Hallo erst mal

Heute kommt auch mal ein bisserl was von mir.

Also gut war Korsika der Urlaub der 10 000 Kurven, und Irland das Land der 800 verschiedenen Grüntöne, Kroatien das Land der 1000 Inseln, dann ist das hier …, das ist HAMMER, … das ist der Urlaub mit den 100 000 neuen und allerersten Erfahrungen.

Vorm Abflug entdecken wir das Air-Bräu im Sicherheitsbereich, im Flieger gibts Kissen und Decken und wirklich lecker Verpflegung. UND Unmengen von Schmonzesfilmen :). Wir sehen das erste Mal Amerika (braungrau, quadratisch ungeheuere Ausmasse in der Landschaft), das erste Mal Los Angeles und den Hollywood-Schriftzug. Das hat was mehr als ich dachte! Betreten beide das erste Mal USA und kurz darauf neuseeländisches Hoheitsgebiet, nämlich den Flieger. Ein Ankommerbier bei den Amis kannst Du aber sowas von knicken!! :(

Im Flieger gibt es dafür das erste NZ Bier “Steinlager” und wieder Kissen und Decken und jetzt sind wir auch so groggy dass wir schlafen, zumindest ich ca 6 h, Achim fast nix. Naja er ist ja auch soviel jünger und braucht net soviel Schlaf. ;) Neuseeland gibt sich wolkig und bedeckt, aber lauschig. Alles ist neu und aufregend, wir beziehen unser Hotel, duschen und tigern durch die Stadt. Alles neu und aufregend, bis auf McDonalds, Subway, Burger, Wendys usw. Die nächsten Tage in Kurzfassung:

Wir machen den “Sky-Walk”, d.h. aussen auf einer Plattform in 192m Höhe um den Sky Tower!

Wir fahren eine unbefestigte Straße durch absolutes Niemandsland bergauf/ab mit vielen steilen Kurven!

Wir sehen die wilde tasmanische See am frühen Morgen!! Den ruhigen Pazifik am Nachmittag!

Fahren durch ein Land das nicht nur das Wetter im Minutentakt wechselt sondern auch die Landschaft und damit die Eindrücke!!

Wir hören und sehen exotische Vögel und die Vegetation ist immer anders bis fremd.

Wir stehen in kochendheissem Wasser, das an einem Traumstrand einfach aus dem Boden sickert.

Wir gehen durch Hobbiton und man meint jeden Moment kommen Hobbits, Gandalf und alle anderen um die Ecke. Trinken dunkles Bier aus kleinen Steinkrügen im “Green Dragon” (und denken, wie versprochen an alle Lieben!) !!

HAMMER PHANTASTISCH AUFREGEND GEIL!!!! Alles so, wie wir es erhofften und noch VIEL VIEL VIEL MEHR!!!! Bis zum Horizont und noch viel weiter. Jede einzelne Sekunde, die ich es erwartete, hat sich bereits ausgezahlt.

Ich melde mich wieder, und schreibe fleissig weiter Reisetagebuch sonst geht einfach zuviel verloren. ;)

Tag 3: Von unten nach oben

Nach gut 12 Stunden erholsamem Schlaf – der Jetlag hat gut zugeschlagen – gönnen wir uns ein Frühstück in einer nahgelegenen Mall. Wir sitzen gemütlich beim Cappuccino und einem Café Latte mit dazugehörigen Gebäck als plötzlich die Hölle losbricht: Feueralarm!

Wer jetzt aber denkt, dass die Kiwis wie wir Deutschen in geordneter Panik das Gebäude verlassen, der hat sich aber sowas von getäuscht! Zuerst wird noch das Geschirr abgeräumt, die Läden ordentlich zugesperrt und dann begibt man sich langsam zu den Ausgängen. In der Zwischenzeit finden sich auch die Rettungshelfer ein, gekennzeichnet mit gelben Überwürfen auf den groß “WARDEN” steht.

Von der Feuerwehr ist immer noch weit und breit nichts zu sehen. Wir standen schon einige Zeit vor dem Gebäude, da hören wir die Sirenen näher kommen. Gespannt schauten wir, an welcher Ecke denn nun Alarm war. Pustekuchen, der ganze Zug fährt mit Trara an der Mall vorbei und woanders hin. War wohl doch nix. Kurz darauf konnten wir auch wieder rein.

Da das Wetter nicht ganz so top war – immer wieder Regenschauer – haben wir uns die Cloud angesehen. Die Cloud ist nämlich ein schlauchförmiges Gebäude am Pier hinter dem Ferry Building von Auckland und wurde im Jahr 2011 zur Rugby-Weltmeisterschaft in Neuseeland als Ort des Public Viewing errichtet. Oder wie es der Security ausdrückte: “Damit diejenigen, die von weit her gekommen sind, und keine Karte bekommen haben, auch die Spiele sehen konnten.” Und wie wir alle wissen, hat Neuseeland damals tatsächlich den Titel im eigenen Land geholt, nachdem sie zuvor in mehreren Endspielen unterlegen waren.

Das Wetter war immer noch nicht besser, und wir fuhren mit dem Sharkbus in Kelly Tarlton’s Sea Life Aquarium. Der Bus, der mit einem übergroßen Haikopf ausgestattet ist, ist schon eine Kuriosität, aber nicht das einzige witzige Transportmittel in Auckland. Kurz vorher hatte an gleicher Stelle der Duckbus, der aussieht wie ein Boot auf Rädern, auf Mitfahrer gewartet.

Das Aquarium an sich ist ziemlich faszinierend und kein Vergleich mit dem Sea Life in München. Von Scott’s Südpolarhütte geht es durch die Pinguinwelt – wer wusste denn, dass Königspinguine bis zu 1,75m hoch werden können – in die Unterwasserwelt. In einem riesigen Becken wurden verschiedene große Meeresfische und Stachelrochen, die bis zu 2m Spannweite hatten, gefüttert. Da war schon ganz schön was los im Wasser.

Mein Highlight im Aquarium war aber der Haitunnel: auf einem Förderband, das so ähnlich aussieht, wie ein Gepäckband am Flughafen, fuhren wir stehend in einem Tunnel aus Plexiglas der durch ein riesengroßes Becken mit verschiedenen Haien führte. Es war schon ziemlich beeindruckend, wenn so ca. einen halben Meter über deinem Kopf ein zwei Meter langer Hai drübergleitet und man von unten die einzelnen Zähne sehen kann.

Nach zwei Stunden waren wir dann fertig und fuhren mit dem Sharkbus wieder zurück in die City. Der Regen hatte aufgehört und der Skytower hatte seine Spitze aus dem Wolken befreit. Und genau der war unser nächstes Ziel. Es gibt nämlich am Skytower den Skywalk, das ist ein Rundgang in 192m Höhe außen am Turm auf einem ca. 1m breiten Steg – ohne Handlauf oder Geländer. Und genau da wollte ich hin. Trotz Höhenangst und weichen Knien.

Gut, der Ehrlichkeit halber muss ich sagen, dass man bei dem Rundgang mit einem Gurtsystem an zwei Seilen befestigt ist. Aber dafür mussten wir uns auch an den Rand des Stegs stellen und nach unten schauen! Scheiße, ist das hoch! Und richtig spannend wurde es, als Peta, unsere Führerin meinte, wir sollen uns mal in den Sitzgurt setzen, uns langsam nach außen vortasten und uns dann mit den Füßen außen am Steg abstützen, die Arme ausbreiten und nach unten schauen. Kübelweise Adrenalin wurde da verschüttet! Da musste anschließend ein Beruhigungsbier im Irish Pub her.