Erst mal ankommen …

… und dann sehen wir weiter. So ungefähr hatten wir uns das gestern Abend auch noch gedacht, als wir ins Bett gegangen sind. Durch die 12-stündige Zeitverschiebung  zwischen München und Auckland – in der Seitenleiste werden  während unseres Aufenthaltes in Neuseeland die beiden Uhrzeiten zum Vergleich angezeigt – waren wir gar nicht mal so müde, wie es zum Schlafen eigentlich notwendig gewesen wäre, aber es ging dann doch.

Für den Morgen war dann erst mal ein gemütlicher Kaffee im Zimmer angesagt. Wir hatten ein Appartementzimmer, d.h. eine komplette Küche und alle anderen Annehmlichkeiten, wie z.B. Waschmaschine und Trockner waren im Zimmer vorhanden. Das hat Claudia dann auch gleich ausgenutzt und die Klamotten vom Flug gleich gewaschen und in den Trockner geworfen. Praktisch, denn so starten wir in Neuseeland quasi mit 100% frischer Kleidung ohne Schmutzwäsche von der Anreise.

Der nächste Gang führte uns zum Vodafone-Laden wo wir uns für unsere Handies jeweils eine Travel-SIM geholt haben. Und da gerade Weihnachtszeit war, haben wir uns für das Season-Special für $59,- NZD entschieden, das sind ca. 35,- EUR, anstatt $99,- NZD. 60 Tage Laufzeit, 10GB mobile Daten, 200 SMS und Freiminuten nach Deutschland.

Tja, und dann gab es da diesen Moment gestern Nacht, als wir mit dem Bus vom Flughafen zum Hotel gefahren sind, diesen einen kurzen Moment, in dem wir uns angesehen haben und beide beinahe gleichzeitig meinten: “Hast Du den Icebreaker Laden gesehen?”.

Zur Erklärung: Icebreaker ist ein neuseeländischer Hersteller von Funktions- und Outdoorbekleidung, deren Hauptbestandteil Merinowolle ist. Was ist daran so besonders? Merinoschafe leben in den neuseeländischen Alpen in extremen Wetterbedingungen zwischen eisiger Kälte und sengender Hitze. Das leichte und atmungsaktive Fell hält die Schafe im Sommer bei Temperaturen von bis zu +30°C kühl. Und im Winter werden die Tiere durch das Winterfell, welches über dem Unterhaar wächst, gegen Temperaturen von bis zu -10°C geschützt.

Lange Rede kurzer Sinn: ein idealer Rohstoff für Funktionsbekleidung. Aber leider auch nicht ganz günstig. Trotzdem aus unserer Sicht jeden Cent wert.

Zurück zum Thema: wir mussten heute also unbedingt in diesen Shop. Und was machen Mann und Frau wenn sie Jet-Lag haben und unausgeschlafen sind? Shoppen gehen. Nach der Begrüßung – und der obligatorischen Frage, wo wir denn herkommen – meinte Winnie, die Verkäuferin, was wir denn genau suchen, sie haben im Laden das gesamte Sortiment. DAS war das Stichwort.

“Einmal von da nach da für mich”, sagte Claudia und deutete auf die Wand mit den Damenartikeln. “Und ich nehme das von da drüben”, meinte ich daraufhin und deutete auf das gegenüberliegende Warenregal mit den Herrenklamotten. Ganz so schlimm wurde es dann zum Glück für unsere Urlaubskasse aber doch nicht, wir haben uns zusammengerissen und nur ein paar Sachen gekauft.

Auf dem Weg zum Vodafone-Laden und zu Icebreaker sind uns viele Leute mit Elektro-Kickboards zum Ausleihen aufgefallen. Die Firma Lime hat ein Verleihnetz aufgebaut, das wie die verschiedenen Fahrrad-Mietsysteme bei uns funktioniert: registrieren, App laden, Barcode des Fahrzeugs über die App scannen, losfahren, am Ende das Fahrzeug abstellen und über die App wieder zurückgeben. Abgerechnet wird $1 pro Ausleihvorgang und $0,15 pro Minute. Für die Stadt absolut cool.

Bei uns natürlich unvorstellbar: die Leute fahren auf der Straße, dem Fußgänger- und Radweg mit bis zu 28 km/h, ohne Helm, kreuz und quer. Geht alles, wenn gegenseitig Rücksicht genommen wird.

Wir waren ca. 80 Minuten unterwegs, haben also stolze $25 NZD “verfahren”, aber wir hatten einen Heidenspaß. Niemand schimpft, niemand hupt oder beschwert sich! Wie wir bei unserem letzten Besuch schon festgestellt haben: die Kiwis sind wohl das entspannteste Volk der Erde.

Wir haben die Scooter dazu benutzt, vom Hafen auf Auckland’s Hausberg, den Mount Eden, zu fahren. Dieser “Berg” ist ein zum Auckland Volcanic Field gehörender ruhender Vulkan, in dessen 196 Meter hohem Gipfel sich ein 50 Meter tiefer, grasbewachsener Krater befindet. Er befindet sich ca. fünf Kilometer südlich des Stadtzentrums und ist die höchste natürliche Erhebung im Stadtgebiet. Diese Tatsache beschert den Besuchern einen tollen Rundblick über die Stadt.

Als wir wieder zurück am Hafen waren, war dann der Hunger nicht mehr zu überhören und wir sind zu Dr. Rudi’s Rooftop Brewery gegangen, um unseren Hunger und Durst zu stillen. Wie der Name schon vermuten lässt, liegt diese Hausbrauerei im obersten Stockwerk eines Hauses am Viaduct Harbour. Von der Terrasse hatten wir einen tollen Blick über das Hafenbecken auf das Wynyard Quarter und die North Wharf.

Kia ora!

In diesen beiden Worten steckt sehr viel, was auf unsere momentane Situation einfach passt. Aber der Reihe nach, na gut vielleicht das Wichtigste kurz vorab:

Wir sind gut in Auckland gelandet, unser (zweiter) Trip in das Land der langen weißen Wolke kann beginnen!

Aber jetzt der Reihe nach.

Wie im letzten Beitrag schon erwähnt, ging es mir nämlich zwei Tage vor dem Abflug gesundheitlich nicht mehr ganz so gut. Ohne weiter ins Detail gehen zu wollen (muss ja nicht jeder meine medizinischen Befunde hier mitlesen) kann ich jedoch sagen, dass es, wie man bei uns so schön sagt, “Spitz auf Knopf” stand, ob ich die Reise überhaupt antreten kann. Dank der hervorragenden Versorgung und Betreuung meiner Hausärztin (vielen Dank dafür!) hat es buchstäblich in letzter Sekunde doch noch geklappt.

Dieses Mal reisten wir zum ersten Mal mit Singapore Airlines, die 2018 durch eine Umfrage von über 24 Millionen Flugreisenden von Skytrax zum vierten Mal bei den jährlichen World Airline Awards als beste Fluggesellschaft der Welt ausgezeichnet wurden. Und wir wurden nicht enttäuscht, es gab sogar weihnachtliche Dekoration im Flugzeug!

Pünktlich um 12:20 rollte der Airbus A350 auf die Startbahn in München und hob kurz darauf in Richtung Singapur ab. Dort hatten wir zwar “nur” eindreiviertel Stunden Aufenthalt bzw. Zeit zum Umsteigen, aber obwohl der Flughafen Changi ziemlich groß und weitläufig ist, waren die Wege für uns relativ kurz, so dass das gar kein Problem war. Und, anders als beim Zwischenstopp in Los Angeles bei unserer letzten Reise, mussten wir nicht unser Gepäck extra aus- und wieder einchecken, so dass wir tatsächlich nur mit dem Handgepäck von einem Gate zum anderen geschlendert sind.

Den Verlockungen der Mall haben wir erfolgreich widerstanden, auch wenn Claudia schon etwas wehmütig an Victoria’s Secret vorbeigegangen ist. Aber, ich gebe ehrlich zu, auch ich hätte in den Läden mit den schönen L-Objektiven von Canon schon schwach werden können. Auf den traditionellen Tigerbalsam haben wir dann auch verzichtet. Auf dem Rückflug haben wir ja etwas mehr Zeit, mal sehen, was da noch von unserem Reisebudget übrig ist.

Um mit den Auswirkungen der Zeitumstellung irgendwie besser klarzukommen habe ich mir vorgenommen, auf dem zweiten Teilstück unserer Anreise ein wenig zu schlafen. Das hat dann auch, trotz des hervorragenden Inflight-Entertainments, gut funktioniert.

Im Großen und Ganzen war der Flug ruhig und unspektakulär, allerdings hat es, als wir die Große Australische Bucht durchquert haben, mal ziemlich gewackelt und das Bordpersonal musste den Service einstellen und sich ebenfalls anschnallen.

Eine Viertelstunde früher, als geplant sind wir am Flughafen Auckland gelandet, haben unsere Koffer vom Band geholt und standen vor einem großen hölzernen Torbogen. Das herrliche Tomokanga bietet internationalen Reisenden einen einzigartigen Kiwi-Empfang, wenn sie in Auckland ankommen. Die Schnitzerei ist 2,8 m hoch und 6 m breit und symbolisiert ein spirituelles Portal von einem Gebiet zum anderen, eine Reise aus der Dunkelheit (der Außenwelt) in das Licht (Welt der Lebenden).

Nach einer kurzen Begutachtung unserer Wanderschuhe – gut dass wir sie gewaschen und desinfiziert haben – durften wir durch die Kontrolle. Schnell noch die Benachrichtigungen an die Familie, dass wir gut gelandet sind und dann ab zum Bus (das Taxi fanden wir unverschämt teuer) und zum Hotel.

Und hier sitzen wir nun ausgeschlafen im Hotel The Sebel Auckland Viaduct Harbour und starten in den ersten Tag unserer Reise auf der Suche nach einem vernünftigen Frühstück. Aber wir wissen ja schon, wo wir hingehen können. ;-)

Ach ja, da war ja noch was, ich zitiere aus Wikipedia:

Kia ora ist eine der traditionellen Begrüßungen der Māori, des indigenen Volkes Neuseelands. Wörtlich bedeutet Kia ora in etwa “Mögest du gesund sein” oder “Möge es dir gutgehen”.

In diesem Sinne Kia ora an alle!

Des schaut guad aus

So, jetzt ist es soweit. Trotz einiger Schwierigkeiten gesundheitlicher Art  in den letzten beiden Tagen haben wir es letztlich doch geschafft. Wir sitzen gerade entspannt im Airbräu am Münchner Flughafen, Terminal 2 (nach dem Zoll).

Und, wie es bei uns Tradition ist, muss es natürlich mindestens eine Halbe Bier vor einem langen Urlaub sein. Und da wir noch ein bisschen Zeit haben gibt’s heute auch Weißwürst dazu.

Danke nochmal an Julian, der uns heut morgen zum Flughafen gefahren hat, war perfekt! Und natürlich auch ganz vielen, lieben Dank an alle, die uns mit guten Wünschen auf die Reise geschickt haben! Wir freuen uns auf die nächsten sechs Wochen und die Erlebnisse und Eindrücke, die vor uns liegen.

Tag 29: Wieder zuhause

So, das war’s: wir sind wieder gut und sicher in München gelandet. Dies wird der letzte Bericht in der Kategorie Reisetagebuch, alles, was dann folgt wird in die Kategorie Nachbetrachtungen eingeordnet.

Der Flug von Los Angeles nach Frankfurt hatte nochmal ein paar Schmankerl für uns und die Flugbegleiterinnen parat. Wir hatten leider nur noch Sitze in Reihe 46 bekommen, was auch beim Jumbo ziemlich weit hinten ist – nach uns waren nur noch drei Reihen und die Toiletten. Gut, grundsätzlich kein Problem, dachten wir uns, der Weg zu den Toiletten ist nicht weit und die Möglichkeit, sich die Beine etwas zu vertreten, besteht auch.

Tja, und das gleiche dachten sich auch 80 Ungarn, die als Gruppe im hinteren Bereich des Flugzeugs platziert wurden. Leider stellte sich bald heraus, dass diese Leute äußerst kommunikativ waren, was dazu führte, dass in der Wartezone vor den Toiletten ein regelrechter Treffpunkt entstand, an dem fleissig geratscht und gelacht wurde. Das Kabinenpersonal hatte alle Hände voll zu tun, ihnen begreiflich zu machen, dass das kein Partyflug ist – merkwürdigerweise verstand niemand aus der Gruppe auch nur den kleinsten Brocken Englisch, obwohl sie sich alle beim Aussteigen perfekt in dieser Sprache verabschiedet und bedankt haben – und die anderen Fluggäste, also auch wir, in der Nacht gerne schlafen würden.

Erst durch mehrfaches, ziemlich energisches Einschreiten der Chefstewardess und ihres Teams konnte gegen halb vier Uhr morgens unserer Zeit einigermaßen normale Zustände hergestellt werden, so dass auch ein wenig Schlaf möglich war.

Die nächste Ernüchterung kam dann beim ersten Kontakt mit deutschem Boden, beim Zwischenstopp in Frankfurt. Kurz vor dem Abflug nach München gingen wir nochmal zur Toilette und spätestens ab diesem Zeitpunkt wussten wir beide, dass der Urlaub vorbei ist.

Eines der vielen Dinge, die uns in Neuseeland besonders positiv aufgefallen ist waren die öffentlichen Toiletten. Egal in welcher Stadt, in welchem Ort oder auch im letzten Kuhkaff, sogar mitten in der Wildnis des Forgotten World Highways: die öffentlichen Toiletten waren IMMER picobello sauber und mit ausreichend Papier und Seife bestückt. Sogar in Los Angeles waren die Restrooms sauber und ansehnlich. Tja und was wir dann in Frankfurt gesehen haben könnt ihr euch entsprechend vorstellen.

Herzlich willkommen zurück!

Tag 28: Kurzer Zwischenbericht aus Los Angeles

Da gerade etwas Zeit ist, kommt hier ein kurzer Zwischenbericht aus Los Angeles. Der Flug hierher war etwas wackelig, aber dafür waren wir schneller, als erwartet, was dazu geführt hat, dass wir zwischen Landebahn und Vorfeld eine Viertelstunde im Nirgendwo warten mussten, bis unser Andock-Gate frei war. Ist uns so auch noch nie passiert.

Interessant war auch der Unterschied zum “Dorf”-Flughafen auf Rarotonga und dem riesengroßen Tom Bradley Airport in LA zu sehen. Unser Transitaufenthalt ist heute auch in einem anderen Bereich als beim Hinflug, das heißt, hier sieht es dann auch wie auf einem richtigen Flughafen aus.

Und unsere verbliebenen US-Dollars haben wir dann auch noch entsprechend genutzt: bei Victoria’s Secret und einem Burger Menü mit Bud Light aus der Aluflasche! Nettes Detail am Rande: der Burger war teurer, als zwei Strings von Victoria’s Secret!

Tag 28: Leaving on a jetplane

Heute ist es soweit: wir müssen Rarotonga leider schon wieder verlassen. Das letzte Frühstück ist gegessen, die Rechnung ist bezahlt. Da wir jedoch erst um 21:00 mit dem Shuttle zum Flughafen fahren haben wir noch den ganzen Tag Zeit, um uns geistig ganz langsam darauf einzustellen. Wir sind ja auch nicht mehr so jung, da dauert das halt etwas länger. Leider hat der Late-Checkout nicht geklappt, da unser Bungalow bereits ab Nachmittag wieder genutzt wird. Macht nichts, wir können unser Gepäck in der Rezeption des Palm Grove Resort deponieren und alle Einrichtungen des Resorts nutzen. Inklusive Duschen und Handtüchern.

Unser Flug Air New Zealand NZ18 hebt um 23:50 vom International Airport Rarotonga in Richtung Los Angeles ab, wo wir nach geschätzten 9 Stunden und 40 Minuten Flugzeit landen. Wir fliegen auch diesmal wieder, wie schon beim Flug von Auckland nach Rarotonga, mit einer Boeing 767-300.

In Los Angeles haben wir viereinhalb Stunden Aufenthalt, bevor wir in eine Boeing 747-800 für den Flug Lufthansa LH457 steigen und über den großen Teich nach Frankfurt am Main fliegen. Ursprünglich hätten wir zwar wieder direkt nach München fliegen sollen, aber mit der Umstellung des Flugplans wurde leider der Direktflug Los Angeles – München gestrichen, so dass wir in Frankfurt am Main nochmal umsteigen müssen, ehe wir dort mit dem Flug Lufthansa LH104 für eine Stunde in einem Airbus A319 nach München geflogen werden, wo wir laut Plan am 24.11.2014 um 13:15 landen.

Tag 27: Dies und das

Wie der Titel des heutigen Beitrags schon sagt, möchte ich mal ein paar Dinge aufschreiben, die mir gerade so in den Sinn kommen.

Rugby

Claudia wollte während unseres Aufenthaltes in Neuseeland ja unbedingt ein Rugbyspiel besuchen. Wegen der Sommerpause jedoch, die kurz vor unserer Ankunft begonnen hat, ist dieser Wunsch leider nicht in Erfüllung gegangen. Die All Blacks, also die neuseeländische Rugby-Nationalmannschaft, waren gerade in Chicago, als wir in Auckland ankamen und die regionalen Teams hatten keinen Spielbetrieb.

Nichts desto trotz konnten wir ein paar Rugbyspiele im Fernsehen verfolgen, als die Neuseeländer das Four Nations Turnier der Rugby League gegen Australien, England und Samoa spielten und letzten Endes das Endspiel gegen Australien auch gewannen.

Football (Soccer) is a sport for Gentlemen,
played by Hooligans.

Rugby is a sport for Hooligans,
played by Gentlemen!

Diesen Spruch gab unser kanadischer Bungalownachbar zum Besten, als wir ins Gespräch über Rugby und Fußball kamen. Wir haben uns dann angeregt eine Weile über diese beiden Sportarten unterhalten und er hat uns auch ein wenig das komplexe Regelwerk der Rugby Union erläutert. Aber da muss noch nachgeforscht werden, da ist für uns noch an einigen Stellen Klärungsbedarf. Trotzdem ist das Spiel schon ziemlich interessant zu beobachten.

Zum Schluß meiner Gedanken zum Rugby noch einen Spruch, den ich auf einem T-Shirt über dem Bild eines Rugby-Balles gelesen habe und dem nichts mehr hinzuzufügen ist:

No pads, no helmets,
just balls!

 blackest_jersey_ever


Straßenverkehr auf Rarotonga oder Der Rausch der Langsamkeit

Generell gelten auf Rarotonga – ob es auf den anderen Inseln der Cook Islands genauso ist, weiß ich nicht, aber ich vermute es fast – recht einfache Regeln, was den Straßenverkehr betrifft:

  • Es wird links gefahren
  • Höchstgeschwindigkeit innerorts 30 km/h
  • Höchstgeschwindigkeit außerorts 50 km/h

Das war’s. Daraus erklären sich auch die zahlreichen Scooter mit 100 bis 125 cm3, die als Transportmittel völlig ausreichen. So ziemlich jedes Familienmitglied fährt so ein Teil, von den Jugendlichen bis zu Opa und Oma. In Anbetracht dessen, dass die Inselrunde gerade mal 32km lang ist auch völlig ausreichend.

Natürlich gibt es auch Linienbusse für die, die keinen Scooter haben oder nicht fahren können bzw. dürfen. Diese verkehren nach regelmäßigen Fahrplänen im und gegen den Uhrzeigersinn. Und Autos gibt es auch auf der Insel, bevorzugt Pick-Ups, auf deren Ladeflächen so ziemlich alles, von den Möbeln über Baumaterial bis zu den Kids auf dem Weg zur Schule, transportiert wird. Ja, das Mitfahren auf der Ladefläche ist gang und gäbe hier. Der coolste Anblick war ein junger Mann, der sich zwei Stühle nebeneinander auf die Ladefläche eines Pickups gestellt hat und mit fettem Beats-Kopfhörer kopfnickend an einem Tisch saß und sich den Wind um die Nase wehen ließ. Leider war kein Foto möglich, da wir selbst mit dem Scooter unterwegs waren und nicht so schnell stehen bleiben konnten.

Entsprechend dem Gesetz der Langsamkeit wird auch bei den Baustellenbeschilderungen verfahren: hier gilt strikt 10 km/h! Dafür wird auf der Baustellentafel für den Ringausbau, der immerhin zwei Jahr dauern soll, aber auch dafür geworben, dass am Abend alle sicher nach Hause kommen mögen:

IMG_3660
Please drive carefully so that at the end of the day everybody arrives home safely

Die Drei-Dollar-Note

Die Cook Islands haben zwei offizielle Währungen: den New Zealand Dollar und den Cook Island Dollar. Beide gelten exakt gleich viel und sind beliebig untereinander kombinierbar. Es gibt Münzen zu 5, 10, 20, und 50 Cent sowie 1, 2 und 5 Dollar. An Scheinen werden eben die in der Überschrift erwähnte Drei-Dollar-Note neben den geläufigen 10, 20 und 50 Dollar Scheinen verwendet.

Licensed under Fair use via Wikipedia.

Tag 26: It never rains in…

… Rarotonga? Hm, das war wohl ein Irrglaube. Eben schüttet es, was runtergeht. Aber soll ich euch was sagen? Es hat trotzdem knapp 30° C! Und das Meer hat mindestens 24° C, da lässt es sich schon aushalten, vor allem, wenn wir an die Regentage bei uns daheim denken, wo es dann gleich wieder so saukalt ist, dass einem alles wegfriert. Und das gute am Regen hier ist, dass er in spätestens fünf Minuten wieder vorbei ist und die Sonne wieder scheint!

IMG_6729
Auf Regen…

Was sag’ ich? Schon ist der Guss wieder vorbei und der Planet lacht wie vorher. Einfach toll hier!

IMG_3754
… folgt Sonnenschein!

Nachtrag:
Da hab ich doch total übersehen, dass das heute schon der Tag 26 ist und statt dessen den Tag 25 als Überschrift angegeben. So schnell geht es, dass man die Zeit vergisst. Und beim Nachdenken ist mir dann aufgefallen, dass wir leider nur noch zwei Mal hier schlafen dürfen, bevor es wieder in Richtung Heimat losgeht.

Tag 25: Ein bisschen hier, ein bisschen da

Es gibt tatsächlich auch schlechtes Wetter im Paradies. Wir hatten heute nacht Regen! Es war zwar nicht viel, aber man konnte die Tropfen auf dem Dach des Bungalows hören. Was ohnehin schwierig genug ist, denn wir haben die Schiebetüren zur Terrasse auch nachts geöffnet und hören so das Rauschen des Meeres am Riff draußen, das ca. 700 m vom Strand entfernt ist und an dem sich die Wellen brechen. Wenn alles still ist, kommt einem das ganz schön laut vor. Aber es ist so schön gleichmäßig und einschläfernd.

Heute morgen war dann auch der Himmel bewölkt und nur ein paar blaue Flecken waren zu sehen. Aber es wechselt ziemlich schnell und bei Temperaturen von 26° C und einer leichten Brise aus südlicher Richtung machen auch ein paar vereinzelten Regentropfen nichts aus.

Nach dem Frühstück ging es deshalb wie immer an den Strand, nicht jedoch ohne uns vorher kräftig mit 30er Sonnenmilch einzucremen. Die Sonne in diesen Gefilden ist tückisch und wir haben sogar Einheimische mit Sonnenbrand gesehen, und deren natürliche Hautfarbe sind schon von Haus aus mindestens zwei Nummern dunkler als unsere und sie sind die Sonne gewöhnt. Und wenn sogar ich, der Sonnencreme hasst wie nochmal was, sich freiwillig eincremt, dann heißt das schon was.

Gegen Mittag haben wir uns auf unseren gemieteten Scooter geschwungen und uns ein nettes Plätzchen für ein kleines Mittagessen gesucht – und gefunden. Nur ein paar Kilometer östlich unseres Bungalows befindet sich das Hidden Spirit Café inmitten einer knapp 30.000 m2 großen Gartenanlage.

Und wenn sich der Wind auf der Fahrt im Schatten tatsächlich etwas kühl angefühlt hat, so hat sich das schlagartig beim Betreten des Gartens geändert. Mit dem ersten Schritt standen wir inmitten eines tropischen Regenwaldes. Unglaublich, was da alles an Gewächsen steht! Gut, Palmen haben wir ja mittlerweile in fast allen Arten uns Ausführungen auf der Insel gesehen, auch Bananenstauden konnten wir schon entdecken. Aber jetzt wissen wir auch, dass die Zutaten für die süß-scharfe Chili-Sauce direkt in einem Beet gezogen werden! Glaubt ihr nicht? Dann schaut euch das Bild unten an: Ananas direkt neben den Chilis.

Und noch viele andere tolle Sachen haben wir entdeckt: Avocadobäume, Papayabäume, Orangenbäume, Gemüsebeete mit Dill, Tomaten und Knoblauch und Kiwifruchtbäume. Kiwifrucht deshalb, weil Kiwis die Vögel oder die Bewohner Neuseelands sind – haben wir nämlich so gelernt, die drei Wochen Rundreise waren also nicht ganz umsonst.

Nachdem wir genüsslich Tiger Prawns auf einem Salatbett und einen Tropical Salad aus Bananen, Papayas, Ananas, Kokosraspeln und Hühnerfleisch (alle Zutaten aus eigenen Anbau bzw. Stall) verspeisten (alle Zutaten bis auf die Prawns aus eigener Haltung bzw. dem Garten, in dem wir saßen) gönnten wir uns noch einen leckeren Cherry Ripe und einen Bananen Milchshake in einem kleinen Café direkt am Strand. Und auch, wenn es so vielleicht aussieht: das im Hintergrund ist wirklich echt, da hängt keine Fototapete an der Wand!

Tag 24: In der Südsee nichts Neues

IMG_3652
Sonnenuntergang vor unserer Terrasse

Hier ist es sehr schön, das Wetter ist gut und die Sonne scheint. Der Ozean ist warm genug zum Schwimmen und beim Schnorcheln haben wir ganz viele bunte Fische gesehen. Uns geht es gut.

Mit diesem Kurztext, der vermutlich so oder in ähnlicher Form auf vielen Postkarten steht – sofern sie überhaupt noch geschrieben werden – lassen wir es heute auch schon wieder gut sein. Wir sitzen hier und genießen einfach den Sonnenuntergang.

Halt, noch nicht ganz. Ein paar Sätze vielleicht noch zur lokalen Küche, soweit wir sie nach zweimal Frühstück, einmal BBQ und einmal Mittagssnack schon beurteilen können. Sehr fruchtig, mit viel Obst wie Ananas, Mango, Papaya und Kokosnuss und natürlich Meeresfrüchten. Und da heute am Montag wieder Alkohol verkauft wurde, haben wir uns gleich mal einheimisches Bier geholt – Matutu Mai Lager heißt der von der Matutu Brewing CO in Tikioki auf Rarotonga, Cook Islands mit Stolz gebraute (so steht es zumindest auf der Flasche) Gerstensaft. Und er schmeckt nicht schlecht, ein wenig herb vielleicht.

Gekühlte Kokosnuss hat aber auch was und erfrischt total, vor allem, wenn man eben gerade kein Bier trinken darf, weil man motorisiert unterwegs ist.