Was lange währt …

… löst sich endlich auf. So oder ähnlich könnte man die Geschichte um die “Zwischenlandeerlaubnis” in den USA bezeichnen. Claudia hat ja im letzten Beitrag anschaulich beschrieben, was passieren kann, wenn man beim Aufruf einer Webseite nicht genau aufpasst. Schnell ist eine andere, ähnlich klingende Seite aufgerufen, die zwar am Ende das selbe Resultat liefert, dafür aber halt ein kleines bisschen teurer ist.

Egal, mich ärgern die zu viel bezahlten 50,- EUR nicht so sehr, als dass ich mir davon den Tag versauen lassen würde. Ich sehe es eher als “wieder was gelernt” in der Hoffnung, dass so etwas nicht wieder passiert. Und es war ja letzten Endes auch tatsächlich so, dass die beantragten Genehmigungen zur Einreise in die USA nach ein paar Tagen da waren.

Tja, aber erstens kommt es immer anders, und zweitens, als Mann denkt! Was ist geschehen?

Weil ich von Haus aus oder von Berufs wegen ein

  • Pedant
  • Kontrollfreak
  • Pessimist
  • Paranoiker

bin (Zutreffendes ankreuzen, Mehrfachnennungen sind möglich), habe ich die erhaltenen Dokumente nochmal überprüft. Wobei ich sagen muss, Dokumente ist eigentlich zu viel der Ehre, es handelt sich schlicht und einfach um Webseiten, die als pdf-Datei ausgedruckt wurden.

Ja, liebe Leserinnen und Leser, was soll ich sagen, ihr habt es wahrscheinlich erwartet, sonst würde ich hier ja nicht so einen tollen Beitrag verfassen: es waren natürlich Fehler vorhanden. Die Fehlerquote lag bei 50%, was heißt, dass eine der beiden Genehmigungen schlicht unbrauchbar war. Was war geschehen?

Ich habe eine ESTA Genehmigung erhalten, die auf meinen Namen, meine Adresse, E-Mail-Adresse, Reisepassnummer und – fast – alles, was so dazugehört ausgestellt wurde. Bis auf das Geburtsjahr: 1988! Das heißt irgend jemand hat mir mal schlappe 22 Jahre geklaut. Normalerweise würde ich drüber lachen, und mit meinem Reisepass in der Hand den Kontrolleuren auf dem Flughafen in Los Angeles den Fehler erklären. Aber ich vermute, dass die in solchen Dingen keinen Spaß verstehen. Und ich habe keinen Bock, als “illegal alien” wie Tom Hanks im Film Terminal irgendwo zwischen den Welten hängen zu bleiben.

Claudia war ja ohnehin schon sauer, dass sie auf diese ominöse Service Agentur reingefallen ist und jetzt auch noch das.

Also hab ich mich hingesetzt und versucht herauszufinden, was da schief gelaufen sein könnte. Und dabei habe ich noch etwas festgestellt, das mich erst herzlich lachen, dann aber sehr an der Kompetenz der Service Agentur zweifeln ließ. Ein Teil des angebotenen Services ist nämlich, dass man sich seine Anträge auf deren Seiten ansehen kann. Die Zugangsdaten bekommt man per E-Mail zugesandt. Habe ich gemacht und festgestellt, dass bei meinem Antrag als Geburtsdatum 1888 steht!

So, und dafür möchte ich jetzt mal einen kräftigen Applaus haben, dafür hab ich mich nämlich ganz schön gut gehalten, finde ich. ;-)

Spätestens jetzt hätte ich in LA definitiv ein Problem gehabt: ich wäre zwar wahrscheinlich nicht mehr ganz oder nur mit gewissen Schwierigkeiten als 25-jähriger durchgegangen, aber dass ich keine 125 Jahre alt bin, das hätten sogar die Kontrolleure dort auf den ersten Blick erkannt!

Meine Erklärung für das ganze ist so: das Formular auf der Webseite der Service Agentur zeigt als Standardwert bei allen Jahreszahlen 1888 an. Aus irgend einem Grund wurde dann beim Absenden des Formulars beim Geburtsdatum der Standardwert übermittelt. Bei Ausstellungs- und Ablaufdatum des Reisepasses war die übermittelte Jahreszahl jedoch korrekt. Und ich glaube meiner Frau, die versichert, dass sie die eingegebenen Daten vor dem Absenden mehrfach kontrolliert hat.

Meine Nachforschungen auf der Seite des Heimatschutzministeriums hat ergeben, dass ein Antrag bei fehlerhaften Angaben einfach neu gestellt werden kann oder vielmehr muss. Heißt, es werden nochmal 14,- $ fällig – sofern der Antrag direkt auf deren Seiten gestellt wird und nicht bei einer Service Agentur, die dann weitere Gebühren erhebt, aber lassen wir das. ;-)

Diese Erkenntnis wiederum brachte Claudia derartig die Palme dass sie umgehend bei der Service Agentur anrief – was zuerst gar nicht so einfach war, denn die Kontaktdaten auf der Webseite weisen keine Telefonnummer aus und ich habe sie erst über den Firmennamen des Webseitenbetreibers herausgefunden. Laut Beschreibung wird die erhobene Servicegebühr von 25,- EUR pro Antrag unter anderem für eine fehlerfreie Übermittlung der Anträge erhoben. Wenn aber der Antrag fehlerfrei übermittelt worden wäre, hätte in der Genehmigung als Geburtsjahr 1888 stehen müssen, nicht 1988. Dass ich tatsächlich nicht 125 Jahre alt bin, können die zwar vermuten, aber genau wissen tun sie es nicht. Meine Vermutung ist daher, die haben einfach gedacht, dass ein Eingabefehler im Formular vorliegt und haben aus 1888 einfach 1988 gemacht. Nett gemeint, aber leider am Ziel vorbei.

Nach einem intensiven Gespräch mit einer nicht gerade freundlichen Mitarbeiterin der Service Agentur bekam Claudia die Zusage, dass der Antrag korrigiert wird. Nicht ohne vorher zu versuchen, nochmal die kompletten 39,- EUR zu verlangen! Frechheit siegt bekanntlich. Aber da war die Dame bei meiner Frau an der falschen Adresse! Mein lieber Schwan, wenn das Gespräch nur halb so intensiv war, wie der Bericht, den sie mir danach gab, dann könnte man fast ein wenig Mitleid haben. Aber nur fast.

Das Ergebnis des ganzen Heckmecks ist, dass ich jetzt dann auch tatsächlich eine gültige ESTA-Genehmigung mit den korrekten Daten habe. Und ich hoffe, dass es keine weiteren Schwierigkeiten bei unseren Zwischenlandungen gibt.

Wenn einer eine Reise plant, dann kann er was erleben! ;-)

Schau genau!

“Und wenn Sie dann in Los Angeles zwischenlanden, benötigen Sie die Esta.”  ??????? Wie ja schon in dem einen oder anderen Beitrag genannt, ist nun schon klar was Esta ist und wer sie wann und wie benötigt und eben dann auch beantragt.

Jaahaaha, da kann unser freundliches, kompetentes Reisebüro noch so schön die Internetseite klar und deutlich benennen und groß in Kursiv notieren, wenn mein Sturkopf erst mal angeregt ist dann mach ich was ich will. Kurz und gut, ich war zu faul die Adresse nachzulesen und klickte kurz und flott eine deutschsprachige online-Registrierung an, die ich über die mehr als bekannte Suchmaschine gefunden hatte. Datenanfrage logisch und für mich bekannt, wie die bereits früher besuchte Orginalseite (<- die übrigens völlig easy auch in deutsch auszufüllen ist).

Also ich klicke mich frisch und froh durch, fülle flott aus und weil ich ja ungeheuer praktisch und schnell bin, ist zügig auch Achims Antrag ausgefüllt und Korrektur gelesen. Nur noch schnell mit Kreditkarte bezahlt, sämtliche Daten fließen flüssig geübt ins Internet, ein letzter Klick und…! -> 78,00 Euronen bezahlt!

Eine Esta kostet über die Orginalseite 14,00 Euro pro Person, wären also eigentlich 28,00 in unserem Fall gewesen. 50 Euro mehr nur für Dummheit in Kombination mit Faulheit, das wurde mir/uns ziemlich flott (nicht ganz 2 Minuten) klar. Kennt noch jemand das HB-Männchen? Gestern hätte das im Vergleich zu mir wohl ziemlich tiefenentspannt gewirkt.

Diese “Serviceleistung in deutsch, mit Fehlervermeidung durch kompetentes Personal” schlägt mit 25  “Öcken” pro Person zu Buche. Im Klartext leiten sie nur unsere Daten an die Orginalseite weiter. Doch was tun?  Storno lässt alle unsere Daten trotzdem beim online-Serviceleister und ist auch ausschließlich in schriftlicher Form direkt ans Büro zu richten,  per konventioneller Post. Wir erhielten die Esta auch nicht gleich online, wie bei so manchen Bekannten/Verwandten, sondern erst einen Tag später. Immerhin sie ist da, allerdings in einem etwas eigenem Druckformat, doch mit Registriernummer des Antrags.

Na, wir werden das noch mal abklären, ein bisschen Zeit bleibt ja. Und das wunderhübsche Paar Sommerschuhe bleibt erst mal beim Schuh-Dealer meines Vertrauens. :(

Und die Moral von der Geschicht:

“Schau genau!!”

PS: Bei nur 10 genauso Doofen wie mich, machen die in ein paar Minuten 250 Euro!

PSPS: Hat jemand eine völlig banale Idee, mit der man mit der Dummheit und Bequemlichkeit seiner lieben Mitmenschen unheimlich Schotter im Netz machen kann? Bin offen für Ideen.

We believe we can fly

Wie schon im Beitrag Jetzt geht’s langsam an’s Eingemachte erwähnt, haben wir die Flüge bereits bezahlt. Deshalb haben wir auch schon die entsprechenden Bestätigungen erhalten. Und für vier der sechs Flüge hat die Mitarbeiterin von Pacific Travel House auch schon Sitzplätze reservieren können. Wie, sechs Flüge?

Ja, das stimmt schon, denn wir fliegen erstens nicht Non-Stop nach Neuseeland (das ginge ja auch gar nicht), zweitens haben wir ja als Abschluss des Urlaubs das Relaxen auf Rarotonga eingeplant und drittens fliegen wir auch innerhalb Neuseelands. Unsere Flugrouten sind also von München (MUC) nach Los Angeles (LAX) und von dort weiter nach Auckland (AKL). Das waren dann die ersten beiden von insgesamt sechs Flügen.

Nachdem wir uns eine Zeit lang in Neuseeland rumgetrieben haben, werden wir von Christchurch (CHC) wieder zurück nach Auckland fliegen, dort steigen wir um und fliegen gleich weiter nach Rarotonga (RAR). Und das waren dann die Flüge drei und vier.

Zum Abschluss unserer Reise fliegen wir dann von Rarotonga (RAR) nach Los Angeles (LAX) und steigen dort nach einem Aufenthalt von gut sechs Stunden in den Flieger nach München (MUC). Flüge Nummer fünf und sechs. Die genauen Abflug- und Ankunftszeiten werden wir noch bekannt geben.

Da wir über die USA reisen, d.h. tatsächlich unsere Füße auf amerikanischen Boden stellen, müssen wir eine Reiseerlaubnis nach dem sog. Electronic System for Travel Authorisation (ESTA), zu deutsch Elektronisches System für Reisegenehmigung (was für ein Wort!) beantragen. Diese Erlaubnis ist zwei Jahre für beliebig viele Einreisen in die USA gültig und wird vom amerikanischen Heimatschutzministerium erteilt und kann online beantragt werden.

Auf der sehr informativen Webseite von Air New Zealand wird auch das Prozedere bei einem Transitaufenthalt in Los Angeles genau beschrieben.

Die Fluggesellschaften zeigen auf ihren Webseiten Übersichtspläne der eingesetzten Flugzeuge, was für so neugierige Leute wie mich ziemlich interessant ist. Eigentlich werden alle Flüge, die wir gebucht haben, von Air New Zealand angeboten, aber Lufthansa übernimmt im Rahmen der Star Alliance die Flüge von MUC nach LAX und zurück. Da wir ja die Flugnummern schon wissen, konnten wir uns auch die Flieger raussuchen, die wir benutzen werden.

Wir fliegen also voraussichtlich mit folgenden Flugzeugen:

  • MUC – LAX: Airbus A340-600, Entfernung 9.625 km (Edit 2023: Flugzeugtyp nicht mehr in Betrieb bei der Lufthansa; Link entfernt)
  • LAX – AKL: Boeing 777-300, Entfernung 10.498 km (Edit 2023: Flugzeugtyp nicht mehr in Betrieb bei der Lufthansa; Link entfernt)
  • CHC – AKL: Airbus A320, Entfernung 747 km (Edit 2023: Flugzeugtyp nicht mehr in Betrieb bei Air New Zealand; Link entfernt)
  • AKL – RAR: Boeing 767-300, 3.018 km (Edit 2020: Flugzeugtyp nicht mehr in Betrieb bei Air New Zealand; Link entfernt)
  • RAR – LAX: Boeing 767-300, 7.543 km (Edit 2020: Flugzeugtyp nicht mehr in Betrieb bei Air New Zealand; Link entfernt)
  • LAX – MUC: Airbus A340-600, Entfernung 9.625 km (Edit 2023: Flugzeugtyp nicht mehr in Betrieb bei der Lufthansa; Link entfernt)

WOW, das sind insgesamt 41.065 Flugkilometer, das ist ‘ne ganze Menge. Da müssten doch jede Menge Bonusmeilen zusammenkommen. Das ist doch mal ein bisschen Recherche wert. Ich bleibe dran und werde berichten. ;-)