Etappe: Hampden – Kaka Point
Um fünf Uhr morgens klingelte der Wecker! ‘Verdammt, was soll das, ich hab Urlaub’, war mein erster Gedanke, obwohl ich zuvor schon mal kurz halb wach war.
‘Die Boulders, der Sonnenaufgang!’ Langsam dämmerte es nicht nur draußen vor dem Fenster sondern auch in meinem Hirn. Wir zogen uns rasch an – die Morgentoilette musste warten, denn das Zeitfenster, in dem wir bei Ebbe über den Strand zu den Boulders wandern konnten, betrug nur zwei Stunden. Und der Hin- und Rückweg dauerte schon jeweils eine halbe Stunde.
Gut, ganz so flott waren wir dann doch nicht aus den Federn, denn der erste Blick aus dem Fenster zeigte nur grau in grau. Wir haben kurz beratschlagt, ob wir das warme Bett nicht doch vorziehen und die Boulders einfach im Nebel liegen lassen. Aber ausgemacht ist ausgemacht, und so zogen wir dann um zehn nach fünf los. Zum Glück hatten wir die Fotoausrüstung am Vortag schon bereitgelegt.
Als wir nach dem dreißigminütigen Fußmarsch bei den Boulders ankamen, stellten wir fest, dass wir doch nicht die einzigen Verrückten waren, die um diese unchristliche Zeit unterwegs waren. Es waren tatsächlich noch zwei andere Paare unterwegs. Eines davon hatte sogar für ihn und für sie Fotostative dabei.
Zu den Bildern bleibt wenig zu sagen: die Stimmung war eher bedrückt und durch den andauernden Nebel eher ungemütlich. Aber dennoch habe ich es mir nicht nehmen lassen, wieder an “meinem” Boulder zu posieren.
Wir haben es dann tatsächlich knapp geschafft, wieder zurück zu sein, bevor uns die Flut überrascht hat. Das wäre ganz schön nass geworden!
Zurück im Camp haben wir dann ganz in Ruhe unsere Morgentoilette erledigt und noch gemütlich gefrühstückt, bevor wir uns auf den Weg nach Süden machten. Wir wollten uns die, laut Eintrag im Guinness Buch der Rekorde, steilste Straße der Welt, die Baldwin Street in Dunedin ansehen. Und es ist tatsächlich anstrengend, da rauf zu gehen. Aber wir waren ganz oben und haben auch das ein oder andere Foto geschossen.
Weiter ging es nach einem kurzen Abstecher ins Warehouse, wo wir uns für Weihnachten eindeckten, in Richtung Kaka Point. Dort machten wir Station im Kaka Point Camp Ground. Da das Wetter mitspielte, kam das Außen-BBQ zum Einsatz und es gab leckere Chicken Burger.
Damit war der Tag aber noch nicht beendet; um halb acht Abends machten wir uns nochmal auf den Weg zum neun Kilometer entfernten Nugget Point Lighthouse. Dort kann man unter anderem Seeelefanten, Pinguine, Pelzrobben und Seelöwen beobachten.
Die letzteren bekamen wir tatsächlich auch zu Gesicht, wobei mein eigentlicher Grund dort hinzufahren das tolle Fotomotiv des Leuchtturms war. Als wir schließlich um halb elf wieder im Camp waren gab es noch ein Gute-Nacht-Bier und die letzten Zeilen dieses Beitrags und dann endete ein langer Tag.
Tour 5: Hampden – Moeraki Boulders – Dunedin – Kaka Point, 211,50 km