Alles neu macht der Mai

Ganz so schlimm, wie es der Beitragstitel vermuten lässt, ist es zwar nicht, aber es hat sich was getan. Vor ein paar Tagen erfuhren wir per E-Mail vom Pacific Travel House, dass die Lufthansa den Flug von Los Angeles nach München gestrichen hat. Die neue Verbindung führt uns von Los Angeles über Frankfurt/Main nach München.

Die Nachricht habe ich auf dem Nachhauseweg kurz auf dem Handy angesehen, habe aber, da ich nur noch 3% Akkuladung hatte, auf das Herunterladen der neuen Buchungsbestätigungen mit den Detailinformationen auf das Handy verzichtet. Das hat dann aber dazu geführt, dass wir uns auf dem Weg von der U-Bahn nach Hause den wildesten Spekulationen hingegeben haben, was das für uns bedeuten könnte. Zum Glück sind es ja nur fünf Minuten zu Fuß.

Zuhause angekommen wurde natürlich sofort die neue Buchungsbestätigung ausgedruckt und mit der alten verglichen und da stand es nun, schwarz auf weiß:

Gestrichener Flugplan

Datum von nach ab an +/-Tag
23.11.14 Los Angeles München 17:35 13:55 +1

Neuer Flugplan

Datum von nach ab an +/-Tag
23.11.14 Los Angeles Frankfurt 15:20 11:05 +1
24.11.14 Frankfurt München 12:15 13:15

Wir landen in Frankfurt am 23. um 11:05 und fliegen am 24. um 12:15 nach München weiter? He, das kann es ja nicht sein, dass wir dann fast 25 Stunden in Frankfurt sitzen.

Tja, wenn man, in dem Fall ich, genauer hinschaut, dann erkennt man aber, dass wir im Endeffekt sogar 40 Minuten früher ankommen, als beim ersten Plan. Das “+1” bedeutet nämlich, dass wir erst am nächsten Tag landen, also beim Abflug von Los Angeles am 23. landen wir am 24. in Frankfurt. Das heisst, auch im alten Flugplan wären wir erst am 24. in München gelandet. Also immer mit der Ruhe und genau lesen, bevor voreilige und gegebenenfalls falsche Schlüsse gezogen werden!

Ihr seht, das passiert nicht nur Claudia sondern auch mir. ;-)

Schwer ist leicht was

Treffender, als mit dem Titel von Ottfried Fischers Buch kann man das Problem des normalen Economy-Class Fluggastes wohl nicht beschreiben. Schneller als gedacht überschreitet das Gewicht der Gepäckstücke die zulässigen Grenzen – und es ist noch nicht mal alles im Koffer drin!

Alle Airlines haben ihre eigenen, aber zumindest ähnlichen Vorgaben, was die Größe und das Gewicht von Gepäckstücken betrifft. Wir fliegen eigentlich alle sechs Flüge mit Air New Zealand. Dort werden Gepäckstücke in zwei Kategorien unterteilt: Aufgegebenes Gepäck, das in den Laderaum der Maschine kommt und Handgepäck, das mit an Bord genommen werden kann. Warum aber “eigentlich“? Weil die Flüge von München nach Los Angeles sowie von Los Angeles nach München im Rahmen der Star Alliance von der Lufthansa durchgeführt werden. Das ist wichtig für die Ermittlung der erlaubten Freigepäckstücke, denn es gelten die Gepäckbestimmungen der befördernden Fluggesellschaft (auch bei Codeshareflügen). Passagiere wie wir, die beim Hinflug mit einer anderen Fluggesellschaft einchecken (Lufthansa) oder, wie beim Rückflug, von Air New Zealand auf eine andere Fluggesellschaft umsteigen (Lufthansa), sollten diese bezüglich der dort geltenden Gepäckbestimmungen und Übergepäckraten kontaktieren.

Nun gut, kontaktiert habe ich die Lufthansa bis jetzt noch nicht, aber ich habe mir zumindest mal die Gepäckbestimmungen im Internet angesehen. Dort wird nämlich auf die Most Significant Carrier Regelung (MSC) verwiesen. Diese Regelung besagt, dass auf Flügen, die von mehreren Fluggesellschaften durchgeführt werden, die Gepäckregelungen der Fluggesellschaft gelten, welche die geographisch längste oder bedeutsamste Strecke des Reisewegs zurücklegt.

Aha, das heißt dann am Ende also, dass doch wieder die Bestimmungen von Air New Zealand gelten. “Gut, dass Du nachgeschaut hast, Herr Wanninger”, denke ich mir und frage mich, ob ich nicht doch hätte Buchbinder lernen sollen.

Also zurück auf Anfang. Da wir, wie schon erwähnt, in der Holzklasse, sprich Economy-Class, reisen gelten für unsere Neuseelandreise folgende Bestimmungen:

  • Aufgegebenes Gepäck: Economy-Class-Passagiere, die mit Air New Zealand auf einer Langstrecke nach Neuseeland, Los Angeles, San Francisco, Vancouver, Hong Kong, Shanghai, Tokio, Osaka, Australien oder in die Südsee fliegen, dürfen als Freigepäckmenge ein Gepäckstück mit maximal 23 kg einchecken. Gut, das trifft auf fünf unserer sechs Flüge zu, aber was ist mit dem Flug von Christchurch nach Auckland? Muss ich wohl nochmal nachhaken und werde dann berichten.
  • Handgepäck: Passagiere können ein Handgepäckstück mit maximal 7 kg und dem Gesamtaußenmaß (Länge + Breite + Höhe) von 115 cm mitnehmen.

Ich war anfangs auch erfreut, als ich las, dass wir zusätzlich zu unserem Handgepäck auch persönliche Gegenstände oder personal items, wie es so schön auf neudeutsch heißt, wie zum Beispiel Mantel, Handtasche, Gehstock, Kamera oder einen schmalen Laptop mit an Bord nehmen können. Aber man sollte schon genau hinschauen (haben wir ja spätestens bei der Geschichte mit der ESTA gelernt), denn es gibt eine Ausnahme: da wir via USA (Zwischenlandung in LA) fliegen, dürfen wir jeweils nur ein Stück Handgepäck mitnehmen. Die Möglichkeit der Mitnahme eines persönlichen Gegenstandes zusätzlich zum Handgepäck ist dann leider nicht gegeben. :-(

So, und jetzt muss ich mir erstens überlegen, was ich alles NICHT in den großen Koffer packen möchte, weil ich da während der Flüge keinen Zugriff drauf habe, und zweitens, wie ich das ganze Zeug, das mir spontan so einfällt, möglichst platzsparend und am besten möglichst “leicht” in den kleinen Bord-Trolley packen soll.

Und da kommen schon ganz schnell mal ein paar Dinge zusammen, wie z.B. die Kamera mit Objektiv, das Notebook mit Ladegerät, mein Kindle, die Brille (vielleicht wäre es da sogar gewichtstechnisch günstiger, die Brille aufzusetzen und die Kontaktlinsen zu verpacken – Kleinvieh macht in Summe auch Mist), eine Sonnenbrille, Kontaktlinsen (s.o.), Pflegemittel für die Linsen, Notfallset bestehend aus Unterwäsche, Socken, T-Shirt und Waschzeug für einen Tag, falls sich das Hauptgepäck entschließen sollte aus irgendwelchen unerfindlichen Gründen nicht mit uns reisen zu wollen, ein aufblasbares Schlafkissen und eine Schlafmaske, dazu Ohrstöpsel.

Kleinzeug, das ich in den Jacken- oder Hosentaschen verstauen kann, wird auch dort untergebracht und schlägt sich damit nicht auf das Gewicht des Handgepäcks nieder. Es bleibt spannend, spätestens beim ersten Pack- und Wiegeversuch werde ich mich zu dem Thema wieder melden.

Die Neue ist da!

Nein keine Angst, ich hab meine Herzallerliebste nicht in die Wüste geschickt oder gar eingetauscht. Doch nicht, nachdem wir nun schon seit mehr als 26 Jahren gemeinsame Sache machen. Nachdem ich hier im Blog nun schon längere Zeit nichts mehr geschrieben habe dachte ich mir einfach, es wird Zeit, dass sich wieder was tut.

Spaß beiseite, heute habe ich Nägel mit Köpfen gemacht und meine neue Kamera gekauft! Eine Canon EOS 70D im Set mit dem Objektiv EF-S 18-135mm 3.5-5.6 IS STM. Ich habe zwar schon länger immer wieder mal mit dem Gedanken an eine neue Kamera gespielt, aber entweder war das Geld nicht da oder der Unterschied zur vorhandenen Canon EOS 400D war für meine Begriffe noch nicht groß genug. Mit dem Erscheinen der 70D und unserem Reiseplan nach Neuseeland hat sich nun eine Kombination ergeben die für die Anschaffung sprach.

Claudia und ich fotografieren beide gemeinsam und bisher war das immer ein wenig einseitig, da eben immer nur einer von uns beiden mit der Spiegelreflexkamera schießen konnte. Wir haben zwar immer auch unsere “Hosentaschenkamera” IXUS 130 IS dabei, die zum Teil überraschend gute Bilder hervorgebracht hat, aber es ist dennoch nicht das selbe. So habe ich mich umgesehen und mich nach einigen Recherchen gedanklich mal für die 70D entschieden. Auch deswegen, weil die bereits vorhandenen Objektive auch an dieser Kamera genutzt werden können. Seit Spätherbst letzten Jahres habe ich dann täglich die aktuellen Preise für das Set angesehen und verglichen.

Ursprünglich hatte ich mir vorgestellt, dass ich abwarte, bis der Preis unter 1.200,- EUR gefallen ist, inklusive eventuell anfallender Versandkosten. Aber wie schon so oft, kommt es anders als Mann, in dem Fall ich, denkt. Heute hatte ich jedoch nach Feierabend ein bisschen Zeit, bis ich mich mit Claudia getroffen habe und bin bei Foto Sauter am Sendlinger Tor Platz in München reinspaziert. Eigentlich wollte ich in erster Linie nur mal nachfragen, wie es denn mit den im Internet kursierenden Meldungen zu den Fehlfokussierungen bei dem 70D Kit steht. Und dann noch ein paar andere offene Fragen beantwortet haben.

Die freundliche und nette (ja, ich bin ein Mann und stehe dazu!) und kompetente Canon-Beraterin hatte auf alle meine Fragen eine Antwort und auch meine Bedenken zerstreut, so dass ich mal aus Neugier nach dem aktuellen Preis gefragt habe. Mir war von vornherein klar, dass ein Fotofachgeschäft beim Preis nicht mit einem reinen Internethändler mithalten kann. Da kommen die Kosten für die Mitarbeiter, den Laden, die Lagerhaltung und was weiß ich nicht noch alles ins Spiel.

Aber im Gegenzug habe ich beim Fachhändler eben einen Ansprechpartner – oder in dem Fall eine Ansprechpartnerin – an die ich mich bei Fragen und Problemen persönlich wenden kann.

So, aber jetzt Zahlen auf den Tisch! Was hat denn das Teil nun gekostet?

Also, ich habe insgesamt 1.269,- EUR dafür hingeblättert. Dabei war aber noch ein 50,- EUR Gutschein für einen Workshop meiner Wahl im Hause Sauter enthalten, so dass es eigentlich nur 1.219,- EUR waren. Und diese 19,- EUR waren mir der persönliche Service und die Aussicht auf die Möglichkeit, weiterhin bei Problemen oder Fragen persönlich mit jemandem vom Fach sprechen zu können, wert. Und außerdem konnte ich das Teil natürlich gleich mitnehmen!

Jetzt steckt der Akku gerade im Ladegerät und ich warte darauf, dass er voll ist, damit ich gleich loslegen kann. Ist ein bisschen wie Weihnachten! :-)

So, und ab jetzt heißt es üben, üben, üben damit die Bedienung des neuen Apparats in Fleisch und Blut übergeht.

Und was passiert jetzt mit der Alten?

Die bleibt natürlich weiterhin in unserem Haushalt. Da wir ja, wie oben schon erwähnt, beide fotografieren und sich in Neuseeland wohl das eine oder andere lohnende Motiv finden wird, kommt die 400D eben auch mit, so dass jeder von uns mit seiner “eigenen” Kamera arbeiten kann. Die vorhandenen Objektive sind zum Glück ja auf beiden Kameras einsetzbar.

Allerdings werden wir uns wegen der Gewichtsproblematik wohl darauf beschränken, dass jeder nur ein Objektiv mitnimmt. Das war auch ein Grund für das Kit mit dem bildstabiliserten 18-135mm, denn das ist einerseits meiner Ansicht nach wegen des Brennweitenbereichs für die Reise ideal, auch wenn es qualitativ natürlich bessere Optiken gibt. Und andererseits hat es mit dem leisen STM Motor den Vorteil, dass der Autofokus beim Videofilmen nicht stört.

Claudia hat sich für die Verwendung des Tamron 28-75mm F/2.8 XR Di LD auf der 400D entschieden. Diese Linse haben wir schon seit mehreren Jahren im Einsatz und sind sehr zufrieden damit. Gut, untenrum mit 28mm vielleicht etwas lang (zumal bei der 400er ja wegen des kleineren Chips der Cropfaktor 1,6 dazugerechnet werden muss, was in Vollformat umgerechnet 44,8mm wären) aber die durchgängige Lichtstärke von 2.8 ist schon sehr angenehm. Und das Preis-/Leistungsverhältnis sowie die Bildqualität sind top.

Was lange währt …

… löst sich endlich auf. So oder ähnlich könnte man die Geschichte um die “Zwischenlandeerlaubnis” in den USA bezeichnen. Claudia hat ja im letzten Beitrag anschaulich beschrieben, was passieren kann, wenn man beim Aufruf einer Webseite nicht genau aufpasst. Schnell ist eine andere, ähnlich klingende Seite aufgerufen, die zwar am Ende das selbe Resultat liefert, dafür aber halt ein kleines bisschen teurer ist.

Egal, mich ärgern die zu viel bezahlten 50,- EUR nicht so sehr, als dass ich mir davon den Tag versauen lassen würde. Ich sehe es eher als “wieder was gelernt” in der Hoffnung, dass so etwas nicht wieder passiert. Und es war ja letzten Endes auch tatsächlich so, dass die beantragten Genehmigungen zur Einreise in die USA nach ein paar Tagen da waren.

Tja, aber erstens kommt es immer anders, und zweitens, als Mann denkt! Was ist geschehen?

Weil ich von Haus aus oder von Berufs wegen ein

  • Pedant
  • Kontrollfreak
  • Pessimist
  • Paranoiker

bin (Zutreffendes ankreuzen, Mehrfachnennungen sind möglich), habe ich die erhaltenen Dokumente nochmal überprüft. Wobei ich sagen muss, Dokumente ist eigentlich zu viel der Ehre, es handelt sich schlicht und einfach um Webseiten, die als pdf-Datei ausgedruckt wurden.

Ja, liebe Leserinnen und Leser, was soll ich sagen, ihr habt es wahrscheinlich erwartet, sonst würde ich hier ja nicht so einen tollen Beitrag verfassen: es waren natürlich Fehler vorhanden. Die Fehlerquote lag bei 50%, was heißt, dass eine der beiden Genehmigungen schlicht unbrauchbar war. Was war geschehen?

Ich habe eine ESTA Genehmigung erhalten, die auf meinen Namen, meine Adresse, E-Mail-Adresse, Reisepassnummer und – fast – alles, was so dazugehört ausgestellt wurde. Bis auf das Geburtsjahr: 1988! Das heißt irgend jemand hat mir mal schlappe 22 Jahre geklaut. Normalerweise würde ich drüber lachen, und mit meinem Reisepass in der Hand den Kontrolleuren auf dem Flughafen in Los Angeles den Fehler erklären. Aber ich vermute, dass die in solchen Dingen keinen Spaß verstehen. Und ich habe keinen Bock, als “illegal alien” wie Tom Hanks im Film Terminal irgendwo zwischen den Welten hängen zu bleiben.

Claudia war ja ohnehin schon sauer, dass sie auf diese ominöse Service Agentur reingefallen ist und jetzt auch noch das.

Also hab ich mich hingesetzt und versucht herauszufinden, was da schief gelaufen sein könnte. Und dabei habe ich noch etwas festgestellt, das mich erst herzlich lachen, dann aber sehr an der Kompetenz der Service Agentur zweifeln ließ. Ein Teil des angebotenen Services ist nämlich, dass man sich seine Anträge auf deren Seiten ansehen kann. Die Zugangsdaten bekommt man per E-Mail zugesandt. Habe ich gemacht und festgestellt, dass bei meinem Antrag als Geburtsdatum 1888 steht!

So, und dafür möchte ich jetzt mal einen kräftigen Applaus haben, dafür hab ich mich nämlich ganz schön gut gehalten, finde ich. ;-)

Spätestens jetzt hätte ich in LA definitiv ein Problem gehabt: ich wäre zwar wahrscheinlich nicht mehr ganz oder nur mit gewissen Schwierigkeiten als 25-jähriger durchgegangen, aber dass ich keine 125 Jahre alt bin, das hätten sogar die Kontrolleure dort auf den ersten Blick erkannt!

Meine Erklärung für das ganze ist so: das Formular auf der Webseite der Service Agentur zeigt als Standardwert bei allen Jahreszahlen 1888 an. Aus irgend einem Grund wurde dann beim Absenden des Formulars beim Geburtsdatum der Standardwert übermittelt. Bei Ausstellungs- und Ablaufdatum des Reisepasses war die übermittelte Jahreszahl jedoch korrekt. Und ich glaube meiner Frau, die versichert, dass sie die eingegebenen Daten vor dem Absenden mehrfach kontrolliert hat.

Meine Nachforschungen auf der Seite des Heimatschutzministeriums hat ergeben, dass ein Antrag bei fehlerhaften Angaben einfach neu gestellt werden kann oder vielmehr muss. Heißt, es werden nochmal 14,- $ fällig – sofern der Antrag direkt auf deren Seiten gestellt wird und nicht bei einer Service Agentur, die dann weitere Gebühren erhebt, aber lassen wir das. ;-)

Diese Erkenntnis wiederum brachte Claudia derartig die Palme dass sie umgehend bei der Service Agentur anrief – was zuerst gar nicht so einfach war, denn die Kontaktdaten auf der Webseite weisen keine Telefonnummer aus und ich habe sie erst über den Firmennamen des Webseitenbetreibers herausgefunden. Laut Beschreibung wird die erhobene Servicegebühr von 25,- EUR pro Antrag unter anderem für eine fehlerfreie Übermittlung der Anträge erhoben. Wenn aber der Antrag fehlerfrei übermittelt worden wäre, hätte in der Genehmigung als Geburtsjahr 1888 stehen müssen, nicht 1988. Dass ich tatsächlich nicht 125 Jahre alt bin, können die zwar vermuten, aber genau wissen tun sie es nicht. Meine Vermutung ist daher, die haben einfach gedacht, dass ein Eingabefehler im Formular vorliegt und haben aus 1888 einfach 1988 gemacht. Nett gemeint, aber leider am Ziel vorbei.

Nach einem intensiven Gespräch mit einer nicht gerade freundlichen Mitarbeiterin der Service Agentur bekam Claudia die Zusage, dass der Antrag korrigiert wird. Nicht ohne vorher zu versuchen, nochmal die kompletten 39,- EUR zu verlangen! Frechheit siegt bekanntlich. Aber da war die Dame bei meiner Frau an der falschen Adresse! Mein lieber Schwan, wenn das Gespräch nur halb so intensiv war, wie der Bericht, den sie mir danach gab, dann könnte man fast ein wenig Mitleid haben. Aber nur fast.

Das Ergebnis des ganzen Heckmecks ist, dass ich jetzt dann auch tatsächlich eine gültige ESTA-Genehmigung mit den korrekten Daten habe. Und ich hoffe, dass es keine weiteren Schwierigkeiten bei unseren Zwischenlandungen gibt.

Wenn einer eine Reise plant, dann kann er was erleben! ;-)

Meilen über Meilen – es geht weiter

Wir sind ja soooo stolz: wir gehören jetzt dazu! Wir freuen uns wie die Schneekönige! Wir sind nicht länger – gefühlte – Mitglieder zweiter Klasse.

Die geneigte Neu-Leserschaft fragt sich jetzt bestimmt, ob der Autor irgendwelche dubiosen Kekse gefuttert hat oder ob die letzte Entspannungszigarette möglicherweise eine etwas merkwürdige Form hatte, so konisch. Diejenigen unserer Leser, die diesen Blog schon etwas länger verfolgen können vielleicht ahnen, was der Grund für den freudigen Ausbruch ist.

Wir haben heute unsere regulären Miles & More Karten erhalten. Einfach so. Mit der Post. Toll, und so ganz ohne, dass wir bewusst eine erste Prämienmeile gesammelt haben. Und die versprochene PIN war auch dabei, das heißt, ab sofort steht der Meilen-Sammelwut nichts mehr im Wege.

Und was für wunderbare Möglichkeiten wir jetzt haben: die Telekom, zum Beispiel, hat uns mit gleicher Post, ja sogar im gleichen Briefumschlag, einen Haufen Meilen versprochen, wir müssten nur einen kleinen Mobilfunkvertrag abschließen.

Und wir könnten so viele nützliche Informationen erhalten, wenn wir nur ein paar Häkchen im Profil setzten. Wir würden den Miles & More Online Newsletter erhalten, Miles & More Angebote speziell für uns. Man stelle sich das mal vor: speziell für uns, die bekommt sonst niemand! Was die allein an Personal beschäftigen müssen um für alle ihre Teilnehmer individuelle Angebote zusammenzustellen, unvorstellbar! Wir sind nämlich jetzt Teilnehmer von Miles & More, keine Kunden. Deshalb haben wir auch mit der Karte die Teilnahmebedingungen erhalten, nicht etwa die Allgemeinen Geschäftsbedingungen.

Und dazu bekämen wir noch Produktinformationen von unserer Airline. Ich wusste gar nicht, dass wir eine Airline haben. Muss ich mal bei Claudia nachfragen, was die so mit unserem Geld macht. Vielleicht hat sie es ja angelegt, irgendwas mit Kranichen, oder so.

Ja liebe Leute von Miles & More, was denkt ihr denn, warum ich diese Häkchen bei der Anmeldung extra abgewählt habe? Bestimmt nicht, weil ich mich nach ein paar Wochen eh nicht mehr daran erinnern kann und das – bestimmt nur gut gemeinte – Angebot gerne annehme. Da muss ich euch leider enttäuschen.

Und während ich hier so vor mich hin schreibe ertönt der Ton für neue Mails: die Antwort von unserer Reisebüro-Dame auf meine Nachricht, dass die Karten jetzt angekommen sind: die Karten wurden akzeptiert, die Flüge wurden eingebucht. Nun bin ich gespannt, wie lange es dauert, bis die Meilen auch im Meilenkonto angezeigt werden, bis jetzt sind sie nämlich noch nicht zu sehen.

Ach ist das nicht alles toll?

Lese ich oder werde ich gelesen?

Häh? Was will er uns jetzt damit sagen, werden sich einige fragen. Des Rätsels Lösung ist so einfach wie auch ernüchternd: wie hier schon erwähnt, haben wir uns ja zum Kauf von zwei eBook-Readern entschieden um uns damit einen großen Teil an Gewicht zu sparen und gleichzeitig möglichst viel Lesestoff im Urlaub dabei zu haben. Nun ja, die Dinger sind gestern Abend geliefert worden. Und was gibt es für Technikfreaks schöneres, als neue Dinge auszupacken und damit herum zu spielen?

Die Einrichtung des einen Geräts – das andere gehört ja Claudia, die sich das Ding wahrscheinlich selbst einrichten möchte – ging relativ zügig vonstatten. Das Schwierigste war noch den Zugangscode für das WLAN einzutippen. Die Bedienung der “Tastatur” am Bildschirm mit dem Steuerkreuz ist, naja, sagen wir gewöhnungsbedürftig. Aber wer das günstigste Angebot der kindle Familie nimmt, darf sich nicht beklagen, dass es auch die wenigsten Features hat. War mir aber vorher bewusst, deshalb ist der Satz auch nicht als Beschwerde oder Jammern gedacht.

Alles in allem hat es ungefähr fünfzehn Minuten gedauert, bis ich das erste eBook lesen konnte. Sitzt, passt, wackelt und hat Luft!

Und genau da sitzt der Hase im Pfeffer: bei der Luft. Das Gerät ist nämlich so konzipiert, dass es ständig online ist, sobald ein geeignetes Funknetzwerk in Reichweite ist. Ist ja auch unheimlich komfortabel und benutzerfreundlich, wenn ein neues Buch – bei vorhandenem WLAN – sofort, d.h. innerhalb von 60 Sekunden auf dem Gerät ist und man mit dem Lesen beginnen kann.

Aber ich habe etwas gegen offene, unbewachte Haus- und Wohnungstüren – zumindest, wenn es meine eigenen sind, genauso wie ich etwas gegen elektronische Geräte habe, die fast unkontrolliert mit wem auch immer ihre (meine?) Daten austauschen. Denn dass das passiert schreibt Amazon ja sogar unter Punkt 3 in den Nutzungsbedingungen (Stand 24. Oktober 2012):

Erhaltene Informationen. Die Software stellt Amazon Daten über Ihren Kindle und dessen Interaktion mit dem Service bereit (z. B. verfügbarer Speicherplatz, Betriebszeit, Protokolldateien und Signalstärke). Darüber hinaus stellt die Software Amazon Informationen zu den digitalen Inhalten auf Ihrem Kindle und Unterstützen Geräten sowie zur Nutzung der digitalen Inhalte durch Sie bereit (z. B. zuletzt gelesene Seite und Archivierung von Inhalten). Informationen, die Sie Amazon zur Verfügung stellen, einschließlich Anmerkungen, Lesezeichen, Notizen, Markierungen oder ähnliche Kennzeichnungen, die Sie mit Ihrem Gerät oder Ihrer Lese-App vornehmen, können auf Servern außerhalb des Landes, in dem Sie leben, gespeichert werden. Markierungen können dafür verwendet werden, anderen Kindle Nutzern anonyme Informationen über die am häufigsten markierten Textstellen bereitzustellen. Die Verwendung und Nutzung Ihrer Markierungen und Notizen können Sie jederzeit durch Änderung der Standardeinstellungen auf Ihrem Gerät bestimmen. Die bei uns eingehenden Informationen unterliegen der Amazon.de Datenschutzerklärung. Die Übertragung persönlicher Informationen in Länder außerhalb des Europäischen Wirtschaftsraums erfolgt, sofern dies der Fall ist, in Übereinstimmung mit der Amazon.de Datenschutzerklärung und in Übereinstimmung mit den geltenden Datenschutzgesetzen.
Quelle: https://www.amazon.de/gp/help/customer/display.html?nodeId=200506200

Und was sind das für Daten und Informationen, die da weitergegeben werden? Die Electronic Frontier Foundation (EFF) zeigt auf  ihrer Webseite eine Übersicht für die verschiedensten eBooks. Auszugsweise hier mal die für den kindle zutreffenden Punkte, die ich ganz interessant finde:

  • Kann erfasst werden, was Sie lesen?
    Ja, es ist aber nicht genau bekannt, welche Informationen gespeichert werden. Auf jeden Fall wird gespeichert, welche Seite in welchem Buch betrachtet wurde.
  • Kann die Suche nach Büchern erfasst werden?Ja, es wird gespeichert, welche Produkte gesucht und betrachtet wurden. Die Informationen werden dem jeweiligen Amazon-Nutzerkonto zugeordnet. Die Suche innerhalb eines Buches erfordert die Anmeldung bei einem Benutzerkonto, zu dem auch Kreditkartendaten vorhanden sind.
  • Kann erfasst werden, welche Bücher sie gekauft haben?
    Ja, Amazon erfasst alle Bücherkäufe der Nutzer.
  • An wen können die Einzeldaten weitergegeben werden?
    Strafverfolgungsbehörden, Prozessparteien in Zivilprozessen, andere Amazon-Angebote
  • Können Daten ohne ausdrückliche Zustimmung des Nutzers für andere Zwecke weitergegeben werden?
    Ja, Nutzer können der Weitergabe ihrer Daten nur für bestimmte Werbezwecke per Opt-out (=bis zum ausdrücklichen Widerspruch) widersprechen.
  • Fehlen Möglichkeiten, damit Kunden die über sie gespeicherten Informationen einsehen, korrigieren oder löschen können?
    Teilweise, Nutzer können die Daten in ihrem Nutzerprofil einsehen und aktualisieren. Allerdings kann Amazon ältere Versionen der Daten weiter aufbewahren. Nutzer haben kein Recht, die Verlaufsinformationen ihrer Suchen und Käufe einzusehen oder zu löschen!

Damit ich nicht falsch verstanden werde: ich möchte niemandem sein eBook schlecht reden oder vom Kauf eines eBooks abraten – ich habe die Dinger ja selbst auch bestellt und bin von der Funktionalität und der Handhabung sehr angetan. Allerdings sollte man sich ein wenig im Klaren sein, was dieser Computer – nichts anderes ist ein eBook Reader nämlich – so alles machen kann, wenn man ihn denn lässt.

Jetzt ist es nicht etwa so, dass ich irgendwelche, in unserem Rechtssystem verbotenen Bücher oder sonstige verwerfliche Dinge lesen würde oder irgendwie etwas an meinen Lesegewohnheiten zu verheimlichen hätte. Dennoch finde ich, dass es meine Sache ist, wie lange oder wie oft ich eine Seite lese, welche Stellen ich mir markiere und wie viele Bücher ich gleichzeitig lese. Und wenn ich solche Dinge jemandem erzählen möchte, dann mache ich das bewusst und möchte nicht Teil einer großen Datensammlung sein, aus der dann mein Nutzerprofil generiert wird.

Ja, ich weiß, dass es mehr Daten über mich auf irgendwelchen Servern gibt, als mir wahrscheinlich in meinem ganzen Leben bewusst sein wird. So naiv und weltfremd bin ich auch nicht. Aber man muss es den Jägern und Sammlern ja auch nicht zu leicht machen.

Wer also tapfer bis hierher durchgehalten hat und sich auch so seine Gedanken zu dem Thema macht, für den habe ich hier noch ein paar informative Links zu dem Thema:

Meilen über Meilen

Ist ja schon ziemlich weit weg von “good old Germany”, dieses Neuseeland. Und weil es eben so viele Meilen weit weg ist, dieses Paradies am anderen Ende der Welt, kam mir der Gedanke, dass es wohl fast keine bessere Gelegenheit gibt, um Flugmeilen zu sammeln, als während dieser Reise. Genau gesagt ist es nämlich so weit weg, wie kein anderes Urlaubsziel auf unserem Planeten – die Antarktis zähle ich jetzt mal nicht zu den Urlaubszielen, ich bin ja nicht Prinz Harry, der da mal eben mit seinen Kumpels zum Südpol läuft und sich nebenbei einen üblen Rauschebart stehen lässt, der seiner Omi so gar nicht gefällt. Aber das ist ein anderes Thema.

Da wir bisher nicht gerade zu den Viel- oder Weitfliegern gehörten, war die Anschaffung einer Miles & More Karte für uns kein Thema. Bei insgesamt über 40.000 Flugkilometern jedoch – und das ganze ja für zwei Personen – dachte ich mir, könnte da zumindest ein kleines Goodie drin sein, wenn wir die gesammelten Meilen einlösen. Kostet ja nix, so eine Karte. Wie alle anderen Rabattkarten auch, ist ja im Prinzip nix anderes als Payback oder die Rabattpunkte im Supermarkt. Alles freiwillig und total kostenlos.

Naja, ganz kostenlos ist es dann doch nicht, denn es kostet zumindest mal ein wenig Zeit, sich über die ganze Sache zu informieren und für mich und die Herzallerliebste so eine Karte zu beantragen. Die Rückmeldung kam prompt: wir bekamen postwendend eine E-Mail zugeschickt und wurden herzlich begrüßt und es wurde eine vorläufige Miles & More Papierkarte zum Selbst-Ausdrucken mitgeschickt. Damit wir gleich anfangen können, fleißig Meilen zu sammeln. Beim Blick auf das Meilenkonto dann die nächste Freude: da waren ja schon 500 Meilen drauf!

Ach so, das war nur, weil wir bei der Anmeldung das Häkchen bei “Newsletter” nicht entfernt haben, auch gut. Zum Glück gibt es Filter in Mailprogrammen, die dafür sorgen, dass solche Newsletter direkt in die richtigen Kanäle geleitet werden, damit auch keine der wichtigen Infos verloren geht.

So, jetzt haben wir beide – ja, jeder für sich! – eine kostenlose, schicke, blaue Miles & More Papierkarte. Deren Ausdruck im Übrigen natürlich auch auf unsere Kosten erfolgt ist, soviel zu “kostenlos”, aber sei’s drum. Bei näherer Betrachtung ist sie dann doch nicht ganz so schick, denn die Grafik ist ziemlich mäßig und unscharf, aber egal, Hauptsache die Nummer steht drauf. Das ist ja wohl das wichtigste, um die Früchte der kommenden Sammelwut auf dem richtigen Meilenkonto bunkern zu können.

Damit wir dann auch gleich in den Genuss unserer gebuchten Vielfliegermeilen kommen, habe ich unsere Nummern schnell an die nette Dame im Reisebüro weitergeleitet – sie hatte mir angeboten, unsere bereits gebuchten Flüge für die Meilensammlung einzutragen. Toller Service, danke dafür!

Die Ernüchterung kam dann heute morgen in der Antwortmail aus dem Reisebüro: die Eintragung der Meilen hat nicht geklappt, was möglicherweise daran liegt, dass es sich um vorläufige Papierkarten handelt. Aha! Dass die Karten vorläufig sind war mir klar, steht ja auch so drauf, aber dass dann die Nummern auch nicht gelten, bzw. nicht funktionieren, war mir so nicht bewusst.

Also habe ich auf der Webseite mit den Meilen und Mehr nachgeforscht und nach einiger Zeit (die mich ja bekanntermaßen außer eben dieser nichts kostet) herausgefunden, dass zur Nutzung der Onlineservices (damit kann man gesammelte Meilen eintragen) eine PIN erforderlich ist, die man aber erst mit der regulären Karte erhält.

Gut, und wann bekomme ich diese reguläre Karte? Wann bin ich ein richtiger, vollwertiger Meilensammler und gehöre auch zu den “Großen”? Wann darf ich mit der knappen Bemerkung “Meilen auf die Karte!” – innerlich stolz, aber ohne erkennbare Emotion nach außen zu zeigen, die Kleine am Schalter soll ja merken, dass es eher eine lästige Pflichtübung, als eine Bitte ist – meine Karte hinlegen? So wie die anderen tollen Vielflieger-Hechte – ach nein, es heißt ja “Frequent Traveller” oder noch besser “Senator” oder am besten “HON Circle Member”, also Mitglied des Kreises ehrenwerter Personen.

Ah, da steht es ja: sobald die erste Prämienmeile bei einem der Partner gesammelt und auf dem Meilenkonto gutgeschrieben wurde wird die reguläre Miles & More Servicekarte und die persönliche PIN automatisch übersandt. Verflixte Technik, ist das genial! Automatisch! Und sogar “sobald”!

Aber halt: für die Produktion und den Versand werden ca. zwei Wochen veranschlagt, das heißt “sobald” bedeutet also mindestens zwei Wochen. Vermutlich werden die Karten irgendwo in einem Billiglohnland produziert, damit sie auch weiterhin kostenlos abgegeben werden können, und von dort dauert der Versand halt etwas länger.

Aber wie ich oder die freundliche Reiseverkehrskauffrau im Pacific Travel House jetzt unsere bereits gesammelten Meilen gutschreiben lassen können habe ich noch immer nicht herausgefunden: zur Gutschrift der Meilen benötige ich nämlich die PIN, die ich bekomme, wenn die erste Gutschrift erfolgt ist, die ich dann machen kann, wenn ich die PIN habe, die ich vierzehn Tage nach der ersten Gutschrift zusammen mit meiner regulären Servicekarte automatisch erhalte, nachdem die erste Gutschrift….

Erinnert mich irgendwie an das Haus, das Verrückte macht in Asterix erobert Rom oder an Reinhard Meys Antrag auf Erteilung eines Antragsformulars.

Für die, die es nicht kennen: sucht mal nach “Asterix Passierschein A38” (das Youtube-Video wurde leider gesperrt).

Und hier noch der Antrag auf Erteilung des Antragsformulars:

Lesen heißt durch fremde Hand träumen

Dieses Zitat des portugiesischen Lyrikers Fernando Pessoa beschreibt ganz zutreffend, was uns beiden an – guten – Büchern liegt. Nun haben wir aber, wie so viele andere auch, das allgegenwärtige Problem unserer Gesellschaft: vermeintlich zu wenig Zeit, um all die wunderbaren Werke, die uns Schriftsteller aller Herren Länder beschert haben in der gebotenen Muße zu genießen.

Folglich bleibt meist nur die Zeit im Urlaub, um so richtig schön in den einen oder anderen Schmöker zu versinken und – das können wir beide gut – die Welt um sich herum zu vergessen. Und wenn dann, während der Zeiten, in denen wir irgendwo herum sitzen und nichts anderes zu tun haben als uns ein gutes Buch zu schnappen, auch der entsprechende Lesestoff dabei ist – was will man denn mehr?

Also ist klar: es muss Lektüre mit in den Urlaub! Unbedingt! Möglichst viel! Wir sind uns beide schnell einig. Aber dann kommen prompt die Gegenstimmen: pro Person 23kg Freigepäck, begrenzter Platz im Camper, was lassen wir für die 8kg Bücher zu Hause?

Hin und her überlegt, die Lösung liegt ja förmlich auf der Hand: e-Book Reader müssen her. Diese kleinen und leichten elektronischen Bücher, die so furchtbar praktisch und leicht sind. Die mit einer Akkuladung gleich einen Monat oder sogar noch länger halten. Die tausend Büchern oder mehr Platz bieten – was gäbe ich dafür, so lange in Urlaub fahren zu können, um alle Bücher zu lesen, die auf so einem Gerät Platz haben. Das Schriftbild soll wie bei einem echten Buch sein und was weiß ich nicht noch alles für wunderbare Dinge in diesen tollen Teilen stecken.

ABER: es ist eben kein Buch, egal, wie man es dreht oder wendet.

Habt ihr schon mal versucht, bei einem eBook eine Ecke umzuklappen, um sich die Seite zu merken? Oder mal schnell Notizen mit Bleistift an eine bestimmte Textpassage gekritzelt, um sie nicht zu vergessen? Vom Umblättern ganz zu schweigen – auch wenn es eBooks gibt, die das Geräusch der Blätter elektronisch nachmachen, den Geruch eines neuen Buches, das zum ersten mal aufgeschlagen wird kann auch der beste eBook Reader nicht nachmachen.

Nach Abwägung aller Pros und Contras siegte am Ende die Vernunft – war es wirklich vernünftig – egal, und ich habe gestern für uns beide je einen Kindle bestellt. Der niedrige Preis von aktuell 49,- Euro sowie die Tatsache, dass das Ding gerade für die Wartezeit am Flughafen und während der Flüge ziemlich praktisch ist haben letztlich den Ausschlag für die Bestellung gegeben. Zur Klarstellung: ich habe keine Anteile bei Amazon oder bekomme Prämien, wenn jemand einen Kindle kauft. Ich erzähle es einfach nur, weil es Teil unserer Reisevorbereitungen ist.

Und wenn ich so nachdenke, kann es vielleicht doch ganz nett sein, in einer Hängematte zu liegen, ein gutes (e)Buch zu lesen und genüsslich den Sonnenuntergang zu genießen.

Enjoying the Last of the Day at KiwiWise
Enjoying the Last of the Day – http://www.kiwiwise.co.nz

 

We believe we can fly

Wie schon im Beitrag Jetzt geht’s langsam an’s Eingemachte erwähnt, haben wir die Flüge bereits bezahlt. Deshalb haben wir auch schon die entsprechenden Bestätigungen erhalten. Und für vier der sechs Flüge hat die Mitarbeiterin von Pacific Travel House auch schon Sitzplätze reservieren können. Wie, sechs Flüge?

Ja, das stimmt schon, denn wir fliegen erstens nicht Non-Stop nach Neuseeland (das ginge ja auch gar nicht), zweitens haben wir ja als Abschluss des Urlaubs das Relaxen auf Rarotonga eingeplant und drittens fliegen wir auch innerhalb Neuseelands. Unsere Flugrouten sind also von München (MUC) nach Los Angeles (LAX) und von dort weiter nach Auckland (AKL). Das waren dann die ersten beiden von insgesamt sechs Flügen.

Nachdem wir uns eine Zeit lang in Neuseeland rumgetrieben haben, werden wir von Christchurch (CHC) wieder zurück nach Auckland fliegen, dort steigen wir um und fliegen gleich weiter nach Rarotonga (RAR). Und das waren dann die Flüge drei und vier.

Zum Abschluss unserer Reise fliegen wir dann von Rarotonga (RAR) nach Los Angeles (LAX) und steigen dort nach einem Aufenthalt von gut sechs Stunden in den Flieger nach München (MUC). Flüge Nummer fünf und sechs. Die genauen Abflug- und Ankunftszeiten werden wir noch bekannt geben.

Da wir über die USA reisen, d.h. tatsächlich unsere Füße auf amerikanischen Boden stellen, müssen wir eine Reiseerlaubnis nach dem sog. Electronic System for Travel Authorisation (ESTA), zu deutsch Elektronisches System für Reisegenehmigung (was für ein Wort!) beantragen. Diese Erlaubnis ist zwei Jahre für beliebig viele Einreisen in die USA gültig und wird vom amerikanischen Heimatschutzministerium erteilt und kann online beantragt werden.

Auf der sehr informativen Webseite von Air New Zealand wird auch das Prozedere bei einem Transitaufenthalt in Los Angeles genau beschrieben.

Die Fluggesellschaften zeigen auf ihren Webseiten Übersichtspläne der eingesetzten Flugzeuge, was für so neugierige Leute wie mich ziemlich interessant ist. Eigentlich werden alle Flüge, die wir gebucht haben, von Air New Zealand angeboten, aber Lufthansa übernimmt im Rahmen der Star Alliance die Flüge von MUC nach LAX und zurück. Da wir ja die Flugnummern schon wissen, konnten wir uns auch die Flieger raussuchen, die wir benutzen werden.

Wir fliegen also voraussichtlich mit folgenden Flugzeugen:

  • MUC – LAX: Airbus A340-600, Entfernung 9.625 km (Edit 2023: Flugzeugtyp nicht mehr in Betrieb bei der Lufthansa; Link entfernt)
  • LAX – AKL: Boeing 777-300, Entfernung 10.498 km (Edit 2023: Flugzeugtyp nicht mehr in Betrieb bei der Lufthansa; Link entfernt)
  • CHC – AKL: Airbus A320, Entfernung 747 km (Edit 2023: Flugzeugtyp nicht mehr in Betrieb bei Air New Zealand; Link entfernt)
  • AKL – RAR: Boeing 767-300, 3.018 km (Edit 2020: Flugzeugtyp nicht mehr in Betrieb bei Air New Zealand; Link entfernt)
  • RAR – LAX: Boeing 767-300, 7.543 km (Edit 2020: Flugzeugtyp nicht mehr in Betrieb bei Air New Zealand; Link entfernt)
  • LAX – MUC: Airbus A340-600, Entfernung 9.625 km (Edit 2023: Flugzeugtyp nicht mehr in Betrieb bei der Lufthansa; Link entfernt)

WOW, das sind insgesamt 41.065 Flugkilometer, das ist ‘ne ganze Menge. Da müssten doch jede Menge Bonusmeilen zusammenkommen. Das ist doch mal ein bisschen Recherche wert. Ich bleibe dran und werde berichten. ;-)