Tag 4: Zurück an die Ostküste

Etappe: Mount Cook Village – Hampden

Gestern Abend war es dann doch lausig frisch in unserem Camper, da aus irgendeinem Grund die Standheizung nicht funktionierte. Der Lüfter lief kurz an, es kam aber nur kalte Luft und kurz darauf schaltete sich das ganze wieder ab. Und auf einem Platz ohne Strom wird es dann halt kalt. Zum Glück ist der Wagen mit guten Decken ausgestattet und so mussten wir nicht wirklich frieren. War halt etwas ungemütlich.

Heute morgen rief ich gleich beim Verleih an und die junge Dame am Telefon war um halb acht wohl sehr bemüht, mir weiterzuhelfen, allerdings ohne Erfolg. Zumindest haben wir bemerkt, dass auch die Stromversorgung für den Camper nicht ganz korrekt arbeitet, denn die Anzeige schwankte in kurzer Zeit  mehrmals zwischen Null und 13 Volt, was so auch nicht sein darf. Sie bat mich, etwas später nochmals anzurufen, wenn die Leute von der Technik da sind.

Wir frühstückten erst mal gemütlich und machten uns dann auf den Weg zu unserer ersten Wanderung: dem Hooker Valley Track. Diese Wanderung führt vom Campground zum Hooker Lake direkt unterhalb des Mount Cook. Dafür rechnet man mit ca. drei Stunden für den Hin- und Rückweg von insgesamt 10km. Und wir hatten richtiges Glück: je näher wir dem Hooker Lake kamen, desto mehr lichtete sich der Nebel und der Mount Cook kam zum Vorschein. Am Ende war er fast ganz zu sehen.

Als wir nach einer kurzen Rast wieder zurück über die drei Hängebrücken in Richtung Tal gingen, zog wieder Nebel auf und die Sicht wurde schlechter. Alles richtig gemacht!

Unten angekommen entschieden wir uns noch kurzfristig, das kurze Stück zum Kea Point zu wandern. Der Weg führt durch eine Landschaft, die erst 1913 entstand, als ein Sturzbach, ausgelöst durch einen Gletschersturz, vom Gletscher zur ursprünglichen Schutzhütte führte und das Gebäude dadurch völlig zerstörte. Der Anblick dieser Schneise der Verwüstung ist atemberaubend und wir bekamen einen Eindruck von der Gewalt dieses Ereignisses.

Die Wanderung endet an einer Aussichtsplattform, von der aus man einen atemberaubenden Blick auf den Mount Sefton, den Hooker, das Hooker Valley, den Mueller Glacier Lake und Aoraki / Mount Cook hat.

Wieder zurück im Camp telefonierte ich nochmal mit dem Verleih und wir vereinbarten, dass wir in Twizel, das ist die nächste Stadt auf dem Weg zurück an die Ostküste, bei einem Servicepartner vorbeischauen, der sich die Standheizung mal anschauen kann.

Auf dem Weg haben wir Anthoine, den wir am Morgen bereits auf dem Hooker Valley Track getroffen haben, aufgegabelt. Er war zu Fuß unterwegs und wollte ebenfalls nach Twizel. Auf dem freien dritten Sitz in unserem Camper war Platz und so haben wir ihn kurzerhand mitgenommen.

In Twizel stellte sich heraus, dass genau der Mechaniker, der sich mit Standheizungen auskennt, gerade auf dem Weg zum Mount Cook Village war. Wir hätten uns eigentlich auf der Straße begegnen müssen. Man empfahl uns in Anbetracht dessen, dass es bereits Freitag Mittag war, direkt nach Oamaru weiterzufahren (lag ohnehin auf unserer Route), dort sei die Chance größer, noch jemanden zu erreichen, der sich der Sache annehmen könnte.

Als wir dort ankamen habe ich nochmal schnell mit dem Camperverleih telefoniert, um die Sache zu erklären. Es war mittlerweile kurz vor fünf Nachmittags. Der nette Mann konnte sich an meine Stimme erinnern, wir hatten auch schon in Twizel miteinander gesprochen, und empfahl uns folgendes: da wir zusätzlich noch einen elektrischen Heizlüfter an Bord haben und ohnehin planten, auf einem Campingplatz mit Stromanschluss zu übernachten, sollten wir bis Montag warten und uns dann nochmal melden, von dort wo wir dann gerade sind.

Gut, dann haben wir uns kurzerhand mal bei McDonalds gestärkt, das letzte Essen war das Frühstück. Noch ein kurzer Fotostopp am Steampunk Headquarter in Oamaru, im Supermarkt ein paar Kleinigkeiten eingekauft, dann sind wir die letzten Kilometer zum Moeraki Boulders Kiwi Holiday Park in Hampden weitergefahren. Zum Abschluss des Tages noch ein kurzer Strandspaziergang und dann ging es ab ins Bett, da wir am nächsten Tag zeitig aufstehen wollten, um die Moeraki Boulders im Sonnenaufgang zu fotografieren.

Tour 4: White Horse Hill Campground – Twizel – Omarama – Oamaru – Hampden, 251,44 km