Darf’s ein bisserl mehr sein?

Bei unserer ersten Reise nach Neuseeland 2014 durften wir als Freigepäck pro Person ein Gepäckstück mit bis zu 23 kg Gewicht mitnehmen. Damals flogen wir die Westroute, das heißt von München nach Los Angeles und von dort weiter nach Auckland. Als Fluggesellschaft hatten wir Air New Zealand in Codesharing mit Lufthansa für die erste Teilstrecke.

Da wir diesmal in die entgegengesetzte Richtung fliegen, also in Richtung Osten, haben wir unseren Zwischenstop in Singapur. Unsere Fluggesellschaft ist Singapore Airlines, und auch dieses Mal haben wir einen Codesharing-Flug dabei, nämlich von Auckland nach Christchurch.

Die Bestimmungen für Freigepäck bei Singapore Airlines sind etwas anders, so dürfen wir Gepäck bis zu 30 kg Gewicht pro Person mitnehmen. Es gibt keine Begrenzung der Anzahl an Gepäckstücken, die eingecheckt werden dürfen, solange das Gesamtgewicht aller aufgegebenen Gepäckstücke die maximal erlaubte Freigepäcksgewichtsmenge nicht übersteigt. Sieben Kilo mehr sind schon eine ganze Menge. Allerdings sind die Koffer nicht größer als damals.

Vielleicht ist es aber auch ratsam, dennoch mit etwas weniger Gewicht abzufliegen, um dann mehr Platz für die beliebten Reisemitbringsel zu haben.

Das erlaubte Handgepäckstück darf in der Economy Class maximal 7 kg wiegen, die Summe von Länge, Breite und Höhe darf nicht größer als 115 cm sein. Dazu darf ein weiterer persönlicher Gegenstand mitgeführt werden. Zum Beispiel:

  • Frauenhandtasche
  • Kamera / Kameratasche
  • Laptop / Notebook in einer Tasche
  • Kleine Kamera
  • Eine geringe Menge an zollfreien Waren (soweit zulässig)

A propos Koffer: die sind seit gestern bei uns, das heißt wir haben ganz entspannt das Wochenende und die kommenden Tage Zeit unsere Siebensachen zu verstauen. Wie bisher jedes Mal, wenn wir bei Koffermieten.de (Anm.: leider hat der Anbieter 2019 den Betrieb aufgegeben) gebucht haben, wurden die Koffer ausreichend rechtzeitig geliefert. Danke dafür!

Tag 28: Leaving on a jetplane

Heute ist es soweit: wir müssen Rarotonga leider schon wieder verlassen. Das letzte Frühstück ist gegessen, die Rechnung ist bezahlt. Da wir jedoch erst um 21:00 mit dem Shuttle zum Flughafen fahren haben wir noch den ganzen Tag Zeit, um uns geistig ganz langsam darauf einzustellen. Wir sind ja auch nicht mehr so jung, da dauert das halt etwas länger. Leider hat der Late-Checkout nicht geklappt, da unser Bungalow bereits ab Nachmittag wieder genutzt wird. Macht nichts, wir können unser Gepäck in der Rezeption des Palm Grove Resort deponieren und alle Einrichtungen des Resorts nutzen. Inklusive Duschen und Handtüchern.

Unser Flug Air New Zealand NZ18 hebt um 23:50 vom International Airport Rarotonga in Richtung Los Angeles ab, wo wir nach geschätzten 9 Stunden und 40 Minuten Flugzeit landen. Wir fliegen auch diesmal wieder, wie schon beim Flug von Auckland nach Rarotonga, mit einer Boeing 767-300.

In Los Angeles haben wir viereinhalb Stunden Aufenthalt, bevor wir in eine Boeing 747-800 für den Flug Lufthansa LH457 steigen und über den großen Teich nach Frankfurt am Main fliegen. Ursprünglich hätten wir zwar wieder direkt nach München fliegen sollen, aber mit der Umstellung des Flugplans wurde leider der Direktflug Los Angeles – München gestrichen, so dass wir in Frankfurt am Main nochmal umsteigen müssen, ehe wir dort mit dem Flug Lufthansa LH104 für eine Stunde in einem Airbus A319 nach München geflogen werden, wo wir laut Plan am 24.11.2014 um 13:15 landen.

Ready for take off!

So jetzt geht es los! Wenn ihr diese Zeilen lest sind wir gerade auf dem Weg zum Flughafen. Ich schreibe diese Zeilen jedoch schon ein wenig früher, da es während der Fahrt nicht ganz so gut funktioniert. Nachdem wir ja den Check-In gestern Abend bereits erledigen konnten, sind wir heute nur mit dem Handgepäck zum Flughafen aufgebrochen und warten, dass es mit dem üblichen Procedere Ausweiskontrolle, Bodycheck, Handgepäckdurchleuchtung, etc. zum Boarding geht.

Der Pilotenstreik der Vereinigung Cockpit hat uns in den letzten Tagen ganz schön auf Trab gehalten. Immer wieder haben wir die neuesten Nachrichten verfolgt, um zu sehen, wie es denn mit unserem Flug nach Los Angeles aussieht. Aber zum Glück können wir wie geplant abheben.

Wir fliegen heute mit einem Airbus A340-600 der Lufthansa (LH452) um 12:15 Uhr vom Terminal 2 des Flughafens Franz-Josef-Strauß in München ab. Wer möchte, kann per Live-Flugverfolgung von Flightaware.com nachsehen, wo wir gerade sind.

Ach ja, fast hätte ich es vergessen zu erwähnen: wir haben es uns angewöhnt und es hat sich bewährt dass, wenn wir längere Zeit weg sind, wir Leute zum House-sitting einladen bzw. beauftragen. Das bedeutet, auch während unserer Abwesenheit wird die Wohnung genutzt, da die verschiedenen Familienmitglieder, die zuhause bleiben müssen, diese Aufgabe übernehmen.

Nachtrag:
Wir waren schneller da, als gedacht und sind jetzt schon im Sperrbereich, das heißt, die Sicherheitskontrollen haben wir bereits hinter uns und sitzen nun gemütlich, na wo wohl? Ja klar, im Airbräu! Auch im Sicherheitsbereich des Terminal 2 gibt es nämlich einen Ableger dieser genialen Hausbrauerei, was ich nicht wusste. Umso größer und angenehmer war die Überraschung.

Leute, macht bloß keinen Mist!

Wie heute morgen im Radio zu erfahren war, wollen die Piloten der Lufthansa heute und morgen streiken.

Streikankündigung der Vereinigung Cockpit für den Kontinentalverkehr für den 20.10. 13:00 Uhr bis zum 21.10. 23:59 Uhr

Die Vereinigung Cockpit hat für Montag und Dienstag, den 20. und 21. Oktober, im Zeitraum von 13.00 Uhr (20. Oktober) bis 23.59 Uhr (21. Oktober) MESZ einen deutschlandweiten Streik auf allen Lufthansa-Flügen mit Maschinen vom Typ Airbus A320-Familie, Boeing 737 und Embraer angekündigt. Für den Streikzeitraum ist mit Beeinträchtigungen auf Lufthansa-Kurz- und Mittelstreckenflügen zu rechnen.

Quelle: http://www.lufthansa.com/de/de/Fluginformationen

Wir hoffen mal sehr, dass sich die Kontrahenten einigen können und sich der Streik nicht auch noch auf Langstreckenflüge ausweitet, denn wir würden dann schon ganz gern am 25. 10. planmäßig abheben.

Edit 20.10.2014, 08:11 Uhr:

Nach Angaben der Süddeutschen Zeitung hat die Pilotenvereinigung Cockpit nun wohl die Streiks auch auf Langstreckenflüge ausgeweitet:

 Am Dienstag würden auch die Piloten der Langstreckenflüge zum Ausstand zwischen 06.00 und 23.59 Uhr aufgerufen, teilte Cockpit am frühen Montagmorgen mit. Betroffen seien alle Flüge der Lufthansa mit Flugzeugen vom Typ Airbus A380, A340 und A330 sowie Boeing 747 deutschlandweit.

Quelle: http://www.sueddeutsche.de/

Da unser Flugplan vorsieht, dass wir von München nach Los Angeles, was ja Langstrecke ist, mit einem Airbus A340 fliegen sollen, sind wir momentan gerade nicht mehr so entspannt…

Schwer ist leicht was

Treffender, als mit dem Titel von Ottfried Fischers Buch kann man das Problem des normalen Economy-Class Fluggastes wohl nicht beschreiben. Schneller als gedacht überschreitet das Gewicht der Gepäckstücke die zulässigen Grenzen – und es ist noch nicht mal alles im Koffer drin!

Alle Airlines haben ihre eigenen, aber zumindest ähnlichen Vorgaben, was die Größe und das Gewicht von Gepäckstücken betrifft. Wir fliegen eigentlich alle sechs Flüge mit Air New Zealand. Dort werden Gepäckstücke in zwei Kategorien unterteilt: Aufgegebenes Gepäck, das in den Laderaum der Maschine kommt und Handgepäck, das mit an Bord genommen werden kann. Warum aber “eigentlich“? Weil die Flüge von München nach Los Angeles sowie von Los Angeles nach München im Rahmen der Star Alliance von der Lufthansa durchgeführt werden. Das ist wichtig für die Ermittlung der erlaubten Freigepäckstücke, denn es gelten die Gepäckbestimmungen der befördernden Fluggesellschaft (auch bei Codeshareflügen). Passagiere wie wir, die beim Hinflug mit einer anderen Fluggesellschaft einchecken (Lufthansa) oder, wie beim Rückflug, von Air New Zealand auf eine andere Fluggesellschaft umsteigen (Lufthansa), sollten diese bezüglich der dort geltenden Gepäckbestimmungen und Übergepäckraten kontaktieren.

Nun gut, kontaktiert habe ich die Lufthansa bis jetzt noch nicht, aber ich habe mir zumindest mal die Gepäckbestimmungen im Internet angesehen. Dort wird nämlich auf die Most Significant Carrier Regelung (MSC) verwiesen. Diese Regelung besagt, dass auf Flügen, die von mehreren Fluggesellschaften durchgeführt werden, die Gepäckregelungen der Fluggesellschaft gelten, welche die geographisch längste oder bedeutsamste Strecke des Reisewegs zurücklegt.

Aha, das heißt dann am Ende also, dass doch wieder die Bestimmungen von Air New Zealand gelten. “Gut, dass Du nachgeschaut hast, Herr Wanninger”, denke ich mir und frage mich, ob ich nicht doch hätte Buchbinder lernen sollen.

Also zurück auf Anfang. Da wir, wie schon erwähnt, in der Holzklasse, sprich Economy-Class, reisen gelten für unsere Neuseelandreise folgende Bestimmungen:

  • Aufgegebenes Gepäck: Economy-Class-Passagiere, die mit Air New Zealand auf einer Langstrecke nach Neuseeland, Los Angeles, San Francisco, Vancouver, Hong Kong, Shanghai, Tokio, Osaka, Australien oder in die Südsee fliegen, dürfen als Freigepäckmenge ein Gepäckstück mit maximal 23 kg einchecken. Gut, das trifft auf fünf unserer sechs Flüge zu, aber was ist mit dem Flug von Christchurch nach Auckland? Muss ich wohl nochmal nachhaken und werde dann berichten.
  • Handgepäck: Passagiere können ein Handgepäckstück mit maximal 7 kg und dem Gesamtaußenmaß (Länge + Breite + Höhe) von 115 cm mitnehmen.

Ich war anfangs auch erfreut, als ich las, dass wir zusätzlich zu unserem Handgepäck auch persönliche Gegenstände oder personal items, wie es so schön auf neudeutsch heißt, wie zum Beispiel Mantel, Handtasche, Gehstock, Kamera oder einen schmalen Laptop mit an Bord nehmen können. Aber man sollte schon genau hinschauen (haben wir ja spätestens bei der Geschichte mit der ESTA gelernt), denn es gibt eine Ausnahme: da wir via USA (Zwischenlandung in LA) fliegen, dürfen wir jeweils nur ein Stück Handgepäck mitnehmen. Die Möglichkeit der Mitnahme eines persönlichen Gegenstandes zusätzlich zum Handgepäck ist dann leider nicht gegeben. :-(

So, und jetzt muss ich mir erstens überlegen, was ich alles NICHT in den großen Koffer packen möchte, weil ich da während der Flüge keinen Zugriff drauf habe, und zweitens, wie ich das ganze Zeug, das mir spontan so einfällt, möglichst platzsparend und am besten möglichst “leicht” in den kleinen Bord-Trolley packen soll.

Und da kommen schon ganz schnell mal ein paar Dinge zusammen, wie z.B. die Kamera mit Objektiv, das Notebook mit Ladegerät, mein Kindle, die Brille (vielleicht wäre es da sogar gewichtstechnisch günstiger, die Brille aufzusetzen und die Kontaktlinsen zu verpacken – Kleinvieh macht in Summe auch Mist), eine Sonnenbrille, Kontaktlinsen (s.o.), Pflegemittel für die Linsen, Notfallset bestehend aus Unterwäsche, Socken, T-Shirt und Waschzeug für einen Tag, falls sich das Hauptgepäck entschließen sollte aus irgendwelchen unerfindlichen Gründen nicht mit uns reisen zu wollen, ein aufblasbares Schlafkissen und eine Schlafmaske, dazu Ohrstöpsel.

Kleinzeug, das ich in den Jacken- oder Hosentaschen verstauen kann, wird auch dort untergebracht und schlägt sich damit nicht auf das Gewicht des Handgepäcks nieder. Es bleibt spannend, spätestens beim ersten Pack- und Wiegeversuch werde ich mich zu dem Thema wieder melden.