannend wurde es, als Peta, unsere Führerin meinte, wir sollen uns mal in den Sitzgurt setzen, uns langsam nach außen vortasten und uns dann mit den Füßen außen am Steg abstützen, die Arme ausbreiten und nach unten schauen. Kübelweise Adrenalin wurde da verschüttet! Da musste anschließend ein Beruhigungsbier im Irish Pub her.

Tag 2: Wir sind gelandet

Ob es jetzt Tag 2 oder 3 heißen muss, da wir ja über die Datumsgrenze geflogen sind, darüber lässt sich streiten, aber dazu später mehr.

Nur ganz kurz vom Auckland International Airport: wir sind gut und sicher gelandet und haben die Immigration und Biosecurity hinter uns, alle weiteren Infos und Berichte gibt es dann etwas später hier zu lesen.


So, jetzt geht es weiter. Wir sind, wie schon geschrieben, gut in Auckland angekommen und haben alle notwendigen Formalitäten hinter uns gebracht. Aber bevor es soweit war, gab es ja noch einiges anderes, das zwischen dem letzten und diesem Beitrag passiert ist.

Der Transitbereich am Tom Bradley International Airport in Los Angeles wird gerade umgebaut, auf jeden Fall hält der keinen Vergleich mit anderen internationalen Airports stand. Da gibt es zwar ein paar provisorische Verkaufsstände, die von Snacks über Kaffee und Kuchen bis zu Zeitungen und kleinen Reisebedarf, wie z.B. Adapter für die Stromstecker anbieten, aber das war’s dann auch schon mit der Herrlichkeit. Ein Café oder ein Restaurant, wo man sich die Zeit bis zum Abflug etwas gemütlicher vertreiben kann – Fehlanzeige. Gut, vielleicht waren wir ja auch wieder nur zu geizig, denn für die Passagiere der First Class gab es natürlich eine Lounge – im ersten Stock, über eine Treppe erreichbar! Der dazugehörige Aufzug war nämlich etwas versteckt und erst nach einigem Suchaufwand zu entdecken. Über die Qualität der Lounge können wir jedoch nur spekulieren.

So vertrieben wir uns die Zeit mit Lesen, Spazierengehen und Essen. Zum Glück begann das Boarding relativ früh, so dass die Zeit zwischen US Immigration und Boarding der Air New Zealand insgesamt “nur” knappe fünf Stunden betragen hat.

Und überhaupt das Boarding: wer wie wir die Zustände auf unseren Flughäfen kennt, wo bereits zehn Minuten vor der ersten Durchsage Schlangen von Leuten vor dem Counter stehen und mit Körpereinsatz ihren Platz behaupten, der wurde dort eines Besseren belehrt. Zum einen gibt es eine klare Reihenfolge, wer wann aufgerufen wird und das Gate passieren darf. Und zum anderen steht auch niemand der anderen Passagiere tatsächlich vorher auf! Die Kiwis sind wirklich ein total entspanntes Volk.

Und nochwas ist mir aufgefallen: in Sachen Temperaturempfinden haben die Neuseeländer wohl einiges mit den Iren gemein: bei Temperaturen, wo ich mir zum Pullover noch die Fleecejacke anziehe, da laufen die Jungs in Flip-Flops und mit T-Shirt auf.

An Bord der Boeing 777-300 bekamen wir dann erst Mal große Augen: mein lieber Schwan, ist das Teil innen drin riesig! Du sitzt in Deinem Sitz und über Dir sind ungefähr eineinhalb Meter Luft, bevor erst die unglaublich großen Bordgepäckfächer kommen. Wir durften übrigens – oder mussten vielleicht aus Gründen des Anreizes – von ganz vorne über die First Class durch die Business Class über Premium Economy in unsere Holzklasse spazieren. Ja, vor allem, wenn man einen zwölfeinhalb Stunden Nachtflug vor sich hat, kann man da schon lange Zähne bekommen. Aber wie schon mal geschrieben, der Preisunterschied ist so immens hoch, dass selbst der Unterschiedsbetrag für die nächsthöhere Klasse Premium Economy für die in Frage kommenden vier Flüge mehr ausgemacht hätte, als was uns für den gesamten Urlaub als Budget zur Verfügung steht. Und da gibt’s eigentlich kein Überlegen mehr. Also Augen zu, Arschbacken zusammenkneifen und durch.

In Sachen Bordservice wird Air New Zealand von allen Seiten gelobt und ich kann dieses Lob nur bestätigen. Absolut freundliches Personal, tolles Essen und exzellenter Service sowie ein Inflight-Entertainmentprogramm, das für mehrere Weltumrundungen reichen würde. Kinofilme, TV-Serien, Musikvideos, Videospiele, einfach alles, was das gelangweilte Herz eines Fluggastes begehrt.

Ich habe die Gelegenheit genutzt und mir den ersten Teil von “Der Hobbit” in der Originalversion angesehen, um einfach ein Gefühl für die englische Sprache, oder das, was die Jungs da als englische Sprache definieren, zu bekommen. Aber ich gebe auch zu, dass ich etwas geschummelt habe und mir zusätzlich die englischen Untertitel anzeigen ließ. Denn das eine oder andere Mal wäre ich wohl sonst verloren gewesen.

Dazwischen habe ich dann immer wieder mal geschlafen, aber leider nicht richtig lang, denn das hat im Sitzen nicht so wirklich gut funktioniert. Claudia hat sich da etwas leichter getan, die hat auch mal ein, zwei Stunden am Stück geschlafen. Was dazu führte, dass sie sich “Gentlemen prefer blondes” zweimal anschauen musste, denn das erste Mal, als er in der Playlist lief, hat sie ihn komplett verschlafen. Ich hab es ihr gegönnt.

Tja und dann immer wieder ein Blick auf die Flugzeitanzeige. Juhu, jetzt haben wir schon 5000 km geschafft, kurz danach liegt dann die Hälfte hinter uns. Und wiederum kurz nach der Hälfte der Strecke haben wir dann die Hemisphäre gewechselt – von der Nord- auf die Südhalbkugel. und wir waren beide live dabei. Schon cool irgendwie, so weit waren wir beide ja noch nie von zuhause weg!

Und dann ging es eigentlich relativ zügig, die Zeit verging praktisch wie im Flug, ich hab mir dann noch “Rock of ages” angesehen. Ist zwar schon etwas älter, aber ich habe sehr gelacht über Russel Brand (der Ex von Katy Perry) und Alec Baldwin als schwule Besitzer eines Rockschuppens. Und Tom Cruise als durchgeknallten alternden Rockstar. Aber, und das fand ich wiederum bemerkenswert, alle Darsteller haben ihre Songs tatsächlich selbst gesungen. Und gar nicht mal so schlecht, wie man vielleicht vermuten könnte.

Kurz darauf ging auch schon die Sonne auf, bzw. in der Kabine wurde wieder das Licht eingeschaltet und das Frühstück serviert. Kurz nach dem Frühstück setzte der Pilot auch schon zur Landung an und der letzte, spannende Teil der Anreise begann: die Sicherheitskontrolle bzw. die Bio Security, die in Neuseeland ja so streng ist.

Mit der ausgefüllten Passenger Arrival Card ging es zuerst zur Immigration, der nette junge Mann kontrollierte die Reisepässe und die Angaben auf der Arrival Card und schon ging es weiter zur Gepäckausgabe. Bis wir durch die Sicherheitskontrolle durch waren, liefen auch schon unsere Koffer über das Band und wir konnten sie gleich im Empfang nehmen. Nun nur noch zur Biosecurity und dort gab es gleich eine Überraschung: der Mitarbeiter begrüßte uns nämlich auf deutsch! Und das sogar ziemlich gut, wenn auch mit Akzent.

Alle unsere Angaben waren in Ordnung, die Schuhe sauber und Nahrungsmittel oder sonstige verbotene Substanzen hatten wir nicht dabei. So gesehen hätten wir nicht mal die Thrombosespritzen, die ich von meiner Ärztin zur Vorsorge bekommen habe, angeben müssen. aber weiß man’s?

Raus aus dem Sicherheitsbereich, schnell noch auf der Toilette frisch gemacht und dann ging es mit dem Bus zum Hotel. Das liegt direkt am Hafen und unser Zimmer in der obersten Etage! Ich kann euch sagen, eine tolle Aussicht. Nachdem wir uns beide geduscht haben geht es jetzt “in die Stadt” um noch ein paar Dinge zu erledigen, wie z.B. eine neuseeländische SIM-Karte zu holen und dann auch mal was zu essen.

Tag 1: Have a break, have a…

… tja, was denn eigentlich? KitKat gibt es hier am Flughafen in Los Angeles nicht, dachte ich. Ich wurde jedoch eines besseren belehrt.

Aber langsam, und der Reihe nach. Wir sind relativ pünktlich, mit nur zehn Minuten Verspätung am Tom Bradley International Airport Los Angeles gelandet. Der Flug war insgesamt nicht so schlimm, wie erwartet, denn ich hatte die Möglichkeit genutzt, öfter mal aufzustehen und etwas herumzugehen und mich einfach zu bewegen.

Als wir eingestiegen sind haben wir schon eine junge amerikanische Familie mit vier kleinen Kindern gesehen. Und, ihr könnt euch vorstellen was kommt: die Mutter, die größte Tochter und das jüngste Kind saßen direkt vor uns, der Vater mit den beiden anderen Jungs in der Mittelreihe daneben. Na toll, dachten wir, das kann ja was werden. Die Flugbegleiterin hat sich dann auch ganz hilfsbereit erkundigt, ob zum ersten Mal mit Baby fliegen und ob sie irgendwelche Hilfen oder Unterstützung benötigen.

Die Antwort der Mutter hat mich dann doch etwas aufhorchen lassen: “Nein danke, wir fliegen ungefähr zum dreißigsten Mal!” Wow, und das mit einem Baby, das bestimmt nicht älter als zehn Monate war. Na gut, vielleicht nicht dreißig Mal mit dem kleinsten, aber immerhin. Aber, und jetzt kommt die angenehme Seite der Geschichte: die Kinder waren dermaßen gut erzogen, dass es kein Gemecker und kein Gejammer gab, alle ordentlich gegessen haben, nicht herumgesprungen sind und sich ganz einfach und ruhig beschäftigt haben. Der Papa hat ihnen aus Bilderbüchern vorgelesen und die Mutter hat den Kleinen mit Fingerpuppen unterhalten Und dazwischen wurde immer wieder geschlafen. Respekt.

Wir hatten keine Turbulenzen und immer schönes Wetter. Das gab uns die Gelegenheit, auch Eisberge bzw. große Eisschollen zwischen Island und Grönland zu sehen. War schon ganz schön imposant.

Als wir dann über dem Nordamerikanischen Kontinent waren haben wir auch ein paar Landschaftsfotos gemacht. Und beim Anflug auf Los Angeles haben wir tatsächlich auch den Hollywood Schriftzug gesehen – und natürlich fotografiert. Aber ich glaube, wenn man nicht weiß, dass das kleine weiße Ding auf dem Bild die berühmten Buchstaben sind, kommt man auch nicht drauf. Egal, wir haben sie jedenfalls gesehen.

Dann zur Immigration mit Foto und Fingerabdrücken, dann die Koffer vom Gepäckband holen, quer durch den Flughafen ziehen und wieder abgeben. Danach ging’s zur Tür raus und dann standen wir da: in Los Angeles. Und mussten uns erst mal orientieren, wie und wo es denn jetzt weitergeht. Wir kennen den Transitbereich des Münchner Flughafens, da darfst Du nicht mal eine Zehenspitze rausbewegen, aber hier standen wir auf einmal draußen.

Wir haben dann gefunden, wo wir hin mussten, zumindest die Richtung und sind mal losmarschiert. Im Nachhinein dachte ich mir, für solche Strecken benutzen Amis normalerweise das Auto und wir laufen mit unseren Handgepäcktrolleys zu Fuß. Ganz schön crazy, diese Krauts. Ca. zwei Kilometer weiter ging es dann wieder rein ins Flughafengebäude und wieder durch die Pass- und Sicherheitskontrolle und dann waren wir im Transitbereich, wo wir jetzt auf den Abflug nach Auckland warten, der in zwei Stunden erfolgen soll.

Tag 1: Up and away

So, liebe Leserinnen und Leser unseres Blogs. Jetzt sind wir in der Luft. Ich schreibe gerade auf einer lokalen Webumgebung auf meinem Notebook (für die, die es interessiert: MAMP, das ist sowas in der Art wie XAMPP, nur eben für Mac’s). Das hat den Charme, dass ich direkt in WordPress schreiben kann, genauso, wie wenn ich online wäre. Und wenn ich mit dem Artikel fertig bin, brauche ich eben nur kurz online zu gehen – das geht nämlich mittlerweile auch auf vielen Flügen der Lufthansa – und den Text hochladen. Klar, das kostet natürlich was, aber das war mir der Gag jetzt wert.

Die Prozedur bei der Sicherheitskontrolle war überraschend umspektakulär, lediglich mein Handgepäck wurde “ausgewischt”, also mit Teststreifen auf irgendwelche Sprengstoffrückstände durchsucht. Liegt vielleicht an meinem Bart, aber dabei habe ich ihn eh schon etwas gekürzt. Ansonsten ging es relativ zügig nach dem Airbräu durch die zweite Kontrolle zum Boarding. Da der Flieger nicht direkt am Terminal 2 angedockt hatte, sondern am neuen Satellitenterminal stand, mussten wir in einen Bus einsteigen und rund um das Vorfeld fahren, damit wir einsteigen konnten. Und dann nicht mal mit einem Finger, sondern ganz banal über ein Treppe. Anyway, wir haben zwei Plätze in einer Zweierreihe, d.h. es sitzen nur wir beide nebeneinander, auf der einen Seite Fenster, auf der anderen Gang. Passt.

Die entsprechenden Bilder dazu gibt es aber erst später, wenn wir wieder am Boden in LA sind, denn ich weiß nicht, wie es von der Bandbreite her mit der Übertragung der Bilder klappt.

Egal, wir sitzen hier relativ gemütlich – noch, denn die Airshow auf dem kleinen Monitor vor mir sagt, dass wir aktuell noch ca. 10:50 Stunden Flugzeit vor uns haben, und das mit der Gemütlichkeit wird sich wahrscheinlich auch irgendwann ändern – und haben uns mal mit dem Inflight Entertainment vertraut gemacht. Da gibt es genügend Filme und Serien, die wir anschauen könnten, um direkt nach Auckland weiterzufliegen. Sogar ein paar von Claudias Lieblingen sind dabei: Casablanca und Über den Dächern von Nizza! Und trotzdem schaut sie sich gerade Maleficent mit Angelina Jolie an. Und das ganze in der Originalversion auf englisch, damit die Sprache schon mal ein bisschen gewohnter wird.

Obwohl, die Leute in Neuseeland sprechen irgendwie ein anderes Englisch, als das, was wir mal vor langer Zeit in der Schule gelernt haben. Wer sich mal die Making of’s der Herr der Ringe Filme oder des Hobbits angesehen hat, weiß, was ich meine.

Wir werden uns die Zeit bis zum Mittagessen mit Filmen bzw. dem Schreiben von Weblogs vertreiben. Es gibt als Vorspeise süß-sauer marinierte Gurken- und Karottensticks mit geräucherter Entenbrust, anschließend als Hauptgang Paprika-Hähnchenragout mit Kartoffelpüree, Karotten und Brechbohnen (hoffentlich wirken die nicht so, wie sei heißen) oder Wu-Xi Schweinefleisch  mit gedämpftem Reis und Gemüse. Und zum Abschluss gibt es Rüblikuchen mit Frischkäse als Dessert.

Und später bekommen wir zum Abendessen Farfalle Pasta mit Marinara Sauce und Parmesankäse oder Hähnchencurry mit gedämpftem Reis, Brokkoli und Kürbis. Zum Dessert werden frische Früchte der Saison gereicht.

Und damit wir das ganze nicht so trocken runterwürgen müssen, stehen als Getränke Sekt, Rot- und Weißwein, Spirituosen (da bin ich ja mal gespannt), Deutsches Bier, Erfrischungsgetränke, Mineralwasser, sowie Kaffee und Tee zur Auswahl.

Die chinesischen Gerichte hat übrigens Küchenchef Gao Xiaosheng vom Pudong Shangri-La ausgesucht, sie werden von erfahrenen chinesischen Köchen nach traditionellen Rezepten zubereitet. Klingt cool, was so alles in den Flyern steht, gell.

Nachtrag:
Jetzt, wo ich alles so schön geschrieben habe und wir die ersten Snacks und ein Glas – na gut, es war ein Becher – Weißwein erhalten haben, kommt die Durchsage, dass es nun doch andere Speisen, als in der Menükarte angegeben, gibt. Hab mir aber leider die Reihenfolge nicht gemerkt, ging zu schnell. Aber es hat auch ganz gut geklungen, wir sind gespannt.

Ready for take off!

So jetzt geht es los! Wenn ihr diese Zeilen lest sind wir gerade auf dem Weg zum Flughafen. Ich schreibe diese Zeilen jedoch schon ein wenig früher, da es während der Fahrt nicht ganz so gut funktioniert. Nachdem wir ja den Check-In gestern Abend bereits erledigen konnten, sind wir heute nur mit dem Handgepäck zum Flughafen aufgebrochen und warten, dass es mit dem üblichen Procedere Ausweiskontrolle, Bodycheck, Handgepäckdurchleuchtung, etc. zum Boarding geht.

Der Pilotenstreik der Vereinigung Cockpit hat uns in den letzten Tagen ganz schön auf Trab gehalten. Immer wieder haben wir die neuesten Nachrichten verfolgt, um zu sehen, wie es denn mit unserem Flug nach Los Angeles aussieht. Aber zum Glück können wir wie geplant abheben.

Wir fliegen heute mit einem Airbus A340-600 der Lufthansa (LH452) um 12:15 Uhr vom Terminal 2 des Flughafens Franz-Josef-Strauß in München ab. Wer möchte, kann per Live-Flugverfolgung von Flightaware.com nachsehen, wo wir gerade sind.

Ach ja, fast hätte ich es vergessen zu erwähnen: wir haben es uns angewöhnt und es hat sich bewährt dass, wenn wir längere Zeit weg sind, wir Leute zum House-sitting einladen bzw. beauftragen. Das bedeutet, auch während unserer Abwesenheit wird die Wohnung genutzt, da die verschiedenen Familienmitglieder, die zuhause bleiben müssen, diese Aufgabe übernehmen.

Nachtrag:
Wir waren schneller da, als gedacht und sind jetzt schon im Sperrbereich, das heißt, die Sicherheitskontrollen haben wir bereits hinter uns und sitzen nun gemütlich, na wo wohl? Ja klar, im Airbräu! Auch im Sicherheitsbereich des Terminal 2 gibt es nämlich einen Ableger dieser genialen Hausbrauerei, was ich nicht wusste. Umso größer und angenehmer war die Überraschung.

Der erste kleine Schritt ist getan

Wir waren heute Abend am Flughafen und haben den ersten kleinen Schritt unseres Trips hinter uns gebracht: wir haben eingecheckt und die Koffer abgegeben. Jetzt geht’s richtig los, und langsam realisieren wir beide, dass wir nur noch einmal schlafen müssen, bis unsere langersehnte Reise beginnt.

Am Check-In waren wir dann gespannt, wie genau denn nun unsere neue Gepäckwaage gemessen hat. Ich hatte nämlich, wie Claudia in ihrem gestrigen Beitrag schon geschrieben hat, meinen Kofferinhalt so optimiert, dass unsere Gepäckwaage exakt 23,0 kg angezeigt hat – Punktlandung also. Tja, als dann die geeichte Gepäckwaage 23,2 kg angezeigt hat, war ich zugegebenermaßen schon etwas enttäuscht. Claudias Koffer war dann auf der geeichten Waage am Schalter auch genau 200g schwerer, als unsere Messungen ergeben haben. Gut, das war jetzt kein wirkliches Problem, aber ehrlich gesagt, wäre es mir lieber gewesen, sie hätte 100g weniger als unsere Messung angezeigt.

Einer Tradition folgend haben wir nach dem Check-In ein Bier im Airbräu, der gemütlichen Hausbrauerei direkt im Zentralbereich des Münchner Flughafens, getrunken. Zuvor haben wir uns noch die Besucherterrasse oberhalb des Terminals 2 angesehen, da waren wir noch nie. Ist eigentlich auch ganz interessant da oben.

So, jetzt heisst es möglichst spät ins Bett gehen und morgen früh einigermaßen lange zu schlafen, um den eigenen Schlafrhythmus langsam an Neuseeland anzugleichen.

Am Anfang war das Chaos

Geordnetes Chaos
Geordnetes Chaos

So oder ähnlich beginnen viele Geschichten und genau so begann auch unser heutiger Abend. Wie die geneigte Leserschaft unschwer erkennen kann, haben wir in den letzten Tagen so nach und nach unsere Siebensachen zusammengesucht und auf dem großen Esszimmertisch zwischengelagert.

Und heute Abend ging dann das große Packen los. Wer jetzt aber denkt: Koffer auf, Zeug rein, Koffer zu, der kennt mich schlecht. Was, wenn der Koffer nicht den gleichen Weg nehmen will, wie wir? Wer weiß denn dann genau, was da drin war? Oder Mann stelle sich nur vor, so ein Koffer wird mutwillig in einen anderen Zugriffsbereich umgeleitet, will sagen, jemand klaut das Teil einfach? So ein Alukoffer ist ja per se schon mal eine ganz praktische Sache und wenn dann noch ein paar Goodies mit dabei sind…

Also habe ich meiner Beamtenseele mal wieder freien Lauf gelassen und wir haben fein säuberlich notiert, was in welchem Koffer drin ist. Könnte ja hilfreich sein, im Fall der Fälle. Ein Exemplar der Liste kommt in den Koffer und eines liegt bei den anderen Dokumenten in der Wolke. Und weil ich ja weiß, dass es manche anderen Nationen mit den Fremdsprachen nicht so haben, habe ich die Liste auch noch in deutsch UND englisch geschrieben. Naja, war ja nicht ganz uneigennützig, so konnte ich meinen Wortschatz wieder um ein paar Vokabeln ergänzen, die ich vorher noch nicht parat hatte.

Oder wusstet ihr, dass die Badehose als “Trunks” bezeichnet wird? Ich nicht.

DAS nenne ich mal Service!

Heute um 14:21 Uhr habe ich die Mail von Koffermieten.de (Anm.: leider hat der Anbieter 2019 den Betrieb aufgegeben) erhalten, dass die bestellten Koffer zum Versand vorbereitet wurden und an meine, bei der Bestellung angegebene Adresse geliefert werden. Neugierig wie ich bin, klickte ich natürlich gleich auf den angegebenen Link zur Sendungsverfolgung bei DHL um nachzusehen, wie weit die Koffer schon sind:

Die Auftragsdaten zu dieser Sendung wurden vom Absender elektronisch an DHL übermittelt.

“JUHU!” dachte ich, dann sind sie ja morgen, also am Mittwoch, spätestens am Donnerstag da. Also rechtzeitig vor Reisebeginn am Samstag!

Doch dann die Überraschung: um 15:29 Uhr erhielt ich die nächste Mail, diesmal von DHL: die Sendung konnte mir nicht zugestellt werden (klar, wir waren ja beide in der Arbeit), die Pakete wurden beim Nachbarn abgegeben! Wie geil ist das denn?!?

Also dachte ich mir, erfahre Gutes und rede darüber! Leider habe ich auf der Webseite keine Möglichkeit gefunden um eine Bewertung oder Lob abzugeben, deshalb schreibe ich eben hier meine Lobeshymne:

Liebes Team von Koffermieten.de, das nenne ich mal tollen Service! Die erste Versandbenachrichtigung und dann die Lieferung am gleichen Tag! Vielen Dank dafür!

Leute, macht bloß keinen Mist!

Wie heute morgen im Radio zu erfahren war, wollen die Piloten der Lufthansa heute und morgen streiken.

Streikankündigung der Vereinigung Cockpit für den Kontinentalverkehr für den 20.10. 13:00 Uhr bis zum 21.10. 23:59 Uhr

Die Vereinigung Cockpit hat für Montag und Dienstag, den 20. und 21. Oktober, im Zeitraum von 13.00 Uhr (20. Oktober) bis 23.59 Uhr (21. Oktober) MESZ einen deutschlandweiten Streik auf allen Lufthansa-Flügen mit Maschinen vom Typ Airbus A320-Familie, Boeing 737 und Embraer angekündigt. Für den Streikzeitraum ist mit Beeinträchtigungen auf Lufthansa-Kurz- und Mittelstreckenflügen zu rechnen.

Quelle: http://www.lufthansa.com/de/de/Fluginformationen

Wir hoffen mal sehr, dass sich die Kontrahenten einigen können und sich der Streik nicht auch noch auf Langstreckenflüge ausweitet, denn wir würden dann schon ganz gern am 25. 10. planmäßig abheben.

Edit 20.10.2014, 08:11 Uhr:

Nach Angaben der Süddeutschen Zeitung hat die Pilotenvereinigung Cockpit nun wohl die Streiks auch auf Langstreckenflüge ausgeweitet:

 Am Dienstag würden auch die Piloten der Langstreckenflüge zum Ausstand zwischen 06.00 und 23.59 Uhr aufgerufen, teilte Cockpit am frühen Montagmorgen mit. Betroffen seien alle Flüge der Lufthansa mit Flugzeugen vom Typ Airbus A380, A340 und A330 sowie Boeing 747 deutschlandweit.

Quelle: http://www.sueddeutsche.de/

Da unser Flugplan vorsieht, dass wir von München nach Los Angeles, was ja Langstrecke ist, mit einem Airbus A340 fliegen sollen, sind wir momentan gerade nicht mehr so entspannt…