Tag 29: Wieder zuhause

So, das war’s: wir sind wieder gut und sicher in München gelandet. Dies wird der letzte Bericht in der Kategorie Reisetagebuch, alles, was dann folgt wird in die Kategorie Nachbetrachtungen eingeordnet.

Der Flug von Los Angeles nach Frankfurt hatte nochmal ein paar Schmankerl für uns und die Flugbegleiterinnen parat. Wir hatten leider nur noch Sitze in Reihe 46 bekommen, was auch beim Jumbo ziemlich weit hinten ist – nach uns waren nur noch drei Reihen und die Toiletten. Gut, grundsätzlich kein Problem, dachten wir uns, der Weg zu den Toiletten ist nicht weit und die Möglichkeit, sich die Beine etwas zu vertreten, besteht auch.

Tja, und das gleiche dachten sich auch 80 Ungarn, die als Gruppe im hinteren Bereich des Flugzeugs platziert wurden. Leider stellte sich bald heraus, dass diese Leute äußerst kommunikativ waren, was dazu führte, dass in der Wartezone vor den Toiletten ein regelrechter Treffpunkt entstand, an dem fleissig geratscht und gelacht wurde. Das Kabinenpersonal hatte alle Hände voll zu tun, ihnen begreiflich zu machen, dass das kein Partyflug ist – merkwürdigerweise verstand niemand aus der Gruppe auch nur den kleinsten Brocken Englisch, obwohl sie sich alle beim Aussteigen perfekt in dieser Sprache verabschiedet und bedankt haben – und die anderen Fluggäste, also auch wir, in der Nacht gerne schlafen würden.

Erst durch mehrfaches, ziemlich energisches Einschreiten der Chefstewardess und ihres Teams konnte gegen halb vier Uhr morgens unserer Zeit einigermaßen normale Zustände hergestellt werden, so dass auch ein wenig Schlaf möglich war.

Die nächste Ernüchterung kam dann beim ersten Kontakt mit deutschem Boden, beim Zwischenstopp in Frankfurt. Kurz vor dem Abflug nach München gingen wir nochmal zur Toilette und spätestens ab diesem Zeitpunkt wussten wir beide, dass der Urlaub vorbei ist.

Eines der vielen Dinge, die uns in Neuseeland besonders positiv aufgefallen ist waren die öffentlichen Toiletten. Egal in welcher Stadt, in welchem Ort oder auch im letzten Kuhkaff, sogar mitten in der Wildnis des Forgotten World Highways: die öffentlichen Toiletten waren IMMER picobello sauber und mit ausreichend Papier und Seife bestückt. Sogar in Los Angeles waren die Restrooms sauber und ansehnlich. Tja und was wir dann in Frankfurt gesehen haben könnt ihr euch entsprechend vorstellen.

Herzlich willkommen zurück!

Tag 28: Leaving on a jetplane

Heute ist es soweit: wir müssen Rarotonga leider schon wieder verlassen. Das letzte Frühstück ist gegessen, die Rechnung ist bezahlt. Da wir jedoch erst um 21:00 mit dem Shuttle zum Flughafen fahren haben wir noch den ganzen Tag Zeit, um uns geistig ganz langsam darauf einzustellen. Wir sind ja auch nicht mehr so jung, da dauert das halt etwas länger. Leider hat der Late-Checkout nicht geklappt, da unser Bungalow bereits ab Nachmittag wieder genutzt wird. Macht nichts, wir können unser Gepäck in der Rezeption des Palm Grove Resort deponieren und alle Einrichtungen des Resorts nutzen. Inklusive Duschen und Handtüchern.

Unser Flug Air New Zealand NZ18 hebt um 23:50 vom International Airport Rarotonga in Richtung Los Angeles ab, wo wir nach geschätzten 9 Stunden und 40 Minuten Flugzeit landen. Wir fliegen auch diesmal wieder, wie schon beim Flug von Auckland nach Rarotonga, mit einer Boeing 767-300.

In Los Angeles haben wir viereinhalb Stunden Aufenthalt, bevor wir in eine Boeing 747-800 für den Flug Lufthansa LH457 steigen und über den großen Teich nach Frankfurt am Main fliegen. Ursprünglich hätten wir zwar wieder direkt nach München fliegen sollen, aber mit der Umstellung des Flugplans wurde leider der Direktflug Los Angeles – München gestrichen, so dass wir in Frankfurt am Main nochmal umsteigen müssen, ehe wir dort mit dem Flug Lufthansa LH104 für eine Stunde in einem Airbus A319 nach München geflogen werden, wo wir laut Plan am 24.11.2014 um 13:15 landen.

Tag 2: Wir sind gelandet

Ob es jetzt Tag 2 oder 3 heißen muss, da wir ja über die Datumsgrenze geflogen sind, darüber lässt sich streiten, aber dazu später mehr.

Nur ganz kurz vom Auckland International Airport: wir sind gut und sicher gelandet und haben die Immigration und Biosecurity hinter uns, alle weiteren Infos und Berichte gibt es dann etwas später hier zu lesen.


So, jetzt geht es weiter. Wir sind, wie schon geschrieben, gut in Auckland angekommen und haben alle notwendigen Formalitäten hinter uns gebracht. Aber bevor es soweit war, gab es ja noch einiges anderes, das zwischen dem letzten und diesem Beitrag passiert ist.

Der Transitbereich am Tom Bradley International Airport in Los Angeles wird gerade umgebaut, auf jeden Fall hält der keinen Vergleich mit anderen internationalen Airports stand. Da gibt es zwar ein paar provisorische Verkaufsstände, die von Snacks über Kaffee und Kuchen bis zu Zeitungen und kleinen Reisebedarf, wie z.B. Adapter für die Stromstecker anbieten, aber das war’s dann auch schon mit der Herrlichkeit. Ein Café oder ein Restaurant, wo man sich die Zeit bis zum Abflug etwas gemütlicher vertreiben kann – Fehlanzeige. Gut, vielleicht waren wir ja auch wieder nur zu geizig, denn für die Passagiere der First Class gab es natürlich eine Lounge – im ersten Stock, über eine Treppe erreichbar! Der dazugehörige Aufzug war nämlich etwas versteckt und erst nach einigem Suchaufwand zu entdecken. Über die Qualität der Lounge können wir jedoch nur spekulieren.

So vertrieben wir uns die Zeit mit Lesen, Spazierengehen und Essen. Zum Glück begann das Boarding relativ früh, so dass die Zeit zwischen US Immigration und Boarding der Air New Zealand insgesamt “nur” knappe fünf Stunden betragen hat.

Und überhaupt das Boarding: wer wie wir die Zustände auf unseren Flughäfen kennt, wo bereits zehn Minuten vor der ersten Durchsage Schlangen von Leuten vor dem Counter stehen und mit Körpereinsatz ihren Platz behaupten, der wurde dort eines Besseren belehrt. Zum einen gibt es eine klare Reihenfolge, wer wann aufgerufen wird und das Gate passieren darf. Und zum anderen steht auch niemand der anderen Passagiere tatsächlich vorher auf! Die Kiwis sind wirklich ein total entspanntes Volk.

Und nochwas ist mir aufgefallen: in Sachen Temperaturempfinden haben die Neuseeländer wohl einiges mit den Iren gemein: bei Temperaturen, wo ich mir zum Pullover noch die Fleecejacke anziehe, da laufen die Jungs in Flip-Flops und mit T-Shirt auf.

An Bord der Boeing 777-300 bekamen wir dann erst Mal große Augen: mein lieber Schwan, ist das Teil innen drin riesig! Du sitzt in Deinem Sitz und über Dir sind ungefähr eineinhalb Meter Luft, bevor erst die unglaublich großen Bordgepäckfächer kommen. Wir durften übrigens – oder mussten vielleicht aus Gründen des Anreizes – von ganz vorne über die First Class durch die Business Class über Premium Economy in unsere Holzklasse spazieren. Ja, vor allem, wenn man einen zwölfeinhalb Stunden Nachtflug vor sich hat, kann man da schon lange Zähne bekommen. Aber wie schon mal geschrieben, der Preisunterschied ist so immens hoch, dass selbst der Unterschiedsbetrag für die nächsthöhere Klasse Premium Economy für die in Frage kommenden vier Flüge mehr ausgemacht hätte, als was uns für den gesamten Urlaub als Budget zur Verfügung steht. Und da gibt’s eigentlich kein Überlegen mehr. Also Augen zu, Arschbacken zusammenkneifen und durch.

In Sachen Bordservice wird Air New Zealand von allen Seiten gelobt und ich kann dieses Lob nur bestätigen. Absolut freundliches Personal, tolles Essen und exzellenter Service sowie ein Inflight-Entertainmentprogramm, das für mehrere Weltumrundungen reichen würde. Kinofilme, TV-Serien, Musikvideos, Videospiele, einfach alles, was das gelangweilte Herz eines Fluggastes begehrt.

Ich habe die Gelegenheit genutzt und mir den ersten Teil von “Der Hobbit” in der Originalversion angesehen, um einfach ein Gefühl für die englische Sprache, oder das, was die Jungs da als englische Sprache definieren, zu bekommen. Aber ich gebe auch zu, dass ich etwas geschummelt habe und mir zusätzlich die englischen Untertitel anzeigen ließ. Denn das eine oder andere Mal wäre ich wohl sonst verloren gewesen.

Dazwischen habe ich dann immer wieder mal geschlafen, aber leider nicht richtig lang, denn das hat im Sitzen nicht so wirklich gut funktioniert. Claudia hat sich da etwas leichter getan, die hat auch mal ein, zwei Stunden am Stück geschlafen. Was dazu führte, dass sie sich “Gentlemen prefer blondes” zweimal anschauen musste, denn das erste Mal, als er in der Playlist lief, hat sie ihn komplett verschlafen. Ich hab es ihr gegönnt.

Tja und dann immer wieder ein Blick auf die Flugzeitanzeige. Juhu, jetzt haben wir schon 5000 km geschafft, kurz danach liegt dann die Hälfte hinter uns. Und wiederum kurz nach der Hälfte der Strecke haben wir dann die Hemisphäre gewechselt – von der Nord- auf die Südhalbkugel. und wir waren beide live dabei. Schon cool irgendwie, so weit waren wir beide ja noch nie von zuhause weg!

Und dann ging es eigentlich relativ zügig, die Zeit verging praktisch wie im Flug, ich hab mir dann noch “Rock of ages” angesehen. Ist zwar schon etwas älter, aber ich habe sehr gelacht über Russel Brand (der Ex von Katy Perry) und Alec Baldwin als schwule Besitzer eines Rockschuppens. Und Tom Cruise als durchgeknallten alternden Rockstar. Aber, und das fand ich wiederum bemerkenswert, alle Darsteller haben ihre Songs tatsächlich selbst gesungen. Und gar nicht mal so schlecht, wie man vielleicht vermuten könnte.

Kurz darauf ging auch schon die Sonne auf, bzw. in der Kabine wurde wieder das Licht eingeschaltet und das Frühstück serviert. Kurz nach dem Frühstück setzte der Pilot auch schon zur Landung an und der letzte, spannende Teil der Anreise begann: die Sicherheitskontrolle bzw. die Bio Security, die in Neuseeland ja so streng ist.

Mit der ausgefüllten Passenger Arrival Card ging es zuerst zur Immigration, der nette junge Mann kontrollierte die Reisepässe und die Angaben auf der Arrival Card und schon ging es weiter zur Gepäckausgabe. Bis wir durch die Sicherheitskontrolle durch waren, liefen auch schon unsere Koffer über das Band und wir konnten sie gleich im Empfang nehmen. Nun nur noch zur Biosecurity und dort gab es gleich eine Überraschung: der Mitarbeiter begrüßte uns nämlich auf deutsch! Und das sogar ziemlich gut, wenn auch mit Akzent.

Alle unsere Angaben waren in Ordnung, die Schuhe sauber und Nahrungsmittel oder sonstige verbotene Substanzen hatten wir nicht dabei. So gesehen hätten wir nicht mal die Thrombosespritzen, die ich von meiner Ärztin zur Vorsorge bekommen habe, angeben müssen. aber weiß man’s?

Raus aus dem Sicherheitsbereich, schnell noch auf der Toilette frisch gemacht und dann ging es mit dem Bus zum Hotel. Das liegt direkt am Hafen und unser Zimmer in der obersten Etage! Ich kann euch sagen, eine tolle Aussicht. Nachdem wir uns beide geduscht haben geht es jetzt “in die Stadt” um noch ein paar Dinge zu erledigen, wie z.B. eine neuseeländische SIM-Karte zu holen und dann auch mal was zu essen.

Tag 1: Have a break, have a…

… tja, was denn eigentlich? KitKat gibt es hier am Flughafen in Los Angeles nicht, dachte ich. Ich wurde jedoch eines besseren belehrt.

Aber langsam, und der Reihe nach. Wir sind relativ pünktlich, mit nur zehn Minuten Verspätung am Tom Bradley International Airport Los Angeles gelandet. Der Flug war insgesamt nicht so schlimm, wie erwartet, denn ich hatte die Möglichkeit genutzt, öfter mal aufzustehen und etwas herumzugehen und mich einfach zu bewegen.

Als wir eingestiegen sind haben wir schon eine junge amerikanische Familie mit vier kleinen Kindern gesehen. Und, ihr könnt euch vorstellen was kommt: die Mutter, die größte Tochter und das jüngste Kind saßen direkt vor uns, der Vater mit den beiden anderen Jungs in der Mittelreihe daneben. Na toll, dachten wir, das kann ja was werden. Die Flugbegleiterin hat sich dann auch ganz hilfsbereit erkundigt, ob zum ersten Mal mit Baby fliegen und ob sie irgendwelche Hilfen oder Unterstützung benötigen.

Die Antwort der Mutter hat mich dann doch etwas aufhorchen lassen: “Nein danke, wir fliegen ungefähr zum dreißigsten Mal!” Wow, und das mit einem Baby, das bestimmt nicht älter als zehn Monate war. Na gut, vielleicht nicht dreißig Mal mit dem kleinsten, aber immerhin. Aber, und jetzt kommt die angenehme Seite der Geschichte: die Kinder waren dermaßen gut erzogen, dass es kein Gemecker und kein Gejammer gab, alle ordentlich gegessen haben, nicht herumgesprungen sind und sich ganz einfach und ruhig beschäftigt haben. Der Papa hat ihnen aus Bilderbüchern vorgelesen und die Mutter hat den Kleinen mit Fingerpuppen unterhalten Und dazwischen wurde immer wieder geschlafen. Respekt.

Wir hatten keine Turbulenzen und immer schönes Wetter. Das gab uns die Gelegenheit, auch Eisberge bzw. große Eisschollen zwischen Island und Grönland zu sehen. War schon ganz schön imposant.

Als wir dann über dem Nordamerikanischen Kontinent waren haben wir auch ein paar Landschaftsfotos gemacht. Und beim Anflug auf Los Angeles haben wir tatsächlich auch den Hollywood Schriftzug gesehen – und natürlich fotografiert. Aber ich glaube, wenn man nicht weiß, dass das kleine weiße Ding auf dem Bild die berühmten Buchstaben sind, kommt man auch nicht drauf. Egal, wir haben sie jedenfalls gesehen.

Dann zur Immigration mit Foto und Fingerabdrücken, dann die Koffer vom Gepäckband holen, quer durch den Flughafen ziehen und wieder abgeben. Danach ging’s zur Tür raus und dann standen wir da: in Los Angeles. Und mussten uns erst mal orientieren, wie und wo es denn jetzt weitergeht. Wir kennen den Transitbereich des Münchner Flughafens, da darfst Du nicht mal eine Zehenspitze rausbewegen, aber hier standen wir auf einmal draußen.

Wir haben dann gefunden, wo wir hin mussten, zumindest die Richtung und sind mal losmarschiert. Im Nachhinein dachte ich mir, für solche Strecken benutzen Amis normalerweise das Auto und wir laufen mit unseren Handgepäcktrolleys zu Fuß. Ganz schön crazy, diese Krauts. Ca. zwei Kilometer weiter ging es dann wieder rein ins Flughafengebäude und wieder durch die Pass- und Sicherheitskontrolle und dann waren wir im Transitbereich, wo wir jetzt auf den Abflug nach Auckland warten, der in zwei Stunden erfolgen soll.

Ready for take off!

So jetzt geht es los! Wenn ihr diese Zeilen lest sind wir gerade auf dem Weg zum Flughafen. Ich schreibe diese Zeilen jedoch schon ein wenig früher, da es während der Fahrt nicht ganz so gut funktioniert. Nachdem wir ja den Check-In gestern Abend bereits erledigen konnten, sind wir heute nur mit dem Handgepäck zum Flughafen aufgebrochen und warten, dass es mit dem üblichen Procedere Ausweiskontrolle, Bodycheck, Handgepäckdurchleuchtung, etc. zum Boarding geht.

Der Pilotenstreik der Vereinigung Cockpit hat uns in den letzten Tagen ganz schön auf Trab gehalten. Immer wieder haben wir die neuesten Nachrichten verfolgt, um zu sehen, wie es denn mit unserem Flug nach Los Angeles aussieht. Aber zum Glück können wir wie geplant abheben.

Wir fliegen heute mit einem Airbus A340-600 der Lufthansa (LH452) um 12:15 Uhr vom Terminal 2 des Flughafens Franz-Josef-Strauß in München ab. Wer möchte, kann per Live-Flugverfolgung von Flightaware.com nachsehen, wo wir gerade sind.

Ach ja, fast hätte ich es vergessen zu erwähnen: wir haben es uns angewöhnt und es hat sich bewährt dass, wenn wir längere Zeit weg sind, wir Leute zum House-sitting einladen bzw. beauftragen. Das bedeutet, auch während unserer Abwesenheit wird die Wohnung genutzt, da die verschiedenen Familienmitglieder, die zuhause bleiben müssen, diese Aufgabe übernehmen.

Nachtrag:
Wir waren schneller da, als gedacht und sind jetzt schon im Sperrbereich, das heißt, die Sicherheitskontrollen haben wir bereits hinter uns und sitzen nun gemütlich, na wo wohl? Ja klar, im Airbräu! Auch im Sicherheitsbereich des Terminal 2 gibt es nämlich einen Ableger dieser genialen Hausbrauerei, was ich nicht wusste. Umso größer und angenehmer war die Überraschung.

Sparen, sparen, sparen

Und zwar an Gewicht! Nachdem es jetzt nur noch acht Tage bzw. sechs Arbeitstage sind, bis wir in den Flieger nach Neuseeland steigen, wird es jetzt dann doch langsam Zeit, sich wieder etwas intensiver mit dem Gepäck oder vielmehr mit dem Gewicht des Gepäcks zu befassen.

Die Vorgaben sind mittlerweile auch mir klar – hat zwar ein bisschen gedauert, bis ich die verschiedenen Regelungen durchschaut habe – und zwar dürfen wir folgendes mitnehmen:

Pro Person ein Stück Freigepäck mit max. 23 kg Gewicht und einer maximalen Größe von 158cm (Breite + Höhe + Tiefe). Dazu noch ein Stück Handgepäck von max. 7 kg Gewicht und einer maximalen Größe von 55 x 40 x 23 cm. Das sind die aktuellen Gepäckregelungen der Lufthansa, mit der wir den ersten Teil unserer Reise von München nach Los Angeles bestreiten. Danach geht es zwar mit Air New Zealand weiter, aber da der erste Teil von der Distanz her der längere ist, gelten hier eben die Regelungen der Lufthansa.

Und jetzt kommt gleich das “aber”: eigentlich dürften wir bei der Lufthansa sogar 8 kg im Handgepäck mitnehmen, aber da wir ja am Ende unsere Urlaubs auch wieder zurückfliegen müssen – ob wir wollen, können wir jetzt noch nicht sagen – gelten dann die Regelungen von Air New Zealand, und da dürfen es eben nur 7 kg sein. Und so ein Kilo ist schon ‘ne Menge Holz.

Da ich aber unserer alten Personenwaage nicht so recht über den Weg traue, was die Genauigkeit der Messergebnisse angeht, habe ich mich wieder mal im Netz der Netze schlau gemacht und ein bisschen nach Gepäck- oder Kofferwaagen geforscht. Dabei bin ich auf die “Soehnle 66172 Gepäckwaage Travel” gestoßen. Die Bewertungen waren in Ordnung und der Preis ging auch. Also hab ich das Teil flugs bestellt. Naja genau genommen hab nicht ich, sondern ein Kumpel bestellt, aber der hat sich das Teil auch gleich gegönnt, weil man das ja immer wieder mal brauchen kann.

Ausgepackt und gleich getestet, und dann gleich den ersten Schock bekommen: der Fotorucksack wiegt mit Inhalt schon 4,8 kg! Gut, ohne großartige Gewichtsoptimierung, aber dennoch, das ist schon mal nicht wenig. Das wird noch eine spannende Woche, bis wir dann endlich flugbereit sind.

Alles neu macht der Mai

Ganz so schlimm, wie es der Beitragstitel vermuten lässt, ist es zwar nicht, aber es hat sich was getan. Vor ein paar Tagen erfuhren wir per E-Mail vom Pacific Travel House, dass die Lufthansa den Flug von Los Angeles nach München gestrichen hat. Die neue Verbindung führt uns von Los Angeles über Frankfurt/Main nach München.

Die Nachricht habe ich auf dem Nachhauseweg kurz auf dem Handy angesehen, habe aber, da ich nur noch 3% Akkuladung hatte, auf das Herunterladen der neuen Buchungsbestätigungen mit den Detailinformationen auf das Handy verzichtet. Das hat dann aber dazu geführt, dass wir uns auf dem Weg von der U-Bahn nach Hause den wildesten Spekulationen hingegeben haben, was das für uns bedeuten könnte. Zum Glück sind es ja nur fünf Minuten zu Fuß.

Zuhause angekommen wurde natürlich sofort die neue Buchungsbestätigung ausgedruckt und mit der alten verglichen und da stand es nun, schwarz auf weiß:

Gestrichener Flugplan

Datum von nach ab an +/-Tag
23.11.14 Los Angeles München 17:35 13:55 +1

Neuer Flugplan

Datum von nach ab an +/-Tag
23.11.14 Los Angeles Frankfurt 15:20 11:05 +1
24.11.14 Frankfurt München 12:15 13:15

Wir landen in Frankfurt am 23. um 11:05 und fliegen am 24. um 12:15 nach München weiter? He, das kann es ja nicht sein, dass wir dann fast 25 Stunden in Frankfurt sitzen.

Tja, wenn man, in dem Fall ich, genauer hinschaut, dann erkennt man aber, dass wir im Endeffekt sogar 40 Minuten früher ankommen, als beim ersten Plan. Das “+1” bedeutet nämlich, dass wir erst am nächsten Tag landen, also beim Abflug von Los Angeles am 23. landen wir am 24. in Frankfurt. Das heisst, auch im alten Flugplan wären wir erst am 24. in München gelandet. Also immer mit der Ruhe und genau lesen, bevor voreilige und gegebenenfalls falsche Schlüsse gezogen werden!

Ihr seht, das passiert nicht nur Claudia sondern auch mir. ;-)

Was lange währt …

… löst sich endlich auf. So oder ähnlich könnte man die Geschichte um die “Zwischenlandeerlaubnis” in den USA bezeichnen. Claudia hat ja im letzten Beitrag anschaulich beschrieben, was passieren kann, wenn man beim Aufruf einer Webseite nicht genau aufpasst. Schnell ist eine andere, ähnlich klingende Seite aufgerufen, die zwar am Ende das selbe Resultat liefert, dafür aber halt ein kleines bisschen teurer ist.

Egal, mich ärgern die zu viel bezahlten 50,- EUR nicht so sehr, als dass ich mir davon den Tag versauen lassen würde. Ich sehe es eher als “wieder was gelernt” in der Hoffnung, dass so etwas nicht wieder passiert. Und es war ja letzten Endes auch tatsächlich so, dass die beantragten Genehmigungen zur Einreise in die USA nach ein paar Tagen da waren.

Tja, aber erstens kommt es immer anders, und zweitens, als Mann denkt! Was ist geschehen?

Weil ich von Haus aus oder von Berufs wegen ein

  • Pedant
  • Kontrollfreak
  • Pessimist
  • Paranoiker

bin (Zutreffendes ankreuzen, Mehrfachnennungen sind möglich), habe ich die erhaltenen Dokumente nochmal überprüft. Wobei ich sagen muss, Dokumente ist eigentlich zu viel der Ehre, es handelt sich schlicht und einfach um Webseiten, die als pdf-Datei ausgedruckt wurden.

Ja, liebe Leserinnen und Leser, was soll ich sagen, ihr habt es wahrscheinlich erwartet, sonst würde ich hier ja nicht so einen tollen Beitrag verfassen: es waren natürlich Fehler vorhanden. Die Fehlerquote lag bei 50%, was heißt, dass eine der beiden Genehmigungen schlicht unbrauchbar war. Was war geschehen?

Ich habe eine ESTA Genehmigung erhalten, die auf meinen Namen, meine Adresse, E-Mail-Adresse, Reisepassnummer und – fast – alles, was so dazugehört ausgestellt wurde. Bis auf das Geburtsjahr: 1988! Das heißt irgend jemand hat mir mal schlappe 22 Jahre geklaut. Normalerweise würde ich drüber lachen, und mit meinem Reisepass in der Hand den Kontrolleuren auf dem Flughafen in Los Angeles den Fehler erklären. Aber ich vermute, dass die in solchen Dingen keinen Spaß verstehen. Und ich habe keinen Bock, als “illegal alien” wie Tom Hanks im Film Terminal irgendwo zwischen den Welten hängen zu bleiben.

Claudia war ja ohnehin schon sauer, dass sie auf diese ominöse Service Agentur reingefallen ist und jetzt auch noch das.

Also hab ich mich hingesetzt und versucht herauszufinden, was da schief gelaufen sein könnte. Und dabei habe ich noch etwas festgestellt, das mich erst herzlich lachen, dann aber sehr an der Kompetenz der Service Agentur zweifeln ließ. Ein Teil des angebotenen Services ist nämlich, dass man sich seine Anträge auf deren Seiten ansehen kann. Die Zugangsdaten bekommt man per E-Mail zugesandt. Habe ich gemacht und festgestellt, dass bei meinem Antrag als Geburtsdatum 1888 steht!

So, und dafür möchte ich jetzt mal einen kräftigen Applaus haben, dafür hab ich mich nämlich ganz schön gut gehalten, finde ich. ;-)

Spätestens jetzt hätte ich in LA definitiv ein Problem gehabt: ich wäre zwar wahrscheinlich nicht mehr ganz oder nur mit gewissen Schwierigkeiten als 25-jähriger durchgegangen, aber dass ich keine 125 Jahre alt bin, das hätten sogar die Kontrolleure dort auf den ersten Blick erkannt!

Meine Erklärung für das ganze ist so: das Formular auf der Webseite der Service Agentur zeigt als Standardwert bei allen Jahreszahlen 1888 an. Aus irgend einem Grund wurde dann beim Absenden des Formulars beim Geburtsdatum der Standardwert übermittelt. Bei Ausstellungs- und Ablaufdatum des Reisepasses war die übermittelte Jahreszahl jedoch korrekt. Und ich glaube meiner Frau, die versichert, dass sie die eingegebenen Daten vor dem Absenden mehrfach kontrolliert hat.

Meine Nachforschungen auf der Seite des Heimatschutzministeriums hat ergeben, dass ein Antrag bei fehlerhaften Angaben einfach neu gestellt werden kann oder vielmehr muss. Heißt, es werden nochmal 14,- $ fällig – sofern der Antrag direkt auf deren Seiten gestellt wird und nicht bei einer Service Agentur, die dann weitere Gebühren erhebt, aber lassen wir das. ;-)

Diese Erkenntnis wiederum brachte Claudia derartig die Palme dass sie umgehend bei der Service Agentur anrief – was zuerst gar nicht so einfach war, denn die Kontaktdaten auf der Webseite weisen keine Telefonnummer aus und ich habe sie erst über den Firmennamen des Webseitenbetreibers herausgefunden. Laut Beschreibung wird die erhobene Servicegebühr von 25,- EUR pro Antrag unter anderem für eine fehlerfreie Übermittlung der Anträge erhoben. Wenn aber der Antrag fehlerfrei übermittelt worden wäre, hätte in der Genehmigung als Geburtsjahr 1888 stehen müssen, nicht 1988. Dass ich tatsächlich nicht 125 Jahre alt bin, können die zwar vermuten, aber genau wissen tun sie es nicht. Meine Vermutung ist daher, die haben einfach gedacht, dass ein Eingabefehler im Formular vorliegt und haben aus 1888 einfach 1988 gemacht. Nett gemeint, aber leider am Ziel vorbei.

Nach einem intensiven Gespräch mit einer nicht gerade freundlichen Mitarbeiterin der Service Agentur bekam Claudia die Zusage, dass der Antrag korrigiert wird. Nicht ohne vorher zu versuchen, nochmal die kompletten 39,- EUR zu verlangen! Frechheit siegt bekanntlich. Aber da war die Dame bei meiner Frau an der falschen Adresse! Mein lieber Schwan, wenn das Gespräch nur halb so intensiv war, wie der Bericht, den sie mir danach gab, dann könnte man fast ein wenig Mitleid haben. Aber nur fast.

Das Ergebnis des ganzen Heckmecks ist, dass ich jetzt dann auch tatsächlich eine gültige ESTA-Genehmigung mit den korrekten Daten habe. Und ich hoffe, dass es keine weiteren Schwierigkeiten bei unseren Zwischenlandungen gibt.

Wenn einer eine Reise plant, dann kann er was erleben! ;-)