Tag 4: Zurück an die Ostküste

Etappe: Mount Cook Village – Hampden

Gestern Abend war es dann doch lausig frisch in unserem Camper, da aus irgendeinem Grund die Standheizung nicht funktionierte. Der Lüfter lief kurz an, es kam aber nur kalte Luft und kurz darauf schaltete sich das ganze wieder ab. Und auf einem Platz ohne Strom wird es dann halt kalt. Zum Glück ist der Wagen mit guten Decken ausgestattet und so mussten wir nicht wirklich frieren. War halt etwas ungemütlich.

Heute morgen rief ich gleich beim Verleih an und die junge Dame am Telefon war um halb acht wohl sehr bemüht, mir weiterzuhelfen, allerdings ohne Erfolg. Zumindest haben wir bemerkt, dass auch die Stromversorgung für den Camper nicht ganz korrekt arbeitet, denn die Anzeige schwankte in kurzer Zeit  mehrmals zwischen Null und 13 Volt, was so auch nicht sein darf. Sie bat mich, etwas später nochmals anzurufen, wenn die Leute von der Technik da sind.

Wir frühstückten erst mal gemütlich und machten uns dann auf den Weg zu unserer ersten Wanderung: dem Hooker Valley Track. Diese Wanderung führt vom Campground zum Hooker Lake direkt unterhalb des Mount Cook. Dafür rechnet man mit ca. drei Stunden für den Hin- und Rückweg von insgesamt 10km. Und wir hatten richtiges Glück: je näher wir dem Hooker Lake kamen, desto mehr lichtete sich der Nebel und der Mount Cook kam zum Vorschein. Am Ende war er fast ganz zu sehen.

Als wir nach einer kurzen Rast wieder zurück über die drei Hängebrücken in Richtung Tal gingen, zog wieder Nebel auf und die Sicht wurde schlechter. Alles richtig gemacht!

Unten angekommen entschieden wir uns noch kurzfristig, das kurze Stück zum Kea Point zu wandern. Der Weg führt durch eine Landschaft, die erst 1913 entstand, als ein Sturzbach, ausgelöst durch einen Gletschersturz, vom Gletscher zur ursprünglichen Schutzhütte führte und das Gebäude dadurch völlig zerstörte. Der Anblick dieser Schneise der Verwüstung ist atemberaubend und wir bekamen einen Eindruck von der Gewalt dieses Ereignisses.

Die Wanderung endet an einer Aussichtsplattform, von der aus man einen atemberaubenden Blick auf den Mount Sefton, den Hooker, das Hooker Valley, den Mueller Glacier Lake und Aoraki / Mount Cook hat.

Wieder zurück im Camp telefonierte ich nochmal mit dem Verleih und wir vereinbarten, dass wir in Twizel, das ist die nächste Stadt auf dem Weg zurück an die Ostküste, bei einem Servicepartner vorbeischauen, der sich die Standheizung mal anschauen kann.

Auf dem Weg haben wir Anthoine, den wir am Morgen bereits auf dem Hooker Valley Track getroffen haben, aufgegabelt. Er war zu Fuß unterwegs und wollte ebenfalls nach Twizel. Auf dem freien dritten Sitz in unserem Camper war Platz und so haben wir ihn kurzerhand mitgenommen.

In Twizel stellte sich heraus, dass genau der Mechaniker, der sich mit Standheizungen auskennt, gerade auf dem Weg zum Mount Cook Village war. Wir hätten uns eigentlich auf der Straße begegnen müssen. Man empfahl uns in Anbetracht dessen, dass es bereits Freitag Mittag war, direkt nach Oamaru weiterzufahren (lag ohnehin auf unserer Route), dort sei die Chance größer, noch jemanden zu erreichen, der sich der Sache annehmen könnte.

Als wir dort ankamen habe ich nochmal schnell mit dem Camperverleih telefoniert, um die Sache zu erklären. Es war mittlerweile kurz vor fünf Nachmittags. Der nette Mann konnte sich an meine Stimme erinnern, wir hatten auch schon in Twizel miteinander gesprochen, und empfahl uns folgendes: da wir zusätzlich noch einen elektrischen Heizlüfter an Bord haben und ohnehin planten, auf einem Campingplatz mit Stromanschluss zu übernachten, sollten wir bis Montag warten und uns dann nochmal melden, von dort wo wir dann gerade sind.

Gut, dann haben wir uns kurzerhand mal bei McDonalds gestärkt, das letzte Essen war das Frühstück. Noch ein kurzer Fotostopp am Steampunk Headquarter in Oamaru, im Supermarkt ein paar Kleinigkeiten eingekauft, dann sind wir die letzten Kilometer zum Moeraki Boulders Kiwi Holiday Park in Hampden weitergefahren. Zum Abschluss des Tages noch ein kurzer Strandspaziergang und dann ging es ab ins Bett, da wir am nächsten Tag zeitig aufstehen wollten, um die Moeraki Boulders im Sonnenaufgang zu fotografieren.

Tour 4: White Horse Hill Campground – Twizel – Omarama – Oamaru – Hampden, 251,44 km

 

Tag 3: Endlich Sonne

Etappe: Timaru – Mount Cook

Heute Morgen haben wir nochmal die Annehmlichkeiten des Timaru TOP 10 Holiday Park genutzt und die vorhandene Schmutzwäsche durchgewaschen und gleich in den Trockner geworfen. Während wir gemütlich beim Frühstück saßen, liefen die Maschinen.

Das Wetter? Naja, zumindest regnete es nicht, was wir zufrieden zur Kenntnis genommen haben. Unsere geplante Route führte uns von der Ostküste tief in das Landesinnere, über den Lake Tekapo zum Mount Cook.

Begleitet von gelegentlichen Nieselschauern führte uns unser Weg auf dem Alpine Highway über den Burkes Pass. Dort fanden wir eine ziemlich außergewöhnliche Ansammlung von Oldtimern nebst einer alten Tankstelle mit Souvenirshop. Die Sammler betreiben außerdem ein Café in einem alten Wohnwagen, eine Zimmervermietung und eine Schreinerei, die massive Gartenmöbel aus Holz und die Innenausstattung von Schäferwagen herstellt.

Wir bestellten uns einen Cappuccino und eine heiße Schokolade und kamen mit der netten Dame ins Gespräch. Wie üblich wurden wir gefragt, wo wir herkommen und wo wir hin wollen. Als wir auf das Wetter zu sprechen kamen, meinte sie nur, dass über dem Pass die Sonne scheint, nur an der Ostküste regnet es zur Zeit. Wir drohten ihr an wiederzukommen, wenn das nicht stimmt. Sie lachte nur und meinte, ihr kommt bestimmt nicht wieder. Und wir kamen nicht wieder.

Auf dem Weg zu Lake Tekapo kamen wir an großen Feldern mit Lupinen vorbei, die hier einfach wild wachsen. Das mussten wir natürlich fotografieren. Wir waren nicht die einzigen, die diese Idee hatten und so tummelten sich eine Masse Menschen mitten in den zum Teil brusthohen Blumen. Ach ja, und natürlich schien jetzt, wie versprochen, die Sonne.

Unser Zwischenhalt am Lake Tekapo diente eigentlich nur dazu, nochmal die Kirche am Seeufer zu fotografieren, in der Hoffnung, dass diesmal nicht Busladungen von Asiaten herumschwirrten. Je näher wir der Kirche kamen, desto tiefer sank unsere Hoffnung. Aber wir haben Glück gehabt und eine Gruppe von Fotografen wartete ebenso wie wir auf den perfekten Moment. Einer davon vertrieb lautstark alle “störenden” Motive aus dem Bild und so gelang es mir tatsächlich, ein Foto von der Church of the Good Shepherd zu schießen ohne, dass Leute darauf waren.

Am Morgen hatten wir ja überlegt, ob wir wegen des schlechten Wetters überhaupt zum Mount Cook weiterfahren, oder ob wir nicht doch lieber in Tekapo übernachten und die Tekapo Springs besuchen sollen. Angesichts des tollen Wetters haben wir uns entschlossen unser Glück zu versuchen und weiterzufahren.

Am White Horse Hill Campground angekommen fanden wir noch einen guten Platz für unseren Camper und füllten gleich das Registrierungsformular aus. Der Campground wird vom DOC, dem Department of Conservation betrieben und ist kein Campingplatz im herkömmlichen Sinne. Das DOC ist sowas wie die Naturschutzbehörde Neuseelands und kümmert sich um die Errichtung und Pflege von Naturparks, Wanderwegen und dergleichen.

Vom DOC werden kostenfreie und kostenpflichtige Camps betrieben, bei den kostenpflichtigen muss man sich für gewöhnlich selbst registrieren. Es gibt eine Box, in der vorbereitete Tütchen mit einem kleinen Anmeldeformular liegen. Man nimmt eines der Tütchen, füllt das Formular aus, trennt einen Abschnitt ab, den man sichtbar am Zelt oder im Camper anbringt und legt das Geld für die Übernachtung in die Tüte. Diese wirft man dann in den Einwurfschacht einer Box – fertig. So einfach ist das. Das ganze ist kameraüberwacht und würde bei uns wohl trotzdem nie funktionieren.

Da es am Campground lediglich Toiletten und einen Aufenthaltsraum gibt, aber sonst keine weiteren Annehmlichkeiten wie Duschen oder Strom, wurde zum Essen diesmal der im Camper eingebaute Außengrill eingeweiht. Es gab Sirloin-Steaks – habe ich schon erwähnt, dass Fleisch in Neuseeland ziemlich günstig ist – und dazu Maiskolben und Salat. Nach dem Essen folgte ein kurzer Abendspaziergang zum Alpine Memorial mit den Gedenktafeln für die tödlich Verunglückten im Mount Cook-Gebiet und zum Aussichtspunkt über dem Mueller Lake.

Und da es am Campground vor Hasen nur so wimmelte hatte Claudia die Gelegenheit genutzt und hat sich vor dem Zubettgehen noch ein bisschen mit den kleinen Tierchen beschäftigt.

Wer nun auf die Bilder der Sterne wartet, die ich hier eigentlich schießen wollte, den muss ich enttäuschen: es war bedeckter Himmel, keine Chance auch nur einen einzigen Stern zu fotografieren. Aber es wird sich sicher noch die ein oder andere Gelegenheit dazu ergeben.

Tour 3: Timaru – Pleasant Point – Raincliff Road – Burkes Pass – Tekapo – Glentanner – Mount Cook Village, 223,16 km

Tag 2: Nochmal auf Anfang

Etappe: Akaroa – Christchurch – Inland Scenic Route – Timaru

Nachdem ich mehrmals in der Nacht wach war, das andauernde Plätschern draußen hat dem Toilettengang schön Vorschub geleistet, brachen wir zeitig am Morgen auf um nochmal zurück nach Christchurch zu fahren.

Claudia hatte zuvor telefonisch beim Verleiher moniert, dass der elektrische Heizlüfter nicht funktioniert und außerdem haben wir noch einen Steinschlag in der Windschutzscheibe gefunden, den wir bei der Übergabe nicht entdeckt hatten. Relaxt wie die Kiwis sind, meinte der Kollege aus der Zentrale, wir sollten einfach nochmal an der Verleihstation vorbeifahren, er sagt dort Bescheid, die reparieren die Windschutzscheibe bzw. tauschen den Heizlüfter aus und wir können weiterfahren.

Da der Weg zu unserem Etappenziel Timaru ohnehin über Christchurch geführt hat, war das auch kein weiterer Umweg.

Und tatsächlich verlief es genau so, wie uns der junge Mann das geschildert hat: angekommen, Heizlüfter getauscht, der Steinschlag wurde versiegelt und eine knappe Stunde später waren wir wieder on the road.

Von Christchurch aus ging es auf dem State Highway 73 in Richtung Arthur’s Pass, also dem Gebirgsübergang von West nach Ost. Allerdings bogen wir vor Coalgate auf die Inland Scenic Route 72 ab und folgten ihr bis Timaru.

Am Campingplatz in Akaroa haben wir uns als TOP 10 Member registrieren lassen, d.h. wir haben nun eine Mitgliedskarte für diese Campingplatzkette. Warum erzähle ich das? Nun, als TOP 10 Member hat man natürlich, wie bei jeder Mitgliedschaft, einige Vorteile: reduzierte Übernachtungspreise, mehr freies WLAN, Vergünstigungen bei verschiedenen Restaurants, Shops usw. Und unter anderen auch, wie auf dem Timaru TOP 10 Holiday Park, die Möglichkeit, kostenlos Fahrräder auszuleihen.

Da  das Wetterglück nach wie vor erfolglos versuchte, uns zu erreichen, will sagen, es regnete immer noch, reduzierten wir unsere Aktivitäten ziemlich. Nichts desto trotz mussten wir ein paar Besorgungen machen. Als es gerade mal nicht so stark regnete, sind wir dann mit den Fahrrädern losgezogen, um so eine Art Croqs für mich zu kaufen. Ich habe nämlich festgestellt, dass es ziemlich lästig ist, wenn man Nachts raus muss, in die Turnschuhe zu steigen und diese dann auch zubinden zu müssen, damit die Schnürsenkel nicht im Dreck und Matsch rumgeschleppt werden.

Ja ihr seht, wir haben eher mit wärmeren Temperaturen gerechnet, denn die, in Neuseeland landesüblichen Jandals (= FlipFlops) haben wir natürlich dabei, aber für die war es mir tatsächlich zu kalt. Übrigens habe ich meine Jandals sozusagen “nach Hause” gebracht, denn die habe ich mir bei unserem letzten Neuseeland-Trip hier gekauft.

Vor dem Supermarkt haben wir dann ein altes Auto entdeckt, dessen Besitzerin auch ziemlich stolz darauf war. Auf dem Weg zurück zum Campingplatz sind wir an der imposanten Church of the Shared Heart vorbeigekommen, die über die Stadt blickt.

Nachdem wir uns bei Mac’s Fish zum Abendessen Fish, Mussels & Chips gegönnt haben, haben wir es uns im Camper gemütlich gemacht und einen Jameson mit Ginger Ale zum Abschluss des Tages getrunken. Dachten wir.

Aber wir sind dann, trotz Regens, doch nochmal losgezogen, um die kleinsten Pinguine der Welt zu beobachten. Die kommen hier in Timaru jeden Tag zu einer bestimmten Uhrzeit an einer Stelle des Caroline Beach an den Strand. Und tatsächlich haben wir ein paar davon erspähen können.

Fotografieren und Filmen ist tatsächlich nur ohne Blitz und Licht erlaubt (da wacht auch jemand in gelber Weste darüber!), also nicht wundern, wenn das Bild nicht ganz so toll ist. Wurde auch “nur” mit dem Handy aufgenommen, für die Canon war mir das Wetter dann doch zu nass. Und auf dem Rückweg sind wir dann tatsächlich noch bei Santa’s Haus am Nordpol vorbeigekommen.

A propos Regen: hier regnete es nicht wie bei uns in dicken, schweren Tropfen, nein es war eher ganz feiner Nieselregen. Unsere neuen Outdoorklamotten bestanden ihre Funktionstests mit Bravour, denn wir blieben tatsächlich trocken!

Am nächsten Tag sollte es dann in Richtung Mount Cook weitergehen, mal sehen, was die Wettervorhersage spricht, vielleicht überlegen wir es uns nochmal anders und legen einen Zwischenstopp in Tekapo bei den Hot Springs ein.

Tour 2: Akaraoa – Christchurch – Darfield – Mount Hutt – Mount Somers – Geraldine – Winchester – Temuka – Timaru, 285,63 km

Tag 1: Das Abenteuer kann beginnen

Etappe: Auckland – Christchurch – Akaroa

Bei strahlendem Sonnenschein sind wir nach unserer zweiten Nacht in Auckland aufgewacht. Durch das schöne Wetter und die Lust, Neues zu entdecken, motiviert hatten wir gestern Abend noch die Koffer soweit wieder gepackt, dass nur noch die nötigsten Dinge zu verstauen waren. Obwohl wir für die zwei Nächte ohnehin wenig ausgepackt hatten.

Am Morgen haben wir einen kleinen Spaziergang in den CBD (Central Business District) unternommen und im Bistro Le chef ein tolles Frühstück, bestehend aus einem Croque Madame und einem Earl Grey Tea für Claudia sowie Ham & Eggs auf Brot und dazu einem English Breakfast Tea für mich, genossen.

So gestärkt liefen wir nochmal zum Fährhafen um ein paar Fotos zu machen und das tolle Wetter zu genießen. Es hatte immerhin schon 20°C!

Der frühe Vogel fängt den Wurm

Nach unserer kleinen Hafenrunde wieder im Hotel angekommen machten wir uns auf den Weg zur Haltestelle des SkyBus, der uns zum Flughafen bringen sollte. Prompt stand auch schon ein Bus da und wir sind direkt eingestiegen. Wäre aber auch kein Problem gewesen, wenn keiner da gewesen wäre, denn die fahren ohnehin alle 15 Minuten die Flughafen – City – Runde.

Da wir relativ früh dran waren, fragte uns die Dame am Check-In, ob wir nicht eine Stunde früher fliegen wollten, sie hätten noch Platz im Flieger. Gesagt, getan. Rasch die Koffer abgegeben und gute zwanzig Minuten später saßen wir auf unseren Plätzen am Notausgang über der Tragfläche. Beim Einchecken wurden wir gefragt, ob uns das was ausmacht, wir verneinten, denn diese Sitze haben mehr deutlich Beinfreiheit. Dafür muss man aber auch im Fall der Fälle die Nottüren öffnen können.

Wir hatten bewusst die beiden Sitze am Gang gewählt, um ein bisschen flexibler zu sein, wenn der Tee vom Frühstück seinen Tribut zollen sollte. Aber da neben uns jeweils ein asiatisches Paar saß, das wohl kein Wort Englisch konnte (wie überleben die dann in Neuseeland, frage ich mich) bat uns die Flugbegleiterin, ob wir uns nicht an die Fenster bzw. die Notausgänge setzen könnten, da wir im Ernstfall ihre Anweisungen auch auf Englisch verstehen könnten.

Das war’s dann mit den Gangplätzen – wie gewonnen, so zerronnen. Aber es hat auch so gereicht, niemand von uns musste auf die Toilette und auch sonst mussten wir zum Glück nicht tätig werden. Wir sind sicher und pünktlich in Christchurch gelandet, wo wir dann direkt mit dem Shuttle zur Wohnmobilvermietstation von Maui Campers gebracht wurden.

Vertraute Klänge in fremden Ländern

Dort erwartete uns eine kleine Überraschung: die Dame, die für die Übergabe und Einweisung des Wohnmobils zuständig war, kam aus der Nähe von Rosenheim! Damit waren die ganzen Formalitäten natürlich noch viel einfacher abzuhandeln.

Nach kurzer Zeit machten wir uns dann auf den Weg zu unserer ersten Station: der Banks Peninsula. Im Vorfeld hatte ich mir bei der Routenplanung schon mal grob zusammengestellt, wo wir denn übernachten könnten und die erste Übernachtungsmöglichkeit wäre ein Stellplatz bei einer Familie gewesen, die in Birdling’s Flat einen Verleih für Enduromotorräder betreibt. Hätte gepasst, allerdings haben die in der Zwischenzeit den Stellplatzbetrieb aufgegeben, jedenfalls ist die Möglichkeit über CamperMate nicht mehr zu finden.

Diese sehr nützliche App zeigt Tankstellen, kostenlose und gebührenpflichtige Campingplätze, öffentliche Toiletten, Dump Stations (Entsorgungsstationen für Wohnmobile), Reisetipps, Supermärkte, freie WLANs, Infocenter und vieles mehr und ist damit ein äußerst hilfreiches Tool für alle, die in Neuseeland unterwegs sind. Egal, ob mit dem Auto, Camper oder als Backpacker.

Das haben wir uns anders vorgestellt

Das Wetter auf der Südinsel war jedoch leider gar nicht so schön, wie wir es erwartet hatten. Im Gegensatz zum sonnigen und warmen Auckland herrschten gestern in Christchurch Temperaturen um die 12°C und es nieselte, mit einzelnen trockenen Abschnitten.

Der aufmerksame Leser bemerkt, dass ich von “gestern” schreibe. Und das nicht ohne Grund, wie ihr gleich erfahrt.

Normalerweise schreibe ich ja immer am Abend die Ereignisse des Tages in den Blog und packe je nach Gelegenheit ein paar Bilder dazu. Gestern jedoch gab es gleich ein paar Gründe, warum kein Blogbeitrag mehr erschienen ist.

Das eigentliche Ziel Birdling’s Flat konnten wir nicht anfahren – siehe oben – und so sind wir nach Akaroa weitergefahren. Diese Siedlung ist die letzte französisch-stämmige Ansiedlung Neuseelands und hat ihren eigenen Charme, den wir erleben wollten. Das Wetter und die Temperaturen haben es uns jedoch ziemlich vermiest, am Abend noch einen schönen Spaziergang vom Campingplatz in den Ort zu machen. Es war einfach zu nass und zu kalt.

Also Alternativprogramm: kochen in der Gemeinschaftsküche des Camps. Ich habe wahrlich schon bessere Gemeinschaftseinrichtungen gesehen als auf dem Akaroa Top 10 Holiday Park. Bezeichnenderweise sieht man auf der Webseite auch fast keine Bilder des Platzes und der Einrichtungen. Dazu kam, dass der Heizlüfter in unserem Camper nicht funktionierte, der Wagen außerdem nicht gerade stand, so dass wir zum Schlafen kurzerhand Kopf- und Fußseite tauschen mussten.

Alles in allem, keine Stimmung und keine Laune zum Schreiben. Wir sind dann nur noch ins Bett und haben uns unter die zum Glück warmen Decken verkrochen.

Tour 1: Christchurch – Akaroa, 87 km

Erst mal ankommen …

… und dann sehen wir weiter. So ungefähr hatten wir uns das gestern Abend auch noch gedacht, als wir ins Bett gegangen sind. Durch die 12-stündige Zeitverschiebung  zwischen München und Auckland – in der Seitenleiste werden  während unseres Aufenthaltes in Neuseeland die beiden Uhrzeiten zum Vergleich angezeigt – waren wir gar nicht mal so müde, wie es zum Schlafen eigentlich notwendig gewesen wäre, aber es ging dann doch.

Für den Morgen war dann erst mal ein gemütlicher Kaffee im Zimmer angesagt. Wir hatten ein Appartementzimmer, d.h. eine komplette Küche und alle anderen Annehmlichkeiten, wie z.B. Waschmaschine und Trockner waren im Zimmer vorhanden. Das hat Claudia dann auch gleich ausgenutzt und die Klamotten vom Flug gleich gewaschen und in den Trockner geworfen. Praktisch, denn so starten wir in Neuseeland quasi mit 100% frischer Kleidung ohne Schmutzwäsche von der Anreise.

Der nächste Gang führte uns zum Vodafone-Laden wo wir uns für unsere Handies jeweils eine Travel-SIM geholt haben. Und da gerade Weihnachtszeit war, haben wir uns für das Season-Special für $59,- NZD entschieden, das sind ca. 35,- EUR, anstatt $99,- NZD. 60 Tage Laufzeit, 10GB mobile Daten, 200 SMS und Freiminuten nach Deutschland.

Tja, und dann gab es da diesen Moment gestern Nacht, als wir mit dem Bus vom Flughafen zum Hotel gefahren sind, diesen einen kurzen Moment, in dem wir uns angesehen haben und beide beinahe gleichzeitig meinten: “Hast Du den Icebreaker Laden gesehen?”.

Zur Erklärung: Icebreaker ist ein neuseeländischer Hersteller von Funktions- und Outdoorbekleidung, deren Hauptbestandteil Merinowolle ist. Was ist daran so besonders? Merinoschafe leben in den neuseeländischen Alpen in extremen Wetterbedingungen zwischen eisiger Kälte und sengender Hitze. Das leichte und atmungsaktive Fell hält die Schafe im Sommer bei Temperaturen von bis zu +30°C kühl. Und im Winter werden die Tiere durch das Winterfell, welches über dem Unterhaar wächst, gegen Temperaturen von bis zu -10°C geschützt.

Lange Rede kurzer Sinn: ein idealer Rohstoff für Funktionsbekleidung. Aber leider auch nicht ganz günstig. Trotzdem aus unserer Sicht jeden Cent wert.

Zurück zum Thema: wir mussten heute also unbedingt in diesen Shop. Und was machen Mann und Frau wenn sie Jet-Lag haben und unausgeschlafen sind? Shoppen gehen. Nach der Begrüßung – und der obligatorischen Frage, wo wir denn herkommen – meinte Winnie, die Verkäuferin, was wir denn genau suchen, sie haben im Laden das gesamte Sortiment. DAS war das Stichwort.

“Einmal von da nach da für mich”, sagte Claudia und deutete auf die Wand mit den Damenartikeln. “Und ich nehme das von da drüben”, meinte ich daraufhin und deutete auf das gegenüberliegende Warenregal mit den Herrenklamotten. Ganz so schlimm wurde es dann zum Glück für unsere Urlaubskasse aber doch nicht, wir haben uns zusammengerissen und nur ein paar Sachen gekauft.

Auf dem Weg zum Vodafone-Laden und zu Icebreaker sind uns viele Leute mit Elektro-Kickboards zum Ausleihen aufgefallen. Die Firma Lime hat ein Verleihnetz aufgebaut, das wie die verschiedenen Fahrrad-Mietsysteme bei uns funktioniert: registrieren, App laden, Barcode des Fahrzeugs über die App scannen, losfahren, am Ende das Fahrzeug abstellen und über die App wieder zurückgeben. Abgerechnet wird $1 pro Ausleihvorgang und $0,15 pro Minute. Für die Stadt absolut cool.

Bei uns natürlich unvorstellbar: die Leute fahren auf der Straße, dem Fußgänger- und Radweg mit bis zu 28 km/h, ohne Helm, kreuz und quer. Geht alles, wenn gegenseitig Rücksicht genommen wird.

Wir waren ca. 80 Minuten unterwegs, haben also stolze $25 NZD “verfahren”, aber wir hatten einen Heidenspaß. Niemand schimpft, niemand hupt oder beschwert sich! Wie wir bei unserem letzten Besuch schon festgestellt haben: die Kiwis sind wohl das entspannteste Volk der Erde.

Wir haben die Scooter dazu benutzt, vom Hafen auf Auckland’s Hausberg, den Mount Eden, zu fahren. Dieser “Berg” ist ein zum Auckland Volcanic Field gehörender ruhender Vulkan, in dessen 196 Meter hohem Gipfel sich ein 50 Meter tiefer, grasbewachsener Krater befindet. Er befindet sich ca. fünf Kilometer südlich des Stadtzentrums und ist die höchste natürliche Erhebung im Stadtgebiet. Diese Tatsache beschert den Besuchern einen tollen Rundblick über die Stadt.

Als wir wieder zurück am Hafen waren, war dann der Hunger nicht mehr zu überhören und wir sind zu Dr. Rudi’s Rooftop Brewery gegangen, um unseren Hunger und Durst zu stillen. Wie der Name schon vermuten lässt, liegt diese Hausbrauerei im obersten Stockwerk eines Hauses am Viaduct Harbour. Von der Terrasse hatten wir einen tollen Blick über das Hafenbecken auf das Wynyard Quarter und die North Wharf.

Kia ora!

In diesen beiden Worten steckt sehr viel, was auf unsere momentane Situation einfach passt. Aber der Reihe nach, na gut vielleicht das Wichtigste kurz vorab:

Wir sind gut in Auckland gelandet, unser (zweiter) Trip in das Land der langen weißen Wolke kann beginnen!

Aber jetzt der Reihe nach.

Wie im letzten Beitrag schon erwähnt, ging es mir nämlich zwei Tage vor dem Abflug gesundheitlich nicht mehr ganz so gut. Ohne weiter ins Detail gehen zu wollen (muss ja nicht jeder meine medizinischen Befunde hier mitlesen) kann ich jedoch sagen, dass es, wie man bei uns so schön sagt, “Spitz auf Knopf” stand, ob ich die Reise überhaupt antreten kann. Dank der hervorragenden Versorgung und Betreuung meiner Hausärztin (vielen Dank dafür!) hat es buchstäblich in letzter Sekunde doch noch geklappt.

Dieses Mal reisten wir zum ersten Mal mit Singapore Airlines, die 2018 durch eine Umfrage von über 24 Millionen Flugreisenden von Skytrax zum vierten Mal bei den jährlichen World Airline Awards als beste Fluggesellschaft der Welt ausgezeichnet wurden. Und wir wurden nicht enttäuscht, es gab sogar weihnachtliche Dekoration im Flugzeug!

Pünktlich um 12:20 rollte der Airbus A350 auf die Startbahn in München und hob kurz darauf in Richtung Singapur ab. Dort hatten wir zwar “nur” eindreiviertel Stunden Aufenthalt bzw. Zeit zum Umsteigen, aber obwohl der Flughafen Changi ziemlich groß und weitläufig ist, waren die Wege für uns relativ kurz, so dass das gar kein Problem war. Und, anders als beim Zwischenstopp in Los Angeles bei unserer letzten Reise, mussten wir nicht unser Gepäck extra aus- und wieder einchecken, so dass wir tatsächlich nur mit dem Handgepäck von einem Gate zum anderen geschlendert sind.

Den Verlockungen der Mall haben wir erfolgreich widerstanden, auch wenn Claudia schon etwas wehmütig an Victoria’s Secret vorbeigegangen ist. Aber, ich gebe ehrlich zu, auch ich hätte in den Läden mit den schönen L-Objektiven von Canon schon schwach werden können. Auf den traditionellen Tigerbalsam haben wir dann auch verzichtet. Auf dem Rückflug haben wir ja etwas mehr Zeit, mal sehen, was da noch von unserem Reisebudget übrig ist.

Um mit den Auswirkungen der Zeitumstellung irgendwie besser klarzukommen habe ich mir vorgenommen, auf dem zweiten Teilstück unserer Anreise ein wenig zu schlafen. Das hat dann auch, trotz des hervorragenden Inflight-Entertainments, gut funktioniert.

Im Großen und Ganzen war der Flug ruhig und unspektakulär, allerdings hat es, als wir die Große Australische Bucht durchquert haben, mal ziemlich gewackelt und das Bordpersonal musste den Service einstellen und sich ebenfalls anschnallen.

Eine Viertelstunde früher, als geplant sind wir am Flughafen Auckland gelandet, haben unsere Koffer vom Band geholt und standen vor einem großen hölzernen Torbogen. Das herrliche Tomokanga bietet internationalen Reisenden einen einzigartigen Kiwi-Empfang, wenn sie in Auckland ankommen. Die Schnitzerei ist 2,8 m hoch und 6 m breit und symbolisiert ein spirituelles Portal von einem Gebiet zum anderen, eine Reise aus der Dunkelheit (der Außenwelt) in das Licht (Welt der Lebenden).

Nach einer kurzen Begutachtung unserer Wanderschuhe – gut dass wir sie gewaschen und desinfiziert haben – durften wir durch die Kontrolle. Schnell noch die Benachrichtigungen an die Familie, dass wir gut gelandet sind und dann ab zum Bus (das Taxi fanden wir unverschämt teuer) und zum Hotel.

Und hier sitzen wir nun ausgeschlafen im Hotel The Sebel Auckland Viaduct Harbour und starten in den ersten Tag unserer Reise auf der Suche nach einem vernünftigen Frühstück. Aber wir wissen ja schon, wo wir hingehen können. ;-)

Ach ja, da war ja noch was, ich zitiere aus Wikipedia:

Kia ora ist eine der traditionellen Begrüßungen der Māori, des indigenen Volkes Neuseelands. Wörtlich bedeutet Kia ora in etwa “Mögest du gesund sein” oder “Möge es dir gutgehen”.

In diesem Sinne Kia ora an alle!

Des schaut guad aus

So, jetzt ist es soweit. Trotz einiger Schwierigkeiten gesundheitlicher Art  in den letzten beiden Tagen haben wir es letztlich doch geschafft. Wir sitzen gerade entspannt im Airbräu am Münchner Flughafen, Terminal 2 (nach dem Zoll).

Und, wie es bei uns Tradition ist, muss es natürlich mindestens eine Halbe Bier vor einem langen Urlaub sein. Und da wir noch ein bisschen Zeit haben gibt’s heute auch Weißwürst dazu.

Danke nochmal an Julian, der uns heut morgen zum Flughafen gefahren hat, war perfekt! Und natürlich auch ganz vielen, lieben Dank an alle, die uns mit guten Wünschen auf die Reise geschickt haben! Wir freuen uns auf die nächsten sechs Wochen und die Erlebnisse und Eindrücke, die vor uns liegen.

Darf’s ein bisserl mehr sein?

Bei unserer ersten Reise nach Neuseeland 2014 durften wir als Freigepäck pro Person ein Gepäckstück mit bis zu 23 kg Gewicht mitnehmen. Damals flogen wir die Westroute, das heißt von München nach Los Angeles und von dort weiter nach Auckland. Als Fluggesellschaft hatten wir Air New Zealand in Codesharing mit Lufthansa für die erste Teilstrecke.

Da wir diesmal in die entgegengesetzte Richtung fliegen, also in Richtung Osten, haben wir unseren Zwischenstop in Singapur. Unsere Fluggesellschaft ist Singapore Airlines, und auch dieses Mal haben wir einen Codesharing-Flug dabei, nämlich von Auckland nach Christchurch.

Die Bestimmungen für Freigepäck bei Singapore Airlines sind etwas anders, so dürfen wir Gepäck bis zu 30 kg Gewicht pro Person mitnehmen. Es gibt keine Begrenzung der Anzahl an Gepäckstücken, die eingecheckt werden dürfen, solange das Gesamtgewicht aller aufgegebenen Gepäckstücke die maximal erlaubte Freigepäcksgewichtsmenge nicht übersteigt. Sieben Kilo mehr sind schon eine ganze Menge. Allerdings sind die Koffer nicht größer als damals.

Vielleicht ist es aber auch ratsam, dennoch mit etwas weniger Gewicht abzufliegen, um dann mehr Platz für die beliebten Reisemitbringsel zu haben.

Das erlaubte Handgepäckstück darf in der Economy Class maximal 7 kg wiegen, die Summe von Länge, Breite und Höhe darf nicht größer als 115 cm sein. Dazu darf ein weiterer persönlicher Gegenstand mitgeführt werden. Zum Beispiel:

  • Frauenhandtasche
  • Kamera / Kameratasche
  • Laptop / Notebook in einer Tasche
  • Kleine Kamera
  • Eine geringe Menge an zollfreien Waren (soweit zulässig)

A propos Koffer: die sind seit gestern bei uns, das heißt wir haben ganz entspannt das Wochenende und die kommenden Tage Zeit unsere Siebensachen zu verstauen. Wie bisher jedes Mal, wenn wir bei Koffermieten.de (Anm.: leider hat der Anbieter 2019 den Betrieb aufgegeben) gebucht haben, wurden die Koffer ausreichend rechtzeitig geliefert. Danke dafür!

Sauber, sauber!

Na gut, mit Wandern war es dann doch nichts an diesem Wochenende, aber die Schuhe und die Trekkingstöcke waren dennoch im Einsatz.

Die Einfuhrbestimmungen Neuseelands sind, auch was Camping- und Wanderausrüstung angeht, ziemlich restriktiv. Durch die Tatsache, dass Neuseeland keine Landverbindung zu anderen Ländern oder Erdteilen hat, findet man hier eine einzigartige Flora und Fauna. Diese gilt es zu schützen, weswegen energisch zu verhindern versucht wird, dass Schädlinge oder Krankheiten aus anderen Ökosystemen eingeschleppt werden.

So ist zum Beispiel verboten, verunreinigte Camping- und Wanderausrüstung  mit ins Land bringen. Bei Zuwiderhandlung werden empfindliche Strafen angedroht. Die Biosecurity New Zealand im Ministerium für Primärindustrien ist zuständig für die Kontrolle und Verfolgung von Verstößen gegen die Einfuhrbestimmungen. Auf der Liste “Items to declare” finden sich zahlreiche Artikel, die bei der Einreise nach Neuseeland angegeben werden müssen. Nachfolgend ein Ausschnitt des Originaltextes des Abschnittes “Used equipment”:

All hiking and sporting footwear, including gaiters for tramping – or any footwear used outside of urban areas – which should be cleaned prior to arrival and be free of soil and seeds. If you are unsure about whether or not your equipment needs inspecting – declare it.

Für uns bedeutet das, dass wir unsere Wanderausrüstung, also Rucksäcke, Schuhe und Trekkingstöcke zuvor gründlich reinigen müssen und bei der Einreise deklarieren.

Jetzt wird‘s aber langsam Zeit!

Das denke ich mir mittlerweile fast schon jeden Tag. Nicht Zeit, dass wir endlich in den Flieger steigen, oder Zeit, dass wir endlich wieder neuseeländischen Boden unter den Füßen haben. Nein, es geht darum, dass ich so langsam mal „in die Pötte“ kommen sollte!

Meine Packliste ist nämlich noch nicht gemacht und mich beschleicht das immer drängendere Gefühl, dass ich dann doch mal damit anfangen sollte. Kann ja sein, dass noch Dinge fehlen und besorgt werden müssen (glaub ich aber nicht, vielleicht bin ich auch deshalb noch so entspannt). Möglicherweise liegt die Ruhe auch daran, dass wir ja schon zum zweiten Mal nach Neuseeland fliegen und die ganze Anspannung der ersten Reise und der Vorbereitungen nicht ganz so groß sind – kennen wir ja schließlich schon.

Aber, und daran ist nicht zu rütteln, es sind nur noch 28 Tage bis zur Abreise (und langsam kommt auch das Reisefieber).

Gut, die Koffer haben wir bereits gebucht, wir nehmen wieder den Service von koffermieten.de (Anm.: leider hat der Anbieter 2019 den Betrieb aufgegeben) in Anspruch. Da wissen wir, dass es funktioniert und wir uns keine Sorgen machen müssen.

Meine medizinischen Checks beim Hausarzt und beim Zahnarzt, um vor eventuell unliebsamen Überraschungen gefeit zu sein, mache ich gerade. Die Bescheinigung der medizinischen Notwendigkeit der Heparin-Spritzen zur Thrombose-Prophylaxe im Handgepäck ist auch bestellt. Also: Haken dran.

Aber wie wir vor kurzem anlässlich eines Städtetrips festgestellt haben, vergisst man dann doch immer wieder Dinge, die eigentlich völlig klar und selbstverständlich sind. In Dublin waren es zum Beispiel die Adapter für die irischen Steckdosen und die Mehrfachstecker, die wir eigentlich bei Reisen in Länder mit anderen Steckdosen immer dabei haben. Damit hat man schnell, wie z.B. bei unseren Mehrfach-Steckdosen, neun Anschlüsse in gewohnter Ausführung dabei und braucht nur einen Adapter.

Ich habe solange ein Motivationsproblem, bis ich ein Zeitproblem habe.

Der Wetterbericht für das kommende Wochenende verspricht (leider) schönes Spätherbstwetter, also ideal zum Wandern. Wird also wohl auch dieses Wochenende nichts mit der Packliste.

Aber irgendwann sollte ich sie dann doch wohl mal machen…