Tag 39: Zurück ins Winter-Wonderland

Etappe: Auckland

Scheinbar mussten einige aus dem Camp schon sehr früh zum Flughafen. Anders konnte ich es mir nicht erklären, dass bereits bevor die Sonne aufging, Fahrzeuge im Camp unterwegs waren. Damit war dann auch unsere Nacht fast vorbei, aber glücklicherweise schafften wir es, noch einmal einzuschlafen und zu einer etwas christlicheren Uhrzeit endgültig aufzuwachen.

Unsere restlichen Vorräte für das Frühstück wurden verspeist und wir haben sogar noch einen Win-Win-Deal mit zwei Mädels, die wir im Tatotupotu Campsite kennengelernt hatten, abgeschlossen. Wir gaben ihnen unseren restlichen Honig, den sie dankend annahmen und sie gaben uns dafür zwei Eier, für die sie keine Verwendung mehr hatten. So kamen wir sogar noch zu Frühstückseiern am letzten Tag!

Die beiden waren in einem kleinen Van unterwegs, der den Namen Jar Jar Binx (in Anlehnung an eine Figur aus Star Wars, für die, die es nicht wissen) auf den Türen stehen hatte. An dem haben wir sie dann auch wiedererkannt. Die Verleihfirma Spaceships Rentals hat wohl ein Faible für Filmnamen, denn wir sahen auch noch Hedwig, die Eule von Harry Potter, Hagrid und viele andere mehr.

Gegen zehn waren wir an der Rückgabestation des Camperverleihs. Da wir bereits gestern alles soweit eingepackt und vorbereitet und das Easy Return Package gebucht hatten, war die Rückgabe in drei Minuten erledigt. Wir luden unsere Sachen aus und gaben die Schlüssel ab. Der junge Mann am Counter fragte uns noch, ob es irgendwelche Besonderheiten gab, aber wir hatten nichts zu berichten, außer, das wir die Toilette und Dusche nicht benutzt hatten und den Grauwassertank nicht geleert hatten, da wir sehr sparsam mit dem Wasserverbrauch im Camper waren.

Nach genau 6.261,5 km war damit unser zweiter Roadtrip in Neuseeland beendet. Das sind genau 1059,5 km mehr, als bei unserem Trip im Jahr 2014, wo wir allerdings nur 19 Tage mit dem Camper unterwegs waren. Im Verhältnis  zu damals sind wir dieses mal im Schnitt pro Tag allerdings nur 160 km anstatt 274 km gefahren. Der Shuttlebus zum Abflugterminal kam zwanzig Minuten nachdem wir den Schlüssel abgegeben hatten und wir warteten dann  im Aufenthaltsbereich des internationalen Terminals, bis der Counter zur Gepäckabgabe um 12:15 öffnete.

Die Gepäckabgabe verlief ebenso schnell, wie die Rückgabe des Campers, da wir ja schon eingecheckt waren. Die hilfreiche Dame am Automaten für die Kofferbanderolen wies uns etwas erstaunt darauf hin, dass wir einen Sitz zwischen uns haben. Das sei schon in Ordnung meinten wir und gingen zur Koferabgabe. Dort fragte ich die Dame, ob sie denn sehen könne, ob jemand die Sitze zwischen uns gebucht hätte.

Sie sah im Computer nach, verneinte und meinte: ‘Niemand sitzt gerne in der Mitte.’ Ja, genau deshalb haben wir die Sitzplatzwahl so getroffen: um die Chance zu haben uns auf drei Sitzen bequem ausbreiten zu können.Und wir hatten Glück: auf keinem der Flüge war der Sitz zwischen uns bis zu dem Zeitpunkt gebucht worden.

Unsere restlichen 38 New Zealand Dollars gaben wir dann für zwei Monteith’s Original Lager, einen Schinken-Käse-Toast und Reisnudeln mit Gemüse aus. Anschließend machten wir uns auf dem Weg zum Gate, wo ich dann die Wartezeit nutzte um die Kompressionsstrümpfe anzuziehen. Hilft nix, was sein muss, muss sein.

Unseren Airbus A380 haben wir schon gesehen und warteten nur auf das Boarding. Soweit der Bericht aus Auckland, vielleicht gibt es zu Zwischenlandung in Singapur noch ein paar Zeilen, mal sehen, wie viel Zeit wir tatsächlich noch haben, nachdem die Shoppingtour bei Victoria’s Secret beendet ist.

Tag 26: Besuch bei Bekannten

Etappe: Wellington

Der Flugbetrieb am Wellingtoner Flughafen ist zwischen Mitternacht und 06:00 eingestellt, das hieß in der Zeit herrschte Ruhe am Evans Bay Marina Carpark. Und ganz ehrlich: wir haben schon an ruhigeren Orten schlechter geschlafen, als hier.

Das Tagesprogramm sah vor, dass wir zunächst in die City zum Frühstücken wollten, danach mussten wir noch ein paar Mitbringsel für die Bucketts besorgen, bei denen wir am Nachmittag zum BBQ eingeladen waren. Anschließend stand ein Besuch des Shops von Weta Cave in Miramar, wo viele der Requisiten der Herr der Ringe- und Hobbit-Filme hergestellt wurden, auf dem Programm. Und danach, weil es auf dem Weg lag, wollten wir zum Flughafen und uns die Skulpturen von Gandalf mit den Adlern und Smaug ansehen, die im Abflugbereich installiert sind. Aber eins nach dem anderen.

Im New World holten wir uns einen Cappuccino und ein paar Sandwiches und nahmen unser Frühstück auf den Holzterrassen hinter dem Te Papa Museum ein, mit Blick auf die Wellington Waterfront.

Ein Geschäft zu finden, wo wir für die beiden Jungs etwas Altersgerechtes zum Spielen fanden, erwies sich als schwieriger, als gedacht. Wir waren fast zwei Stunden unterwegs. Gut, ein bisschen Klamotten stöbern war auch mit dabei.

Nachdem die Pflicht erledigt war, machten wir uns auf, auf die Halbinsel Miramar zur Weta Cave zu fahren. Dort waren wir auch schon 2014 im Rahmen unserer Lord of the Rings Tour. Ich war gespannt, was sich in der Zwischenzeit alles verändert hat. Es stellte sich heraus, dass die Trolle vor dem Eingang immer noch da waren, wenn auch etwas anders aufgestellt. Ebenso war das Innere des Shops ein bisschen umgestaltet, aber im Großen und Ganzen war alles noch fast genauso wie damals. Gekauft haben wir nichts, das war auch nicht der Plan, sondern lediglich ein paar Erinnerungsfotos geschossen.

Bevor wir zum Flughafen weitergefahren sind, habe ich sicherheitshalber einen der Angestellten der Weta Cave gefragt, ob denn die Skulpturen immer noch dort seien. Als er dies bestätigte machten wir uns auf den kurzen Weg von fünf Minuten.

Die von Weta Workshop geschaffenen Abbilder der Adler mit Gandalf und des Drachen Smaug sind beliebte Fotomotive im Flughafengebäude uns so mussten wir ein bisschen warten, bis wir unsere Fotos so schießen konnten, wir wir es wollten, also ohne irgendwelche asiatischen Unbekannten mit drauf.

Nachdem alles erledigt war, fuhren wir dann zu unserer nächsten Übernachtungsstätte, dem Capital Gateway Motor Inn. Dieses Camp liegt an der Ausfallstraße von Wellington in Richtung Norden, unserem nächsten Ziel näher als Evans Bay. Außerdem war Ngaio,  das auch ein bisschen außerhalb von Wellington liegt und und wo Nikki, Dan, Sean und Tobi wohnen, von dort aus besser zu erreichen.

Dazu nahmen wir den Vorortzug, der uns in 45 Minuten inklusive Fußweg vom Camp zu unserem Ziel brachte.

Wir hatten ein traditionelles Kiwi Backyard BBQ, mit allem, was so dazugehört. Mit BYO, also Bring Your Own, was soviel bedeutet, wenn Du etwas bestimmtes magst, bring es Dir einfach mit, mit Spareribs, Chicken Kebap, Maiskolben, Lachs, Rinderfilet, Salat, Käse mit Crackern, Rote Bete, natürlich Bier und als Nachspeise natürlich Pavlova, das traditionelle neuseeländische Dessert.

Die Pavlova ist eine mit Sahne und Früchten gefüllte Torte aus einer Baisermasse, die sowohl in Neuseeland, als auch in Australien als Nationalgericht angesehen wird. Beide Länder beanspruchen die Erfindung der Süßspeise für sich. Fest steht, dass die Torte nach der russischen Ballerina Anna Pavlova benannt wurde, die Ende der 1920er Jahre in beiden Ländern Gastauftritte hatte.

Neben tollem Essen hatten wir viele interessante Gespräche, viel zu lachen und erfuhren viel über Neuseeland und die neuseeländische Lebensart. Wenn die vier ihre nächste Europa-Tour starten erwarten wir sie in München. Gegen viertel vor elf waren wir dann ziemlich satt und vollgegessen an unserem Camper und ein ereignisreicher Tag neigte sich dem Ende zu.

Tour 26: Wellington – Wellington, 24,04 km

Des schaut guad aus

So, jetzt ist es soweit. Trotz einiger Schwierigkeiten gesundheitlicher Art  in den letzten beiden Tagen haben wir es letztlich doch geschafft. Wir sitzen gerade entspannt im Airbräu am Münchner Flughafen, Terminal 2 (nach dem Zoll).

Und, wie es bei uns Tradition ist, muss es natürlich mindestens eine Halbe Bier vor einem langen Urlaub sein. Und da wir noch ein bisschen Zeit haben gibt’s heute auch Weißwürst dazu.

Danke nochmal an Julian, der uns heut morgen zum Flughafen gefahren hat, war perfekt! Und natürlich auch ganz vielen, lieben Dank an alle, die uns mit guten Wünschen auf die Reise geschickt haben! Wir freuen uns auf die nächsten sechs Wochen und die Erlebnisse und Eindrücke, die vor uns liegen.

Tag 2: Wir sind gelandet

Ob es jetzt Tag 2 oder 3 heißen muss, da wir ja über die Datumsgrenze geflogen sind, darüber lässt sich streiten, aber dazu später mehr.

Nur ganz kurz vom Auckland International Airport: wir sind gut und sicher gelandet und haben die Immigration und Biosecurity hinter uns, alle weiteren Infos und Berichte gibt es dann etwas später hier zu lesen.


So, jetzt geht es weiter. Wir sind, wie schon geschrieben, gut in Auckland angekommen und haben alle notwendigen Formalitäten hinter uns gebracht. Aber bevor es soweit war, gab es ja noch einiges anderes, das zwischen dem letzten und diesem Beitrag passiert ist.

Der Transitbereich am Tom Bradley International Airport in Los Angeles wird gerade umgebaut, auf jeden Fall hält der keinen Vergleich mit anderen internationalen Airports stand. Da gibt es zwar ein paar provisorische Verkaufsstände, die von Snacks über Kaffee und Kuchen bis zu Zeitungen und kleinen Reisebedarf, wie z.B. Adapter für die Stromstecker anbieten, aber das war’s dann auch schon mit der Herrlichkeit. Ein Café oder ein Restaurant, wo man sich die Zeit bis zum Abflug etwas gemütlicher vertreiben kann – Fehlanzeige. Gut, vielleicht waren wir ja auch wieder nur zu geizig, denn für die Passagiere der First Class gab es natürlich eine Lounge – im ersten Stock, über eine Treppe erreichbar! Der dazugehörige Aufzug war nämlich etwas versteckt und erst nach einigem Suchaufwand zu entdecken. Über die Qualität der Lounge können wir jedoch nur spekulieren.

So vertrieben wir uns die Zeit mit Lesen, Spazierengehen und Essen. Zum Glück begann das Boarding relativ früh, so dass die Zeit zwischen US Immigration und Boarding der Air New Zealand insgesamt “nur” knappe fünf Stunden betragen hat.

Und überhaupt das Boarding: wer wie wir die Zustände auf unseren Flughäfen kennt, wo bereits zehn Minuten vor der ersten Durchsage Schlangen von Leuten vor dem Counter stehen und mit Körpereinsatz ihren Platz behaupten, der wurde dort eines Besseren belehrt. Zum einen gibt es eine klare Reihenfolge, wer wann aufgerufen wird und das Gate passieren darf. Und zum anderen steht auch niemand der anderen Passagiere tatsächlich vorher auf! Die Kiwis sind wirklich ein total entspanntes Volk.

Und nochwas ist mir aufgefallen: in Sachen Temperaturempfinden haben die Neuseeländer wohl einiges mit den Iren gemein: bei Temperaturen, wo ich mir zum Pullover noch die Fleecejacke anziehe, da laufen die Jungs in Flip-Flops und mit T-Shirt auf.

An Bord der Boeing 777-300 bekamen wir dann erst Mal große Augen: mein lieber Schwan, ist das Teil innen drin riesig! Du sitzt in Deinem Sitz und über Dir sind ungefähr eineinhalb Meter Luft, bevor erst die unglaublich großen Bordgepäckfächer kommen. Wir durften übrigens – oder mussten vielleicht aus Gründen des Anreizes – von ganz vorne über die First Class durch die Business Class über Premium Economy in unsere Holzklasse spazieren. Ja, vor allem, wenn man einen zwölfeinhalb Stunden Nachtflug vor sich hat, kann man da schon lange Zähne bekommen. Aber wie schon mal geschrieben, der Preisunterschied ist so immens hoch, dass selbst der Unterschiedsbetrag für die nächsthöhere Klasse Premium Economy für die in Frage kommenden vier Flüge mehr ausgemacht hätte, als was uns für den gesamten Urlaub als Budget zur Verfügung steht. Und da gibt’s eigentlich kein Überlegen mehr. Also Augen zu, Arschbacken zusammenkneifen und durch.

In Sachen Bordservice wird Air New Zealand von allen Seiten gelobt und ich kann dieses Lob nur bestätigen. Absolut freundliches Personal, tolles Essen und exzellenter Service sowie ein Inflight-Entertainmentprogramm, das für mehrere Weltumrundungen reichen würde. Kinofilme, TV-Serien, Musikvideos, Videospiele, einfach alles, was das gelangweilte Herz eines Fluggastes begehrt.

Ich habe die Gelegenheit genutzt und mir den ersten Teil von “Der Hobbit” in der Originalversion angesehen, um einfach ein Gefühl für die englische Sprache, oder das, was die Jungs da als englische Sprache definieren, zu bekommen. Aber ich gebe auch zu, dass ich etwas geschummelt habe und mir zusätzlich die englischen Untertitel anzeigen ließ. Denn das eine oder andere Mal wäre ich wohl sonst verloren gewesen.

Dazwischen habe ich dann immer wieder mal geschlafen, aber leider nicht richtig lang, denn das hat im Sitzen nicht so wirklich gut funktioniert. Claudia hat sich da etwas leichter getan, die hat auch mal ein, zwei Stunden am Stück geschlafen. Was dazu führte, dass sie sich “Gentlemen prefer blondes” zweimal anschauen musste, denn das erste Mal, als er in der Playlist lief, hat sie ihn komplett verschlafen. Ich hab es ihr gegönnt.

Tja und dann immer wieder ein Blick auf die Flugzeitanzeige. Juhu, jetzt haben wir schon 5000 km geschafft, kurz danach liegt dann die Hälfte hinter uns. Und wiederum kurz nach der Hälfte der Strecke haben wir dann die Hemisphäre gewechselt – von der Nord- auf die Südhalbkugel. und wir waren beide live dabei. Schon cool irgendwie, so weit waren wir beide ja noch nie von zuhause weg!

Und dann ging es eigentlich relativ zügig, die Zeit verging praktisch wie im Flug, ich hab mir dann noch “Rock of ages” angesehen. Ist zwar schon etwas älter, aber ich habe sehr gelacht über Russel Brand (der Ex von Katy Perry) und Alec Baldwin als schwule Besitzer eines Rockschuppens. Und Tom Cruise als durchgeknallten alternden Rockstar. Aber, und das fand ich wiederum bemerkenswert, alle Darsteller haben ihre Songs tatsächlich selbst gesungen. Und gar nicht mal so schlecht, wie man vielleicht vermuten könnte.

Kurz darauf ging auch schon die Sonne auf, bzw. in der Kabine wurde wieder das Licht eingeschaltet und das Frühstück serviert. Kurz nach dem Frühstück setzte der Pilot auch schon zur Landung an und der letzte, spannende Teil der Anreise begann: die Sicherheitskontrolle bzw. die Bio Security, die in Neuseeland ja so streng ist.

Mit der ausgefüllten Passenger Arrival Card ging es zuerst zur Immigration, der nette junge Mann kontrollierte die Reisepässe und die Angaben auf der Arrival Card und schon ging es weiter zur Gepäckausgabe. Bis wir durch die Sicherheitskontrolle durch waren, liefen auch schon unsere Koffer über das Band und wir konnten sie gleich im Empfang nehmen. Nun nur noch zur Biosecurity und dort gab es gleich eine Überraschung: der Mitarbeiter begrüßte uns nämlich auf deutsch! Und das sogar ziemlich gut, wenn auch mit Akzent.

Alle unsere Angaben waren in Ordnung, die Schuhe sauber und Nahrungsmittel oder sonstige verbotene Substanzen hatten wir nicht dabei. So gesehen hätten wir nicht mal die Thrombosespritzen, die ich von meiner Ärztin zur Vorsorge bekommen habe, angeben müssen. aber weiß man’s?

Raus aus dem Sicherheitsbereich, schnell noch auf der Toilette frisch gemacht und dann ging es mit dem Bus zum Hotel. Das liegt direkt am Hafen und unser Zimmer in der obersten Etage! Ich kann euch sagen, eine tolle Aussicht. Nachdem wir uns beide geduscht haben geht es jetzt “in die Stadt” um noch ein paar Dinge zu erledigen, wie z.B. eine neuseeländische SIM-Karte zu holen und dann auch mal was zu essen.

Tag 1: Have a break, have a…

… tja, was denn eigentlich? KitKat gibt es hier am Flughafen in Los Angeles nicht, dachte ich. Ich wurde jedoch eines besseren belehrt.

Aber langsam, und der Reihe nach. Wir sind relativ pünktlich, mit nur zehn Minuten Verspätung am Tom Bradley International Airport Los Angeles gelandet. Der Flug war insgesamt nicht so schlimm, wie erwartet, denn ich hatte die Möglichkeit genutzt, öfter mal aufzustehen und etwas herumzugehen und mich einfach zu bewegen.

Als wir eingestiegen sind haben wir schon eine junge amerikanische Familie mit vier kleinen Kindern gesehen. Und, ihr könnt euch vorstellen was kommt: die Mutter, die größte Tochter und das jüngste Kind saßen direkt vor uns, der Vater mit den beiden anderen Jungs in der Mittelreihe daneben. Na toll, dachten wir, das kann ja was werden. Die Flugbegleiterin hat sich dann auch ganz hilfsbereit erkundigt, ob zum ersten Mal mit Baby fliegen und ob sie irgendwelche Hilfen oder Unterstützung benötigen.

Die Antwort der Mutter hat mich dann doch etwas aufhorchen lassen: “Nein danke, wir fliegen ungefähr zum dreißigsten Mal!” Wow, und das mit einem Baby, das bestimmt nicht älter als zehn Monate war. Na gut, vielleicht nicht dreißig Mal mit dem kleinsten, aber immerhin. Aber, und jetzt kommt die angenehme Seite der Geschichte: die Kinder waren dermaßen gut erzogen, dass es kein Gemecker und kein Gejammer gab, alle ordentlich gegessen haben, nicht herumgesprungen sind und sich ganz einfach und ruhig beschäftigt haben. Der Papa hat ihnen aus Bilderbüchern vorgelesen und die Mutter hat den Kleinen mit Fingerpuppen unterhalten Und dazwischen wurde immer wieder geschlafen. Respekt.

Wir hatten keine Turbulenzen und immer schönes Wetter. Das gab uns die Gelegenheit, auch Eisberge bzw. große Eisschollen zwischen Island und Grönland zu sehen. War schon ganz schön imposant.

Als wir dann über dem Nordamerikanischen Kontinent waren haben wir auch ein paar Landschaftsfotos gemacht. Und beim Anflug auf Los Angeles haben wir tatsächlich auch den Hollywood Schriftzug gesehen – und natürlich fotografiert. Aber ich glaube, wenn man nicht weiß, dass das kleine weiße Ding auf dem Bild die berühmten Buchstaben sind, kommt man auch nicht drauf. Egal, wir haben sie jedenfalls gesehen.

Dann zur Immigration mit Foto und Fingerabdrücken, dann die Koffer vom Gepäckband holen, quer durch den Flughafen ziehen und wieder abgeben. Danach ging’s zur Tür raus und dann standen wir da: in Los Angeles. Und mussten uns erst mal orientieren, wie und wo es denn jetzt weitergeht. Wir kennen den Transitbereich des Münchner Flughafens, da darfst Du nicht mal eine Zehenspitze rausbewegen, aber hier standen wir auf einmal draußen.

Wir haben dann gefunden, wo wir hin mussten, zumindest die Richtung und sind mal losmarschiert. Im Nachhinein dachte ich mir, für solche Strecken benutzen Amis normalerweise das Auto und wir laufen mit unseren Handgepäcktrolleys zu Fuß. Ganz schön crazy, diese Krauts. Ca. zwei Kilometer weiter ging es dann wieder rein ins Flughafengebäude und wieder durch die Pass- und Sicherheitskontrolle und dann waren wir im Transitbereich, wo wir jetzt auf den Abflug nach Auckland warten, der in zwei Stunden erfolgen soll.

Ready for take off!

So jetzt geht es los! Wenn ihr diese Zeilen lest sind wir gerade auf dem Weg zum Flughafen. Ich schreibe diese Zeilen jedoch schon ein wenig früher, da es während der Fahrt nicht ganz so gut funktioniert. Nachdem wir ja den Check-In gestern Abend bereits erledigen konnten, sind wir heute nur mit dem Handgepäck zum Flughafen aufgebrochen und warten, dass es mit dem üblichen Procedere Ausweiskontrolle, Bodycheck, Handgepäckdurchleuchtung, etc. zum Boarding geht.

Der Pilotenstreik der Vereinigung Cockpit hat uns in den letzten Tagen ganz schön auf Trab gehalten. Immer wieder haben wir die neuesten Nachrichten verfolgt, um zu sehen, wie es denn mit unserem Flug nach Los Angeles aussieht. Aber zum Glück können wir wie geplant abheben.

Wir fliegen heute mit einem Airbus A340-600 der Lufthansa (LH452) um 12:15 Uhr vom Terminal 2 des Flughafens Franz-Josef-Strauß in München ab. Wer möchte, kann per Live-Flugverfolgung von Flightaware.com nachsehen, wo wir gerade sind.

Ach ja, fast hätte ich es vergessen zu erwähnen: wir haben es uns angewöhnt und es hat sich bewährt dass, wenn wir längere Zeit weg sind, wir Leute zum House-sitting einladen bzw. beauftragen. Das bedeutet, auch während unserer Abwesenheit wird die Wohnung genutzt, da die verschiedenen Familienmitglieder, die zuhause bleiben müssen, diese Aufgabe übernehmen.

Nachtrag:
Wir waren schneller da, als gedacht und sind jetzt schon im Sperrbereich, das heißt, die Sicherheitskontrollen haben wir bereits hinter uns und sitzen nun gemütlich, na wo wohl? Ja klar, im Airbräu! Auch im Sicherheitsbereich des Terminal 2 gibt es nämlich einen Ableger dieser genialen Hausbrauerei, was ich nicht wusste. Umso größer und angenehmer war die Überraschung.

Die Airbräu-Traditions-Hoibe

Vor jedem Abflug haben wir es uns zur netten Gewohnheit gemacht, ein letztes Bier im “Airbräu” am Flughafen zu trinken. Sie brauen dort selbst und das machen sie wirklich ausgezeichnet!

Bloß würde das bedeuten, dass wir morgen um ca 9.30 Uhr bereits ein Bier zischen, was im angesicht von ca 13 h Flug schon seinen gewissen Reiz hätte, aber wir sind es einfach nicht gewohnt, um diese Tageszeit halt.

Sei’s wie’s ist, wir haben einfach heute nach dem Vorabend-Check-In das Bier vorverlegt. Naja immerhin ist das Hauptgepäck aus dem Haus. Und was dann nicht im Koffer war bleibt einfach daheim, aus basta.

Zwei reizende Damen haben ein nettes Bild von uns gemacht (ich glaub das zeigt Achim noch) und hatten genau die gleiche Idee. Sie fliegen morgen Richtung Osten und wir in den Westen. Ist wirklich schön zu sehen, wie enorm eine bevor stehende Reise ganz allgemein die Laune verbessert. :)

Irgendwie fällt mir gerade auf, das wir so einige Traditionen haben, die unmittelbar mit Bier zusammen hängen, Ankommer-Bier, Abflug-Bier …, bloß gut daß die Maß auf der Traditions-Wiesn schon vorbei ist. :)

Aber wie sagt der Volksmund, Traditionen soll man pflegen. Dann schau ma moi was es für Traditionen in Neuseeland so gibt und in wie weit dann eine Völkerverständigung statt finden wird. :) ;)

Der erste kleine Schritt ist getan

Wir waren heute Abend am Flughafen und haben den ersten kleinen Schritt unseres Trips hinter uns gebracht: wir haben eingecheckt und die Koffer abgegeben. Jetzt geht’s richtig los, und langsam realisieren wir beide, dass wir nur noch einmal schlafen müssen, bis unsere langersehnte Reise beginnt.

Am Check-In waren wir dann gespannt, wie genau denn nun unsere neue Gepäckwaage gemessen hat. Ich hatte nämlich, wie Claudia in ihrem gestrigen Beitrag schon geschrieben hat, meinen Kofferinhalt so optimiert, dass unsere Gepäckwaage exakt 23,0 kg angezeigt hat – Punktlandung also. Tja, als dann die geeichte Gepäckwaage 23,2 kg angezeigt hat, war ich zugegebenermaßen schon etwas enttäuscht. Claudias Koffer war dann auf der geeichten Waage am Schalter auch genau 200g schwerer, als unsere Messungen ergeben haben. Gut, das war jetzt kein wirkliches Problem, aber ehrlich gesagt, wäre es mir lieber gewesen, sie hätte 100g weniger als unsere Messung angezeigt.

Einer Tradition folgend haben wir nach dem Check-In ein Bier im Airbräu, der gemütlichen Hausbrauerei direkt im Zentralbereich des Münchner Flughafens, getrunken. Zuvor haben wir uns noch die Besucherterrasse oberhalb des Terminals 2 angesehen, da waren wir noch nie. Ist eigentlich auch ganz interessant da oben.

So, jetzt heisst es möglichst spät ins Bett gehen und morgen früh einigermaßen lange zu schlafen, um den eigenen Schlafrhythmus langsam an Neuseeland anzugleichen.

Leute, macht bloß keinen Mist!

Wie heute morgen im Radio zu erfahren war, wollen die Piloten der Lufthansa heute und morgen streiken.

Streikankündigung der Vereinigung Cockpit für den Kontinentalverkehr für den 20.10. 13:00 Uhr bis zum 21.10. 23:59 Uhr

Die Vereinigung Cockpit hat für Montag und Dienstag, den 20. und 21. Oktober, im Zeitraum von 13.00 Uhr (20. Oktober) bis 23.59 Uhr (21. Oktober) MESZ einen deutschlandweiten Streik auf allen Lufthansa-Flügen mit Maschinen vom Typ Airbus A320-Familie, Boeing 737 und Embraer angekündigt. Für den Streikzeitraum ist mit Beeinträchtigungen auf Lufthansa-Kurz- und Mittelstreckenflügen zu rechnen.

Quelle: http://www.lufthansa.com/de/de/Fluginformationen

Wir hoffen mal sehr, dass sich die Kontrahenten einigen können und sich der Streik nicht auch noch auf Langstreckenflüge ausweitet, denn wir würden dann schon ganz gern am 25. 10. planmäßig abheben.

Edit 20.10.2014, 08:11 Uhr:

Nach Angaben der Süddeutschen Zeitung hat die Pilotenvereinigung Cockpit nun wohl die Streiks auch auf Langstreckenflüge ausgeweitet:

 Am Dienstag würden auch die Piloten der Langstreckenflüge zum Ausstand zwischen 06.00 und 23.59 Uhr aufgerufen, teilte Cockpit am frühen Montagmorgen mit. Betroffen seien alle Flüge der Lufthansa mit Flugzeugen vom Typ Airbus A380, A340 und A330 sowie Boeing 747 deutschlandweit.

Quelle: http://www.sueddeutsche.de/

Da unser Flugplan vorsieht, dass wir von München nach Los Angeles, was ja Langstrecke ist, mit einem Airbus A340 fliegen sollen, sind wir momentan gerade nicht mehr so entspannt…

Saubere Sache!

Da Neuseeland ziemlich strenge Bestimmungen bezüglich des Mitbringens inselfremder Dinge im Bereich Flora und Fauna hat, müssen wir uns natürlich auch daran halten. Um Neuseeland und seine Umwelt zu schützen, bestehen strenge Einfuhrrichtlinien für diverse Lebensmittel, Pflanzen und Gegenstände. Bestimmte Dinge, die evtl. ein Biosicherheitsrisiko bergen, dürfen entweder nicht eingeführt werden oder sind bei der Ankunft zu deklarieren. So muss nach der Ankunft in Auckland die sogenannte Arrival Card ausgefüllt werden in der diesbezügliche Angaben zu machen sind.

Wir werden natürlich keine Lebensmittel einpacken und alle Klamotten auf irgendwelche Verunreinigungen prüfen und vor allem die Schuhe sauber putzen, saubere Sachen eben!

Sauber geputzte Schuhe
Sauber geputzte Schuhe