Tag 16: Ein Wagen westwärts

Etappe: Glendhu Bay – Franz Josef

Als wir noch beim Frühstück saßen kamen Manu und ihr Mann bereits wieder von ihrer Tour auf den Roys Peak zurück. Auf die Frage, wie es war und ob es sich rentiert hätte, meinte die beiden, dass der Blick von oben total geil gewesen wäre. Aber der Auf- und Abstieg sei extrem langweilig und ziemlich steil. Außerdem führt der Weg hauptsächlich durch Gras- und Steppenlandschaft.

Da sich bei mir am Vortag deutlich die neuseeländischen Gräser bemerkbar gemacht hatten, das heißt, meine Allergie richtig zugeschlagen hat, war das schon mal ein Grund, nicht unbedingt da hoch zu gehen. Wir waren uns dann schnell einig, zumal auch die Wollken wieder über den Gipfel zogen, dass wir uns das sparen. Nur wegen einem Blick, der zudem wegen des aufziehenden Wetters nicht sicher ist, wollten wir keine sechs Stunden den Berg rauf- und wieder runtersteigen.

Zumal unsere Tagesetappe ohnehin auch ein ganzes Stück zu fahren war und wir am Abend den Lake Matheson besuchen wollten. Dort spiegeln sich bei gutem Wetter die Gipfel des Mount Cook und des Mount Tasman auf der Wasseroberfläche. Wir entschieden uns dann, nicht raufzugehen und statt dessen direkt an die Westküste zu fahren und dort dann ein bisschen früher anzukommen.

Kurz vor bzw. nach dem Ort Wanaka, je nachdem, aus welcher Richtung man kommt, liegt die Wanaka Puzzling World, eine Art Vergnügungspark für jung und alt. Die Welt besteht in der Hauptsache aus einem großen Labyrinth (The Great Maze) und den Illusion Rooms, mit verschiedenen optischen Täuschungen. Bis wir dann durch das Labyrinth und die Illusion Rooms durch waren, war es auch schon wieder zwei Uhr.

Nachdem wir noch ein bisschen eingekauft hatten, fuhren wir entlang des Lake Hawea zunächst in Richtung Norden, bevor wir westwärts in Richtung Tasmanische See abbogen. Der Weg führte uns über den Haast Pass, der aber als solches irgendwie nicht richtig erkennbar war. Ein einfacher, unscheinbarer Wegweiser am Straßenrand mitten im Regenwald zeigte an, dass wir jetzt die Passhöhe erreicht hatten.

Auf dem Weg nach Haast hielten wir noch an zwei Wasserfällen und schossen ein paar Erinnerungsfotos. Besonders die Steinpyramiden an den Fantail Falls hatten es uns angetan und wir setzten natürlich auch noch ein Türmchen dazu. In Haast selbst hielten wir dann am späten Nachmittag nochmal an und genehmigten uns im Hard Antler einen Schinken-Käse-Toast und einen Earl Grey dazu, bevor die Reise weiterging.

Der obligatorische Stopp am Ozean durfte natürlich auch nicht fehlen, Claudia musste ja ins Wasser. Zumindest mit den Füßen probieren. Mehr wäre wohl angesichts der Wellen auch nicht sinnvoll gewesen.

In der Ortschaft Fox Glacier zweigte der Weg ab zum Lake Matheson. Allerdings war uns das Wetter nicht gerade hold, denn die beiden Gipfel, die wir sehen wollten, hüllten sich in Wolken. Außerdem war am späten Nachmittag noch so viel Wind, dass die Wellen auf dem See eine Spiegelung fast unmöglich machten. Schade, aber nicht zu ändern. Den knapp zweistündigen Rundgang um den See haben wir trotzdem gemacht.

Da wir am gleichen Tag noch ein Stück weit fahren wollten, sind wir nicht in Fox geblieben, sondern nach Franz Josef weitergefahren und haben uns dort im Top 10 Holiday Park einquartiert. Der Park liegt ein bisschen außerhalb des Ortes so sind wir zu Fuß nochmal zurück und haben uns in der Rainforest Lodge, genauer gesagt in der Monsoon Bar eine Pizza und zwei Bier als Abendessen gegönnt.

Tour 16: Glendhu Bay – Wanaka – Lake Hawea – Haast – Fox Glacier – Lake Matheson – Franz Josef, 309,26 km

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