Tag 13: Robben und Pfannkuchen

Etappe: Marahau Beach Camp – Lake Rotoiti – Tauranga Bay – Punakaiki – Greymouth

Auch wenn jetzt alle, die schon mal da waren aufschreien werden, aber wir haben den Abel Tasman Nationalpark heute morgen schon wieder verlassen. Nicht, weil er uns nicht gefallen hätte, ganz im Gegenteil. Aber es ist halt das leidige Problem mit der Zeit. Und da wir noch so viel vorhaben, müssen wir halt an anderen Stellen Abstriche machen. Aber, wir haben uns gesagt aufgeschoben ist nicht aufgehoben und damit ist schon mal klar, dass wir beide wieder hier her wollen.

Nachdem wir unser Housekeeping, d.h. Frischwasser auffüllen und Grauwasser ablassen, erledigt hatten, starteten wir in Richtung Westküste. Allerdings mit einem kleinen Umweg über den Lake Rotoiti. Von diesem See habe ich mal ein Bild im Internet gesehen und damit war für mich klar, da möchte ich hin, dieses Bild muss ich auch machen. Klingt viel hochtrabender, als es letzten Endes ist, aber so war’s halt.

Bevor wir jedoch am Lake Rotoiti ankamen sind wir durch eine Fülle an verschiedenen Landschaften gefahren. Wir kamen an Hopfengärten vorbei, die an die Holledau erinnerten, fuhren durch Täler, die wie österreichische Hochtäler aussahen (abgesehen vom Linksverkehr). Am Horizont haben wir mit frischem Schnee bedeckte Bergketten gesehen und standen dabei inmitten von blühendem Ginster, dessen Gelb so intensiv war, dass meine schöne gelbe Jack Wolfskin Hose fast nicht mehr zur Geltung kam. Sulphur heißt der Farbton, nur zur Erinnerung.

Am Lake Rotoiti angekommen wurden zuerst die Kameras ausgepackt und fleissig fotografiert. Einen kleinen Wermutstropfen gab es aber, denn des örtliche Wassertaxi hatte just an dem Steg, den ich so gerne fotografieren wollte, festgemacht. Gut, dann gibt es das Foto halt mit Boot. Nach den Fotos haben wir kurzentschlossen noch zwei Kayaks gemietet und sind ein bisschen auf dem See rumgepaddelt. Für Claudia war es das erste Mal und sie hat sich gar nicht schlecht geschlagen!

Nach dem Paddeln haben wir noch unsere Mittagspause dort verbracht, denn wegen ein paar Kilometern wollten wir auch nicht unbedingt weiter fahren, da konnten wir hier genauso gut essen. Die Enten wollten auch was abhaben, aber wir haben uns daran gehalten, keine Wildtiere zu füttern.

Auch nicht die Robben, bei denen wir dann an der Seal Colony an der Tauranga Bay zu Besuch waren. Die Bucht an sich ist ja schon der Hammer, aber die Robben in freier Wildbahn da auf den Felsen in der Sonne liegen zu sehen, das ist schon genial. Auf der Weiterfahrt haben wir dann noch gesehen, wie in Neuseeland Kühe getrieben werden: nämlich mit dem Quad! Der Bauer hält das Tor und den Verkehr auf der Straße auf, die Bäuerin fährt mit dem Quad hinter den Kühen her.

Unsere nächste Station waren die Pancake Rocks in Punakaiki. Diese Felsenformationen sehen aus, wie aufeinandergestapelte Pfannkuchen – ah, daher kommt wohl der  Name. Scherz beiseite, diese Felsen sind übereinander geschichtete Ablagerungen von Kalksedimenten und Tonmineralien, die unterschiedlich schnell erodieren. Neben den Pfannkuchenfelsen gibt es noch sogenannte Blowholes. Das sind keine unanständigen Kammern in Rotlichtetablissements sondern enge Löcher und Röhren im Felsen durch die das Wasser der Brandung oberhalb der Felsen herausgeschleudert wird. Dies wird auch durch starkes Zischen in der Luft hörbar, wenn sich die Brandung an den zahlreichen Felsnasen bricht und das zurückfliessende Wasser und die durchströmende Luft durch die Öffnungen gedrückt wird.

Als Etappenziel diente heute der Holiday Park in Greymouth, der Stadt in der die Monteith Brauerei ihren Sitz hat – wir kamen leider zu spät zur Führung, da hatte die Brauerei schon zu. Schade, dafür machten wir dann einen Abendspaziergang am Strand auf dem Westcoast Wilderness Trail, direkt entlang des Greymouth Airport. Und wenn wir schon kein Bier aus der Brauerei bekommen, dann halt wenigstens ein Monteith aus der Flasche während wir uns mit der Route für den nächsten Tag beschäftigen.

Tour 9: Marahau Beach – Greymouth: 401 km

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