Tag 33: Doch noch Rugby!

Etappe: Matamata – Tauranga

Da wir den Platz in Opal Hot Springs erst um 12:00 verlassen mussten und bis Tauranga nur eine kurze Strecke vor uns hatten, ließen wir uns Zeit. Vor dem Frühstück gingen wir in die heißen Pools des Camps, die mit 36° und 37°C wirklich schön warm waren. Da es morgens noch ein bisschen bedeckt war, ließ es sich da ganz gut aushalten. Anschließend unter die Dusche und danach wurde ganz gemütlich in aller Ruhe gefrühstückt.

Über die Old Te Aroha Road ging es zum State Highway 24, dem wir ein kurzes Stück folgten, bis er in den State Highway 29 nach Tauranga überging. An einem Lookout konnten wir noch einmal das Matamata-Becken überblicken, das vor ca. 18.000 Jahren entstand, als der Waikato River seinen Flusslauf änderte. Und nebenbei konnte ich ein paar Fotos eines Tui schießen. Dieser einheimische Vogel ist in der Lage Stimmen und Geräusche zu imitieren, ähnlich einem Papagei.

In Tauranga angekommen, durchquerten wir die Stadt zunächst, da unser Ziel am Fuße des Mount Maunganui lag. Dort wollten wir den Camper parken und zu Fuß den Badeort erkunden.

Aber die Veranstalter des Mount Festival haben uns einen Strich durch die Rechnung gemacht: dort, wo wir hinfahren wollten, war die Straße wegen des Triathlons gesperrt. So kurvten wir ein bisschen durch den Ort, der uns sehr an viele Orte im Mittelmeerraum erinnerte. Auch die Architektur war hier zum Verwechseln ähnlich und sehr mediterran.

Ein Café neben dem anderen, ein Restaurant nach dem anderen, Souvenir- und Ramschläden zuhauf. Wir kamen uns vor, wie auf den Touristenstraßen von Palma de Mallorca. Allerdings lagen die Geschäfte nicht an der Strandpromenade, sondern in der Mitte der fingerähnlichen Halbinsel.

Wir schlenderten ein bisschen am Strand entlang und sahen den Surfern zu bevor wir wieder in Richtung Flaniermeile gingen und im Garten der Mac’s Astrolabe Brewbar einen Mittagssnack zu uns nahmen. Nach dem Essen spazierten wir noch zum Zielgelände des Triathlons und sahen den Ankömmlingen zu. Daneben lag der Strand, wo sich viele Badegäste zum Samstagnachmittagsvergnügen niedergelassen haben.

Unser Camper stand jedoch ein Stück entfernt, und so machten wir uns zeitig wieder auf den Weg, da wir uns auch noch die Waterfront von Tauranga ansehen wollten. Auch dort ein Treffpunkt der Bevölkerung, vor allem am Abend und am Wochenende. Gegen 19:00 wollten wir dann Karen und Patrick treffen, mit denen wir uns schon bei der Fährüberfahrt von der Süd- auf die Nordinsel getroffen hatten. Sie hatten uns eingeladen, für den Fall, dass wir in ihrer Gegend vorbeikämen.

Auf dem Weg nach Tauranga sah ich dann aus den Augenwinkeln ein paar Leute beim Rugby hinter einem Zaun. Blinker gesetzt und abgebogen, Parkplatz gefunden und ausgestiegen. Wir waren am Blake Park in Mount Maunganui und dort trainierte eine Rugbymannschaft. Da es während unseres Urlaubs (und auch nicht während des letzten) wegen der Sommerpause keine Rugbyspiele gab nutzten wir die Gelegenheit, wenigstens ein Training zu sehen.

Die Tür zum Gelände war offen und so setzten wir uns in den Schatten der Bäume auf die alten Stehtribünen und sahen ein bisschen zu. Es war ein bisschen auffällig, dass alle Spieler und Betreuer in einheitlichen Teamoutfits gekleidet waren. Für eine “Dorfmannschaft” eher ungewöhnlich. Die Überraschung war groß, als wir erkannten, wer da gerade trainiert: wir hatten die zweite Mannschaft der All Blacks Sevens vor uns, also der Mannschaft, welche die olympische Variante 7-er Rugby spielt. Also beileibe keine Dorfmannschaft!

Wir blieben fast eineinhalb Stunden sitzen, bis wir uns losreißen konnten. Claudia würde wahrscheinlich jetzt noch dort sitzen, wenn ich nicht gedrängt hätte weiterzufahren. Aber ich muss zugeben, es war schon richtig sehenswert, wie die Jungs da trainiert und gespielt haben. Denn 7-er Rugby ist aufgrund der geringeren Anzahl an Feldspielern deutlich schneller und aktiver als das normale Spiel mit 15 Feldspielern. Das Passspiel und die Laufwege waren einfach unglaublich anzusehen.

Als wir es dann doch geschafft hatten, uns loszureißen fuhren wir an ‘The Strand Reserve’ in Tauranga, das ist die Spiel- und Spaßzone an der Waterfront. Dort genehmigten wir uns in Anlehnung an die All Blacks noch ein “schwarzes” Guinness im Crown & Badger, bevor wir endgültig zu Karen und Patrick aufbrachen.

Die beiden freuten sich sichtlich, uns zu sehen und luden uns in das Restaurant The Orchard in Betlehem, einem Stadtteil von Tauranga, zum Essen ein und anschließend zum gemütlichen Sitzen und Ratschen in ihrem Haus. Und genau das haben wir dann auch ausgiebig getan. Es war ein sehr vergnüglicher und lustiger Abend mit vielen Geschichten und wir erzählten natürlich über das, was wir seit der Überfahrt auf die Nordinsel alles erlebt hatten.

Unseren Camper, den wir in nächster Nähe zu ihrem Haus auf einem öffentlichen Parkplatz abstellen konnten, haben wir dann tatsächlich erst ein Stück nach Mitternacht wieder aufgesucht.

Tour 33: Matamata – Tauranga – Mount Maunganui – Tauranga, 67,83 km

Tag 27: Dies und das

Wie der Titel des heutigen Beitrags schon sagt, möchte ich mal ein paar Dinge aufschreiben, die mir gerade so in den Sinn kommen.

Rugby

Claudia wollte während unseres Aufenthaltes in Neuseeland ja unbedingt ein Rugbyspiel besuchen. Wegen der Sommerpause jedoch, die kurz vor unserer Ankunft begonnen hat, ist dieser Wunsch leider nicht in Erfüllung gegangen. Die All Blacks, also die neuseeländische Rugby-Nationalmannschaft, waren gerade in Chicago, als wir in Auckland ankamen und die regionalen Teams hatten keinen Spielbetrieb.

Nichts desto trotz konnten wir ein paar Rugbyspiele im Fernsehen verfolgen, als die Neuseeländer das Four Nations Turnier der Rugby League gegen Australien, England und Samoa spielten und letzten Endes das Endspiel gegen Australien auch gewannen.

Football (Soccer) is a sport for Gentlemen,
played by Hooligans.

Rugby is a sport for Hooligans,
played by Gentlemen!

Diesen Spruch gab unser kanadischer Bungalownachbar zum Besten, als wir ins Gespräch über Rugby und Fußball kamen. Wir haben uns dann angeregt eine Weile über diese beiden Sportarten unterhalten und er hat uns auch ein wenig das komplexe Regelwerk der Rugby Union erläutert. Aber da muss noch nachgeforscht werden, da ist für uns noch an einigen Stellen Klärungsbedarf. Trotzdem ist das Spiel schon ziemlich interessant zu beobachten.

Zum Schluß meiner Gedanken zum Rugby noch einen Spruch, den ich auf einem T-Shirt über dem Bild eines Rugby-Balles gelesen habe und dem nichts mehr hinzuzufügen ist:

No pads, no helmets,
just balls!

 blackest_jersey_ever


Straßenverkehr auf Rarotonga oder Der Rausch der Langsamkeit

Generell gelten auf Rarotonga – ob es auf den anderen Inseln der Cook Islands genauso ist, weiß ich nicht, aber ich vermute es fast – recht einfache Regeln, was den Straßenverkehr betrifft:

  • Es wird links gefahren
  • Höchstgeschwindigkeit innerorts 30 km/h
  • Höchstgeschwindigkeit außerorts 50 km/h

Das war’s. Daraus erklären sich auch die zahlreichen Scooter mit 100 bis 125 cm3, die als Transportmittel völlig ausreichen. So ziemlich jedes Familienmitglied fährt so ein Teil, von den Jugendlichen bis zu Opa und Oma. In Anbetracht dessen, dass die Inselrunde gerade mal 32km lang ist auch völlig ausreichend.

Natürlich gibt es auch Linienbusse für die, die keinen Scooter haben oder nicht fahren können bzw. dürfen. Diese verkehren nach regelmäßigen Fahrplänen im und gegen den Uhrzeigersinn. Und Autos gibt es auch auf der Insel, bevorzugt Pick-Ups, auf deren Ladeflächen so ziemlich alles, von den Möbeln über Baumaterial bis zu den Kids auf dem Weg zur Schule, transportiert wird. Ja, das Mitfahren auf der Ladefläche ist gang und gäbe hier. Der coolste Anblick war ein junger Mann, der sich zwei Stühle nebeneinander auf die Ladefläche eines Pickups gestellt hat und mit fettem Beats-Kopfhörer kopfnickend an einem Tisch saß und sich den Wind um die Nase wehen ließ. Leider war kein Foto möglich, da wir selbst mit dem Scooter unterwegs waren und nicht so schnell stehen bleiben konnten.

Entsprechend dem Gesetz der Langsamkeit wird auch bei den Baustellenbeschilderungen verfahren: hier gilt strikt 10 km/h! Dafür wird auf der Baustellentafel für den Ringausbau, der immerhin zwei Jahr dauern soll, aber auch dafür geworben, dass am Abend alle sicher nach Hause kommen mögen:

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Please drive carefully so that at the end of the day everybody arrives home safely

Die Drei-Dollar-Note

Die Cook Islands haben zwei offizielle Währungen: den New Zealand Dollar und den Cook Island Dollar. Beide gelten exakt gleich viel und sind beliebig untereinander kombinierbar. Es gibt Münzen zu 5, 10, 20, und 50 Cent sowie 1, 2 und 5 Dollar. An Scheinen werden eben die in der Überschrift erwähnte Drei-Dollar-Note neben den geläufigen 10, 20 und 50 Dollar Scheinen verwendet.

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