Tag 1: Das Abenteuer kann beginnen

Etappe: Auckland – Christchurch – Akaroa

Bei strahlendem Sonnenschein sind wir nach unserer zweiten Nacht in Auckland aufgewacht. Durch das schöne Wetter und die Lust, Neues zu entdecken, motiviert hatten wir gestern Abend noch die Koffer soweit wieder gepackt, dass nur noch die nötigsten Dinge zu verstauen waren. Obwohl wir für die zwei Nächte ohnehin wenig ausgepackt hatten.

Am Morgen haben wir einen kleinen Spaziergang in den CBD (Central Business District) unternommen und im Bistro Le chef ein tolles Frühstück, bestehend aus einem Croque Madame und einem Earl Grey Tea für Claudia sowie Ham & Eggs auf Brot und dazu einem English Breakfast Tea für mich, genossen.

So gestärkt liefen wir nochmal zum Fährhafen um ein paar Fotos zu machen und das tolle Wetter zu genießen. Es hatte immerhin schon 20°C!

Der frühe Vogel fängt den Wurm

Nach unserer kleinen Hafenrunde wieder im Hotel angekommen machten wir uns auf den Weg zur Haltestelle des SkyBus, der uns zum Flughafen bringen sollte. Prompt stand auch schon ein Bus da und wir sind direkt eingestiegen. Wäre aber auch kein Problem gewesen, wenn keiner da gewesen wäre, denn die fahren ohnehin alle 15 Minuten die Flughafen – City – Runde.

Da wir relativ früh dran waren, fragte uns die Dame am Check-In, ob wir nicht eine Stunde früher fliegen wollten, sie hätten noch Platz im Flieger. Gesagt, getan. Rasch die Koffer abgegeben und gute zwanzig Minuten später saßen wir auf unseren Plätzen am Notausgang über der Tragfläche. Beim Einchecken wurden wir gefragt, ob uns das was ausmacht, wir verneinten, denn diese Sitze haben mehr deutlich Beinfreiheit. Dafür muss man aber auch im Fall der Fälle die Nottüren öffnen können.

Wir hatten bewusst die beiden Sitze am Gang gewählt, um ein bisschen flexibler zu sein, wenn der Tee vom Frühstück seinen Tribut zollen sollte. Aber da neben uns jeweils ein asiatisches Paar saß, das wohl kein Wort Englisch konnte (wie überleben die dann in Neuseeland, frage ich mich) bat uns die Flugbegleiterin, ob wir uns nicht an die Fenster bzw. die Notausgänge setzen könnten, da wir im Ernstfall ihre Anweisungen auch auf Englisch verstehen könnten.

Das war’s dann mit den Gangplätzen – wie gewonnen, so zerronnen. Aber es hat auch so gereicht, niemand von uns musste auf die Toilette und auch sonst mussten wir zum Glück nicht tätig werden. Wir sind sicher und pünktlich in Christchurch gelandet, wo wir dann direkt mit dem Shuttle zur Wohnmobilvermietstation von Maui Campers gebracht wurden.

Vertraute Klänge in fremden Ländern

Dort erwartete uns eine kleine Überraschung: die Dame, die für die Übergabe und Einweisung des Wohnmobils zuständig war, kam aus der Nähe von Rosenheim! Damit waren die ganzen Formalitäten natürlich noch viel einfacher abzuhandeln.

Nach kurzer Zeit machten wir uns dann auf den Weg zu unserer ersten Station: der Banks Peninsula. Im Vorfeld hatte ich mir bei der Routenplanung schon mal grob zusammengestellt, wo wir denn übernachten könnten und die erste Übernachtungsmöglichkeit wäre ein Stellplatz bei einer Familie gewesen, die in Birdling’s Flat einen Verleih für Enduromotorräder betreibt. Hätte gepasst, allerdings haben die in der Zwischenzeit den Stellplatzbetrieb aufgegeben, jedenfalls ist die Möglichkeit über CamperMate nicht mehr zu finden.

Diese sehr nützliche App zeigt Tankstellen, kostenlose und gebührenpflichtige Campingplätze, öffentliche Toiletten, Dump Stations (Entsorgungsstationen für Wohnmobile), Reisetipps, Supermärkte, freie WLANs, Infocenter und vieles mehr und ist damit ein äußerst hilfreiches Tool für alle, die in Neuseeland unterwegs sind. Egal, ob mit dem Auto, Camper oder als Backpacker.

Das haben wir uns anders vorgestellt

Das Wetter auf der Südinsel war jedoch leider gar nicht so schön, wie wir es erwartet hatten. Im Gegensatz zum sonnigen und warmen Auckland herrschten gestern in Christchurch Temperaturen um die 12°C und es nieselte, mit einzelnen trockenen Abschnitten.

Der aufmerksame Leser bemerkt, dass ich von “gestern” schreibe. Und das nicht ohne Grund, wie ihr gleich erfahrt.

Normalerweise schreibe ich ja immer am Abend die Ereignisse des Tages in den Blog und packe je nach Gelegenheit ein paar Bilder dazu. Gestern jedoch gab es gleich ein paar Gründe, warum kein Blogbeitrag mehr erschienen ist.

Das eigentliche Ziel Birdling’s Flat konnten wir nicht anfahren – siehe oben – und so sind wir nach Akaroa weitergefahren. Diese Siedlung ist die letzte französisch-stämmige Ansiedlung Neuseelands und hat ihren eigenen Charme, den wir erleben wollten. Das Wetter und die Temperaturen haben es uns jedoch ziemlich vermiest, am Abend noch einen schönen Spaziergang vom Campingplatz in den Ort zu machen. Es war einfach zu nass und zu kalt.

Also Alternativprogramm: kochen in der Gemeinschaftsküche des Camps. Ich habe wahrlich schon bessere Gemeinschaftseinrichtungen gesehen als auf dem Akaroa Top 10 Holiday Park. Bezeichnenderweise sieht man auf der Webseite auch fast keine Bilder des Platzes und der Einrichtungen. Dazu kam, dass der Heizlüfter in unserem Camper nicht funktionierte, der Wagen außerdem nicht gerade stand, so dass wir zum Schlafen kurzerhand Kopf- und Fußseite tauschen mussten.

Alles in allem, keine Stimmung und keine Laune zum Schreiben. Wir sind dann nur noch ins Bett und haben uns unter die zum Glück warmen Decken verkrochen.

Tour 1: Christchurch – Akaroa, 87 km