Ja, was denn nun?

Während der Phase, in der uns lediglich klar war, dass wir nach Neuseeland wollten – und das ganze für mindestens vier Wochen – und wir uns ansonsten keine Gedanken über das WIE und das WANN gemacht haben, haben wir, wo es ging, Ideen und Anregungen gesammelt.

Das Internet bietet sich da als Quell schier unerschöpflichen Wissens natürlich als erstes an, aber wir haben auch einige Bekannte, die bereits in Aotearoa, dem Land der langen, weißen Wolke, wie Neuseeland auf Maori genannt wird, waren. Informationen und Erfahrungen aus erster Hand, selbst erlebt, haben – zumindest für mein Empfinden – immer etwas mehr Aussagekraft als irgendwelche, vielleicht geschönten, Berichte irgendwelcher Tourismusagenturen oder Reiseschriftsteller.

Und so waren wir bereits lange vor dem “verhängnisvollen” Abend Anfang Dezember 2012 mit dem Thema Neuseeland in Kontakt gekommen. Unsere Freunde Heike und Hans waren bereits Anfang der 2000er Jahre – so ganz genau weiß ich das ehrlich gesagt nicht mehr – in Neuseeland, mit anschließendem Relax-Aufenthalt auf den Cook Islands.

Die Erzählungen nach ihrer Rückkehr waren schon sehr interessant, so erfuhren wir zum Beispiel, dass es in Neuseeland nicht ungewöhnlich ist, barfuß laufenden Menschen zu begegnen. Und dass sogar ganz kleine Neuseeländerinnen schon über ein gesundes Selbstbewusstsein verfügen. Auf die erstaunte Feststellung “You don’t wear shoes!” kam prompt die Erwiderung “As you can see!” von einem kleinen, dunkeläugigen Kiwi-Mädchen, dessen Name dann ein paar Jahre später für die Tochter der beiden gewählt wurde.

Und wie begeistert die beiden von ihrem Helikopterflug auf den Gletscher erzählt hatten…

Aber um das alles noch einigermaßen auf die Reihe zu bekommen muss ich die beiden doch wohl nochmals genauer befragen. Dann habe ich wieder ein bisschen mehr Informationen.

Aber noch früher als Heike und Hans waren Karena und Christoph im Land der Kiwis. Christoph hatte schon, als wir uns 1997 zu Beginn unseres Studiums kennenlernten, einen etwas ungewöhnlichen Anhänger an seinem Schlüsselbund: ein Stück von einem Bungee-Seil! Stolz erzählte er, wie er während ihres Neuseelandurlaubs von der Pipeline Bridge, 102m über dem Shotover River, gesprungen ist. Dass er dabei, entgegen aller Warnungen der Helfer, seinen Schlüsselbund in der Hosentasche vergessen hatte, was Karena im Nachhinein noch immer ein Kopfschütteln und den Zuhörern der Geschichte mindestens ein Lächeln entlockt. Nicht auszudenken, wenn sich der Schlüsselbund beim Sprung von der Brücke selbstständig gemacht hätte und sich dann, natürlich nicht mehr auffindbar, zu vielen seiner Artgenossen am Grund des Flusses gesellt hätte.

Dieses Erlebnis hat bleibende Eindrücke hinterlassen, die Jahre später dazu geführt haben dass, quasi als Highscore, der Sprung aus 192 m Höhe von der Europabrücke absolviert wurde.

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