Tag 20: Transfer mit Pannenstopp

Etappe: Oamaru – Christchurch – Kaikoura

Ein wunderschön sonniger und warmer Morgen in Oamaru, Frühstück in der Sonne mit allem, was so dazugehört. Toast, Rührei mit Schinken, Kaffee, Marmelade, einfach alles. Und als es an’s Abspülen ging, ging nichts mehr. Die Wasserpumpe funktionierte einfach nicht mehr. Von jetzt auf gleich, einfach so.

Gut, ist weiter kein Problem, da auf jedem Campingplatz auch Gemeinschaftsküchen mit allem Drum und Dran vorhanden sind. Aber so ganz astrein ist die Sache nicht. Da trifft es sich gut, dass wir heute durch Christchurch fahren, wo wir am Ende der Rundreise den Camper wieder abgeben müssen. Da statten wir denen doch gleich einen Besuch ab, um zu sehen, woran es liegt, dass kein Wasser mehr kommt. Das Navi sagt uns eine Erhöhung der Fahrzeit von zehn Minuten voraus, da der Standort von United Campervans fast direkt an der Strecke liegt, die wir ohnehin gefahren wären.

Auf der Fahrt dorthin fällt uns wieder mal auf, dass die Neuseeländer augenscheinlich ein Faible für beschnittene Bäume haben. Und möglichst rechteckig oder quadratisch sollten sie dann sein. Man kennt ja bei uns die Thujen- oder Buchsbaumhecken, die exakt mit der Heckenschere geschnitten werden. Hier ist alles ein wenig größer, da werden Pappeln, Nadelbäume und sonstige Großgehölze in Form geschnitten. Schaut schon ein bisschen komisch aus. Vor allem werden viele dieser Riesenhecken als Abtrennung von einzelnen Feldern verwendet. Da könnte man ein zweistöckiges Haus dahinter verstecken.

In Christchurch beim Depot angekommen versuchte der freundliche Angestellte gleich, die Fehlerursache zu finden und meinte mit einem Kopfschütteln, dass diese Pumpen eigentlich Jahre halten und noch nie Probleme gemacht hätten, aber wir wären jetzt in zwei Tagen die Zweiten, die mit einer defekte Pumpe kämen. Merkwürdig. Er versprach, die Pumpe in einer halben Stunde auszutauschen, nachdem er zuvor noch alle Sicherungen und Kabel kontrollierte, ohne einen Fehler zu finden.

Wir nutzten die Zeit für einen kleinen Spaziergang zum Wirtshaus mit dem goldenen M, das praktischerweise gleich um die Ecke lag. War ja eh gerade Mittagszeit. Und außerdem erkundigten wir uns, weil wir ja eh schon mal da waren, wie denn das genau mit der Rückgabe funktioniert und wie viel Zeit wir dafür einplanen müssen. Circa eine halbe Stunde, wurde uns mitgeteilt, würde die Rücknahme dauern und der anschließende Weg zum Flughafen kann in zehn Minuten zu Fuß zurückgelegt werden. Aber es gäbe auch einen Shuttleservice.

Nach unserer Mittagspause konnten wir den Camper mit der ausgetauschten Pumpe wieder mitnehmen und unsere Fahrt nach Kaikoura fotsetzen. Auf der Fahrt hatten wir dann noch ein paar Aah- und Ooh-Erlebnisse der optischen Art. Kaum um eine Kurve rumgekommen sahen wir auf der einen Seite das Meer, auf der anderen Seite die schneebedeckten Berge hinter einer grünen Hügellandschaft. Postkartenkitsch, deshalb haben wir auch nicht fotografiert.

Nein, im Ernst, es gab leider keine Möglichkeit, schnell irgendwo stehen zu bleiben, da wir auf dem State Highway waren und just dort auf mehrere Kilometer kein Parkplatz kam. Und umdrehen wollten wir auch nicht unbedingt.

Dafür haben wir ein paar Bilder von der Anfahrt auf Kaikoura gemacht und auch dort ist auf der einen Seite Meer, auf der anderen Seite sind die schneebedeckten Berge zu sehen. Nach dem Einchecken am Campingplatz suchten wir gleich noch die Agentur für das Whale Watching auf, das wir gestern noch online gebucht hatten, um die Buchung auch persönlich zu bestätigen. War kein großer Akt und sind zum Glück vom Campingplatz nur drei Minuten Fußweg, was schon was ausmacht, wenn die Tour schon um 7:15 (wieder mal) losgeht.

Aber wir wollen unbedingt auch noch am gleichen Tag mit den Seals schwimmen (bei dem Gedanken an die Wassertemperaturen friert mich jetzt schon) und die hatten nur noch einen Termin um 12:30 frei, den wir buchen konnten. Und da dachte ich mir, lieber lasse ich dem Wasser – oder mir – noch ein paar Stunden Zeit, um sich vielleicht ein bisschen aufzuwärmen und wir fahren erst zum Wale schauen und hüpfen dann erst in kühle Nass um mit den Robben zu paddeln.

Beim obligatorischen Abendspaziergang ließen wir die vergangenen Tage Revue passieren und es kam schon etwas Wehmut auf, dass dies unser letzter Abend auf Tour war, bevor wir morgen den letzten Abend schon in Christchurch verbringen.

Tour 15: Oamaru – Kaikoura, 428 km